DSI-HOR001 Röm.-kath. Pfarrkirche, 1710-1712 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-HOR001
Signatur Archivplan:HOR001
Titel:Röm.-kath. Pfarrkirche
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Böztal
Ehem. Gemeinde:Hornussen (bis 31.12.2021)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hornussen
Versicherungs-Nr.:87
Parzellen-Nr.:247
Grundbuch-Nr.:Bl. 3744
Koordinate E:2647053
Koordinate N:1261057
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2647053&y=1261057

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (röm.-kath.)
Epoche / Baustil (Stufe 3):Barock

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:1/12/1995
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):8/8/1952
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1710 - 1712
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert diente einem Vorgängerbau der heutigen Kirche, der archäologisch nicht nachgewiesen werden konnte, als Chorflankenturm. Langhaus und Chor der Pfarrkirche St. Mauritius wurden 1710/12 neu erbaut. 1729 wurde der Kirchenturm um 6 m erhöht, wobei das Mauerwerk um 1 m aufgestockt wurde, die übrigen 5m kamen dem Turmdachgebälk zugute. Um 1800/1820 erhielt der Haupteingang, der durch das Turmerdgeschoss führt, seine heutige korbbogige Gestalt.
1892 Erneuerungen im Innern: neue Stützen, Treppe und Brüstungseinsatz an der Orgelempore. Zur selben Zeit folgte eine neue Langhausbestuhlung. 1915 erwarb die Kirchgemeinde ein vierstimmiges Glockengeläut, das zuvor an der Landesausstellung von 1914 in Bern gezeigt worden war.
Unter dem Pfarrer Ivo Pfyffer 1919 eine umfassende Innenrenovierung. Die Langhausdecke wurde vollständig erneuert, der Chor neu gestaltet und damit einhergehend ein neues ikonographisches Programm festgelegt (Deckengemälde von Georg Troxler, 1919; Fensterglasmalerei von Franz Xaver Zettler, 1919). 1920 wurde die Aussenfassade neu verputzt. 1949 kamen drei Altäre in die Kirche, die zuvor in der 1888 abgebrochenen Pfarrkirche Rothenthurm (SZ) und in der römisch-katholischen Notkirche Wegenstetten standen. Im selben Jahr restaurierte man das Vorzeichen. 1959 erfolgte der Neubau der Sakristei an der Ostseite des Chors, 1961 Aussenrenovierung. 1968 weitere Innerenovierungen. Aus Brienz erwarb man geschnitzte Stationsbilder und die Täfer, Böden und ein Teil der Bestuhlung wurde erneuert. Die neue Orgel wurde 1986 eingeweiht.
Beschreibung:Die Pfarrkirche St. Mauritius überragt, auf einer Geländeterrasse stehend und von allen Seiten weithin sichtbar, die dörfliche Bebauung. Der Frontturm, das kurze Schiff und der niedrige, stark eingezogene Chor mit polygonalem Abschluss sind auf der Längsachse straff aneinandergereiht. Die Silhouette, die durch die Staffelung der Gebäudeteile entsteht, ist typisch für die Fricktaler Barockkirchen. Sowohl Turm wie Schiff weisen ein Satteldach auf. Schmale, symmetrisch angelegte Anbauten mit Pultdach, wovon eine die Sakristei ist, flankieren den Chor zu beiden Seiten. Die Fassade aller Bauvolumen ist weiss gehalten, die Sockelzone und die Fensterlaibungen sind gelb gefasst. Die drei Fenster im Schiff und die zwei im Chor gliedern die Fassade gleichmässig und schliessen mit leicht eingezogenen Rundbogen. Dieselbe Fensterform findet sich im Glockengeschoss beim Turm, während die übrigen Turmfenster als schmale Rechtecke ausgebildet sind. Im Turmerdgeschoss ist eine schlitzförmige, gotische Fensteröffnung angebracht.
Im hell und einfach gehaltenen Innenraum des Kirchenschiffes setzen vorwiegend die Ausstattungselemente und das Deckengemälde Akzente. Letzteres nimmt einen gestreckten Vierpassrahmen ein und wurde 1919 von Georg Troxler und seinem Sohn geschaffen. Dieses Gemälde, das die Himmelfahrt Christi zeigt, hat als einziges Element der Ausmalungen von 1919 die auf Schlichtheit bedachte Renovierung von 1968 überlebt.
Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre, jeweils mit Säulenretabel und Auszug, sind im spätbarocken-frühklassizistischen Stil und werden auf Grund ihrer Ornamentik auf das späte 18. Jahrhundert datiert. Die an der Ostwand über dem Seiteneingang angebrachte Kanzel weist Elemente der Spätrenaissance und des Frühbarocks auf, was auf die mehrjährige Entstehungszeit zurückzuführen ist. Der polygonale Kanzelkorb zeichnet sich durch geschnitzte, reich vergoldete Gliederungselemte und vier vollplastische marmorweiss gefasste Statuen aus. Die Glasfenster von 1919 (von Franz Xaver Zettler, München) zeigen unten im Rokokorahmen den Namen der jeweiligen Stifter und deren Wappen. Die von Palmetten und Blattranken gerahmten Kartuschen zeigen in kräftigen Farben Brustbilder der vier Evangelisten sowie Brustbilder von Heiligen.
Literatur:Hornussen. Geschichte eines Fricktaler Dorfs, 1991, S. 29f, 62f, 150f, 209f. - Edith Hunziker. Die Kirche von Hornussen gibt nicht alle Geheimnisse preis. Zum 300-Jahr-Jubiläum der Pfarrkirche St. Mauritius. Laufenburg 2012 (Separatdruck aus: Vom Jura zum Schwarzwald 85, 2011).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=22734
 

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