DSI-BAD062 Ländliweg 5, Park der Villa Boveri, Gartensaal und Badehaus, Keine Angabe (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/1

Identifikation

Signatur:DSI-BAD062
Signatur Archivplan:BAD062
Titel:Ländliweg 5, Park der Villa Boveri, Gartensaal und Badehaus
Bezirk:Baden
Gemeinde:Baden
Adresse:Ländliweg 5
Versicherungs-Nr.:1858, 1022
Parzellen-Nr.:3293, 2065
Grundbuch-Nr.:3293, 2065
Koordinate E:2665557
Koordinate N:1258118
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2665557&y=1258118

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Park, Gartenanlage

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):7/6/1994
Kategorie Inventar Kulturgüterschutz:A (nationale Bedeutung)
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Dokumentation

Entstehungszeitraum:No information given
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die 1895-1897 durch die Architekten Curjel & Moser für Walter Boveri am südlichen Stadtrand von Baden errichtete Villa wurde mit einer umfangreichen, kaum ein Jahrzehnt nach Fertigstellung noch wesentlich erweiterten Gartenanlage umgeben (für die Villa vgl. BAD059). Der Entwurf für den ursprünglichen Landschaftsgarten stammte vom Gartenarchitekten Evariste Mertens aus Zürich, dem Hauptvertreter der französischen Schule des Landschaftsgartens in der Schweiz. 1908/09 wurde die Gartenanlage durch den Münchner Architekten Carl Sattler (1877-1966) um einen terrassierten, neobarocken Architekturgarten mit Gartensaal erweitert. Den Skulpturenschmuck der Anlage schufen der bekannte deutsche Bildhauer Adolf von Hildebrand (1847-1921), sowie dessen Schüler Theodor Georgii (1883-1963) und Karl Ebbinghaus (1872-1950), wobei sowohl Sattler als auch Georgii Schwiegersöhne von Hildebrand waren. 1911 folgte, immer noch nach Plänen Sattlers, der Bau eines Schwimmbads mit Badehaus sowie eines Tennisplatzes. Nachdem die Parkanlage 1943 zusammen mit der Villa an die Wohlfahrtsstiftung der Brown Boveri & Co. (BBC) übergegangen war, wurde das nicht mehr benötigte Schwimmbad zugeschüttet. 1970 wurde ein kleiner Teilbereich im Norden des Grundstücks an die Stadt Baden verkauft, um darauf die benachbarten Schulen zu erweitern. Seit 1994 steht der Park der Villa Boveri zusammen mit den beiden Pavillonbauten unter Schutz. In den Jahren 1993-99 wurden Wege und Pflanzungen, wie auch die Kleinbauten durch die Landschaftsarchitekten Stöckli, Kienast & Koeppel schrittweise restauriert; eine weitere Etappe folgte 2002/03 mit der Wiederherstellung des sogenannten "Alpinums". Der Park wird heute nach einem dabei erarbeiteten Parkpflegewerk gepflegt.
Beschreibung:Mit seinem einzigartigen Nebeneinander zweier entgegengesetzter gestalterischer Haltungen ist der Park der Villa Boveri von besonderem gartenarchitektonischen Wert. Der Kontrast zwischen dem im späten Landschaftsgartenstil gehaltenen ursprünglichen Anlage von 1897 und ihrer in geometrisch-strengen Formen gehaltenen Erweiterung von 1909 dokumentiert den abrupten und tiefgreifenden Stilwandel, der um die Jahrhundertwende in der Gartenarchitektur stattfand. Die Gesamtanlage nimmt ein Grundstück in Hanglage ein, das von der am höchsten Punkt gelegenen Villa bis zur östlich vorbeifliessenden Limmat hinabreicht. Der von Evariste Mertens angelegte Landschaftsgarten im südlichen Bereich bildet dabei die direkte Umgebung der Villa. In der Aussicht vom Haus zeigt sich eine in die Tiefe des Grundstücks reihende, von unregelmässig plazierten Laub- und Nadelbäumen begrenzte Rasenfläche, während sich das Wegnetz mit einer Hauptschleife und davon abzweigenden, ebenfalls gekurvten Wegen erst beim Umhergehen offenbart. An der Südseite der Villa bildet das mit Steinblöcken gestaltete "Alpinum" die nähere Umgebung; unmittelbar vor dem Haus ist die 1900 geschaffene Figur "Salambo" von Paul Eugène Breton (1868-1933) plaziert. Nördlich schliesst der von Carl Sattler gestaltete Architekturgarten an, der nach dem Vorbild italienischer und französischer Renaissance- und Barockgärten das abfallende Terrain mit axial angeordneten Terrassen architektonisch fasst. Zuoberst steht der Gartensaal, ein neobarocker Pavillonbau mit drei zur Mitte gerückten Stichbogenfenstern und geschweiftem Mansardwalmdach; auf den durch Freitreppen erschlossenen weiteren Terrassen schliessen eine ovale Brunnenanlage, ein Gartenparterre mit geometrisch geschnittenen Buchsbäumen sowie ein baumbestandenes Rondell an. Putten von Adolf von Hildebrand (heute in Kopie), wasserspeiende Frauenköpfe von Theodor Georgii sowie eine allegorische Gruppe der vier Jahreszeiten von Karl Ebbinghaus vervollständigen die Anlage. Ausserhalb der axial geordneten Terrassen liegt an der Geländekante gegen die Limmat das ursprünglich von den Brunnenanlagen des Architekturgartens gespiesene Schwimmbad. Eine einseitig offene dorische Säulenportikus mit antikisierender Ziegeldeckung und Giebelreliefs von Badenden ist als Wandelhalle seitlich an das heute zugeschüttette Bassin gerückt, über das sich seit der Restaurierung eine mit Marmorplatten ausgefachte Stahlkonstruktion spannt.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=20688
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds