DSI-LAU003 Obere Wasengasse, Wasenturm, 1581 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-LAU003
Signatur Archivplan:LAU003
Titel:Obere Wasengasse, Wasenturm
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Laufenburg
Adresse:Obere Wasengasse
Versicherungs-Nr.:1072
Parzellen-Nr.:2244 + 2245
Grundbuch-Nr.:244
Koordinate E:2646776
Koordinate N:1267963
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646776&y=1267963

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Wehrbauten, militärische Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Stadtturm, Stadttor, Torhaus

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1581
Grundlage Datierung:Inschrift (Inschrifttafel über Durchfahrt)
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Wasentor, das sich als innerer Torbogen des Wasentorturms erhalten hat, entstand im Zug der Ummauerung des Wasens kurz nach 1270. 1495 wurde es mit einem Vorwerk verstärkt. Schliesslich wurde das einstige Wasentor (nach 1270) durch den jüngeren Torturm (1581) ummantelt und erweitert. Stadtseitig ist noch das Gewände des ursprünglichen Wasentors, in Bossenquaderwerk aus blassem Buntsandstein zu sehen, das seitlich teilweise vom Schaft des jüngeren Torturms (1581) überdeckt wird. Der heutige Turm ist durch eine Inschrift 1581 datiert und dürfte vom heimischen Zimmerwerkmeister Hans Opper sowie vom Rheinfelder Maurermeister Konrad Zeller errichtet worden sein. Die Datierung der Bauhölzer zwischen 1579 und 1581/82 deutet darauf hin, dass der Turm in einem Zug erstellt worden ist. Die beiden 1821/22 eingerichteten Gefängniszellen wurden 1874 um vier weitere ergänzt. Dabei wandelte man etliche Maulscharten in vergitterte Fensteröffnungen um. 1953 wurden die Zifferblätter und der Verputz erneuert. Die sechs Zellen wurden noch bis in die 1970er-Jahre sporadisch genutzt. 1981 entfernte man im 2. Obergeschoss die Wand zwischen zwei Zellen, um ein Probelokal zu schaffen.
Beschreibung:Der Wasenturm erhebt sich in der Achse der Oberen Wasengasse. Ursprünglich stand er an drei Seiten frei und ragte feldseitig in den einstigen Stadtgraben. Der sechsgeschossige Turmschaft misst bei einem fast quadratischen Grundriss von 9,9 × 9,6 m bis zur Traufe gut 22 m und wird von einem leicht geknickten Zeltdach bedeckt. Darauf ruht ein zweibeiniger Dachreiter mit geschweiftem Kupferhelm. Die seit 1822 im Dachreiter hängende Glocke (1665) von Hans Heinrich Weitnauer I. wurde ursprünglich für das zweistimmige Geläut der Spitalkapelle (ehem. Spital, heute Rathaus, LAU019) verfertigt. Feldseitig besitzt das Rundbogentor ein glattes Sandsteingewände mit Radabweisern (Prellsteinen). Über dem Torbogen ist eine sandsteinerne Wappentafel mit dem Datum 1581 im Giebelfeld eingelassen (Kopie 1954 von Erwin Rehmann, Original im Museum Schiff, Laufenburg). Im Zentrum steht das Wappen mit dem österreichischen Bindenschild. Das Rahmenwerk in Spätrenaissanceformen weist zwei Steinmetzzeichen auf. Zum originalen Bestand gehören Maulscharten mit abgetreppten Stichbogengewänden aus Buntsandstein, die vergitterten Rechteckfenster mit ebenfalls gefasten Buntsandsteingewänden und die Schlitzöffnungen. Den Tordurchgang ziert seit 1957 ein Sgraffito von Ilse Weber, Baden, mit der Darstellung des fasnächtlichen Narrolaufen. In der Tordurchfahrt sind zudem die Angelsteine für die nicht mehr vorhandenen hölzernen Torflügel zu sehen. Stadtseitig schützt eine hohe Segmentbogennische mit unverputzter Eckquaderung das innere Tor (Wasentor, nach 1270), dessen Rundbogenöffnung wesentlich niedriger ist als jene der Tornische. Über dem Tor und dem 1. Obergeschoss befindet sich eine steinerne Balustrade, die von vier Konsolen getragen und mit Wappen, Datum, Initialen und weiteren Steinmetzzeichen verziert sind. Die Balustrade war einst der Verbindungsgang zwischen den Wehrgängen und erschliesst den oberen Turmzugang. Das Innere des Turms wird über den stadtseitigen Eingang (links des Tores) erreicht und eine Steinstiege führt ins 1. Obergeschoss. Von hier bis ins 4. Obergeschoss ist der Ausbau des Turms durch das Bezirksgefängnis (1874) bestimmt. Das einst als Feuerwachlokal genutzte 5. Stockwerk ist unverändert. Der Nadelholzdachstuhl geht ebenso auf die Entstehungszeit des Turms zurück wie der Grossteil der eichenen Dachreiterkonstruktion.
Literatur:- Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 80–83.
- Aargauischer Heimatführer 3, Laufenburg, , S. 36-38.
Inschriften:1581 Inschrifttafel über Durchfahrt
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23340
 

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