DSI-KLI019 Dorfstrasse 10, 1699 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-KLI019
Signatur Archivplan:KLI019
Titel:Dorfstrasse 10
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Klingnau
Adresse:Dorfstrasse 10
Versicherungs-Nr.:18
Parzellen-Nr.:1030
Koordinate E:2660874
Koordinate N:1270460
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2660874&y=1270460

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Barock

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):3/1/1963
10/31/2017
Kantonaler Schutzumfang:integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1699
Grundlage Datierung:Dendrodatierung
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das stattliche Wohnhaus Dorfstrasse 10 in Klingnau, das auch "Grosses Haus" genannt wird, wurde 1699 (d) für das auf der kantonal geschützten Wappentafel verzeichnete Ehepaar Gottfried Schliniger und Anna Schwerin erbaut. Mitglieder der Familie Schliniger (später: Schleiniger) amtierten vom ausgehenden 16. Jahrhundert bis 1798 nahezu ununterbrochen als Stadtschreiber, Amts- und Gerichtsschreiber des bischöflichen Vogts sowie als Schreiber des St. Blasianischen Propstes und als Verwalter der Johanniterbesitzung Klingnau. Das Haus befand sich von 1869 bis zum Erwerb durch den jetzigen Eigentümer 2008 im Eigentum von Ärzten. Das Gebäude wurde 1873 rückseitig um eine Achse mit einer hölzernen Laube erweitert und 1943 durch Architekt Walter Zuppinger aus Zürich behutsam umgebaut, wobei die hölzerne Laube durch einen Mauerwerkbau ersetzt wurde. Der Bildhauer P. W. Adam erschuf 1948 den zum Haus gehörigen Verenabrunnen. 1954 gestaltete der Gartenarchitekt Fritz Dierolf den Garten neu im Sinne eines Wohngartens und nach seinen Plänen wurde ein gemauertes Gartenhaus erstellt.
Beschreibung:In der nordwestlichen Vorstadt von Klingau sticht das Haus Dorfstrasse 10 als freistehender, stattlicher Mauerwerkbau typologisch hervor, da sich die anderen historischen Häuser zumeist aneinanderreihen. Es bildet ortsbaulich ein Scharnier zur leicht erhöht liegenden Altstadt und dem Schloss (KLI002). Das Haus ist ein Mauerwerkbau, der sich über einem hohen Sockel dreigeschossig unter einem Walmdach erhebt. Strassenseitig bildet der Verenabrunnen den Auftakt. Den Hauseingang in der Mitte der Strassenfront, über welchem die Wappentafel zu finden ist, erreicht man über eine einläufige Treppe mit einem filigranen Eisengeländer. Rückwärtig entwickelt sich der Garten. Der Kernbau mit drei mal drei Fensterachsen ist am Aussenbau an der Ausbildung der Fenstergewände aus Muschelkalk mit den gefalzten schmalen Kehlprofilen erkennbar. Der rückwärtige Anbau von 1943 fügt sich harmonisch an, indem er die Charakteristika des Mauerwerkbaus respektiert und aufnimmt. Er setzt zugleich mit der im Grundriss halbrunden Ergänzung für das Treppenhaus einen Akzent. Die Struktur des Hauses hat sich auch im Inneren erhalten. Der Kernbau von 1699 mit Gewölbekeller, ehem. Tremkeller (heute Garage) und dem zentralen Korridor sowie die rückwärtige Erweiterung von 1943 haben sich erhalten und sind erlebbar. Im Dachgeschoss hat sich eine Riegelwand erhalten, die ehemals die rückwärtige Aussenwand des Hauses gewesen ist, das 1699 – wie diese Wand zeigt – noch kein Walmdach hatte, sondern ein Satteldach oder ein Dach mit Gerschild. Ebenfalls erhalten haben sich zahlreiche historische Oberflächen von Böden über Türen bis zu Decken und Ausstattungselemente wie hochwertig gestaltete Öfen. Sie entstammen verschiedenen Bauphasen und belegen die hohe gestalterische Qualität von Massnahmen, die nicht nur die bedeutende Familie Schliniger eingefordert hat, sondern auch die hier wohnhaften Ärzte. So fand das Haus auch 1946 Aufnahme in die Publikation "Das Arzthaus in der Schweiz", Band II.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=23034
 

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