DSI-BAD064 Rathausgasse 7, 1512 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:DSI-BAD064
Signatur Archivplan:BAD064
Frühere Signaturen:BAD804
Titel:Rathausgasse 7
Bezirk:Baden
Gemeinde:Baden
Adresse:Rathausgasse 7
Versicherungs-Nr.:89
Parzellen-Nr.:526
Grundbuch-Nr.:526
Koordinate E:2665560
Koordinate N:1258392
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2665545&y=1258400

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Altstadthaus mit Gewerbelokal

Schutz / Status

Unterschutzstellung Bund:11/6/2009
Kantonale Unterschutzstellung (DSI):9/22/2006
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:1512
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Eckhaus von Rathausgasse und Löwenplatz liegt an der Nahtstelle zwischen der hochmittelalterlichen Stadtsiedlung und ihrer Erweiterung im 14. Jahrhundert; es geht wohl auf einen Vorgänger zurück, der im Zuge dieser Erweiterung entstanden war. Die zentrale Lage lässt vermuten, dass das Haus im Zusammenhang zum Salzhandel, zu dem auf dem Löwenplatz abgehaltenen Markt oder zum Durchgangsverkehr durch die Stadt zu sehen ist. Bis ins 19. Jahrhundert enthielt es das damals renommierte und wohl weit zurückreichende Gasthaus "zum Löwen". Schriftlich fassbar ist ein Haus "zum Löwen" erstmals im Jahr 1400. Das bestehende Haus muss in seinem ganzen bis heute erhaltenen Umfang kurz nach 1512 entstanden sein, wie sich dendrochronologisch feststellen lässt. Kurz nach 1653 wurde, ebenfalls dendrochronologisch datiert, das hohe Dach abgewalmt. 1822 wurde durch den Badener Zimmermeister Johann Lang ein neues Treppenhaus eingebaut. Ebenfalls noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts müssen die gotischen Fenster im Bereich der auskragenden oberen Geschosse durch eine axial bezogene Einzelbefensterung ersetzt worden sein. Nachdem das Haus 1835 mit seinem Nachbarhaus Hintere Rathausgasse 8 verbunden worden war, wurden die beiden Häuser gemeinsam unter dem Namen "Löwen" geführt. Im Jahr 1875 wurden die beiden Häuser wieder getrennt, der Wirtsbetrieb aufgelöst und das Erdgeschoss mit dem Einbau dreier Kaufläden umgestaltet; wohl gleichzeitig wurden die gotischen Staffelfenster des ersten Obergeschosses ersetzt. Im Jahr 1910 wurde der Tabakladen im Erdgeschoss umgestaltet und gleichzeitig mit einem Saal im ersten Obergeschoss ausgemalt. 2006 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt. Zur Zeit wird es denkmalpflegerisch renoviert und für eine Büronutzung durch die Stadtverwaltung umgebaut.
Beschreibung:Das mächtige, viergeschossige Eckhaus Rathaugasse 7 bildet zusammen mit seinem Nachbarhaus den Kopfbau der von Rathausgasse und Hinterer Rathausgasse begrenzten Zeile. Mit seiner Lage an dem früher als Fischmarkt dienenden Löwenplatz und gleich gegenüber des Bruggertors nimmt es eine äusserst markante Stelle im Badener Stadtbild ein. Das in seiner baulichen Struktur durchgehend noch gotische Haus teilt sich in eine massiv gemauerte zweigeschossige Unterpartie und in Fachwerk erstellte, um rund einen Meter auskragende Obergeschosse; es entspricht damit einer für seine Entstehungszeit charakteristischen Konstruktionsweise. Der ausserordentlich weit gespannte Dachstuhl stellt eine komplizierte Mischkonstruktion aus unterem liegendem und oberem stehendem Stuhl dar. Ursprünglich muss sich der Bau mit einem hohen Giebel zur Rathausgasse gewandt haben; erst später wurde dieser, wohl zur Verringerung der Lasten, durch den tief hinuntergezogenen Walm ersetzt. Die breite gassenseitige Hauptfront des Hauses zeigt acht unregelmässig gesetzte Fensterachsen, während die Traufseite gegen den Platz in den unteren Geschossen nur zwei Fensterachsen umfasst. Die im Lauf des 19. Jahrhunderts entstanden Einzelfenster werden von einfachen, in den Obergeschossen hölzernen, Gewänden gerahmt. Knapp unter der gestemmten Dachuntersicht hat sich eine ehemalige Aufzugsöffnung mit spitzbogigem gotischem Holzgewände erhalten. Die spätklassizistischen Ladeneinbauten im Erdgeschoss waren ursprünglich einheitlich mit konsolengetragenem Gebälk und Giebelaufsatz gestaltet, wie es sich an einer der gassenseitigen Ladenfronten erhalten hat. Der über Eck gelegene Tabakladen zeigt in seinem Inneren originelle, in Ölfarbe ausgeführte Deckenmalereien von Curt Dorer (1879-1945). Das Treppenhaus von 1822 nimmt den Platz eines früheren Treppenaufgangs ein, wodurch sich in den Obergeschossen der gotische Innenausbau und die ursprüngliche Raumstruktur in bemerkenswertem Umfang erhalten konnten. Eine spätgotische, profilierte Balkendecke mit Malereien von 1910 schmückt einen wohl ehemals als Wirtsstube dienenden Saal im ersten Obergeschoss. Im ersten Dachgeschoss haben sich bemalte Bohlenwände erhalten, die wohl zusammen mit dem Haus um 1512 entstanden und gemäss Inschrift 1678 zuletzt ausgebessert wurden.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=20700
 

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