STC-KLI012 Ehem. Probstei des Klosters St. Blasien, 1745-1753 (Dossier (Spezialinventare))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - Spezialinventare (Bestand)
      - Stuckaturen (Teilserie Bestand (Spezialinventare))
        
        STC-KLI002 Schloss, 1730 (ca.) (Dossier (Spezialinventare))
        STC-KLI012 Ehem. Probstei des Klosters St. Blasien, 1745-1753 (Dossier (Spezialinventare))
        STC-KST020 Mayenfisch-/Marschallhaus, 1764 (Dossier (Spezialinventare))

Signatur:

STC-KLI012

Signatur Archivplan:

KLI012

Titel:

Ehem. Probstei des Klosters St. Blasien

Ansichtsbild:


1/8

Bildlegende:

1- 2. OG, Eckkartusche mit Baum, Südostecke (Blätter).

2- 2. OG, Eckkartusche mit Baum, Nordwestecke (krautiger).

3- 2. OG, Eckkartusche mit Gräsern und Astwerk.

4- 2. OG, Mittelstück Längswand mit Blumenfüllhorn.

5- 3. OG, Eckkartusche.

6- 3. OG, Mittelstück mit Flammenvoluten und broschenähnlichen Verzierungen.

7- 3. OG, Detail der broschenähnlichen Verzierungen.

8- 3. OG, Mittelstück Schmalseite.

Darin:

Der Propst des Klosters St. Blasien verlegte seinen Amtssitz 1250 von Döttingen nach Klingnau. Johann Caspar Bagnato (1746-1753) erbaute in der Unterstadt das dritte Probsteigebäude an dieser Stelle. Die heute als Schulhaus dienende grosszügige Anlage beherbergt im Sitzungszimmer (2. OG) und in einem der Schulzimmer (3. OG) je eine Stuckdecke von Francesco Pozzi. Ausserdem ist ein Giebelwappen über dem Haupteingang stuckiert. Der Stuck im mittleren Nordzimmer (6,10 x 8,70 m) des 2. OGs setzt sich aus vier Eckkartuschen und vier Mittelstücken zusammen, wobei diejenigen an den Längsseiten (Westen und Osten) breiter sind als die anderen. Die sehr flach gehaltenen Kartuschen stellen in der Südost- und Nordwestecke je einen unterschiedlichen Baum dar, der durch einen Durchbruch in einer Rocaille emporwächst. Sie stehen auf einer detailliert stuckierten Wiese, von der die einzelnen Gräser erkennbar sind. Vor allem im unteren Bereich haken sich C-Formen agraffenartig ineinander. An sie sind Blumengirlanden mit wenigen Ähren gehängt, die bis in die flache Hohlkehle hinabreichen. Die beiden anderen Eckkartuschen im Nordosten und Südwesten sind innen leer. Aus ihnen wachsen Gräser und Äste mit Blättern empor. Alle Rocaillen sind mit kreisrunden Durchbrüchen und flammenartigen Rändern versehen. Die Mittelstücke über der Nord- und Südwand sind mit Blumenfüllhörnern ausgestattet, die Kartuschenrahmen enden in Flammen- und Wellenrändern. Unten bildet sich mittig aus zwei verbundenen Ranken eine bombierte kleine Kartusche mit Querstreifung. Die beiden Mittelstücke im Osten und Westen sind viel bescheidener ausgeführt, neben Muschelmotiven zeigen sie auch Fleurons. Im direkt darüber liegenden Raum mit denselben Ausmassen (6,10 x 8,70 m) ist die Decke ebenfalls mit vier Eckkartuschen und vier Mittelstücken ausgestattet. Die Eckkartuschen scheinen mit ihren Rocaillen, kräftigen Voluten, geflammten Rändern, Ästchen und aufgeklebten, broschenähnlichen Verzierungen fast identisch zu sein. Die Kartuschenseiten sind oben mit einem klammerähnlichen Ornament geschlossen. Die Mittelstücke ragen an der Schmalseite in die Hohlkehle hinein und erstrecken sich bis auf die untere Profilleiste. Die Mittelstücke und die Eckkartuschen sind mit Ranken und Muschelwerk miteinander verbunden und bilden eine durchgehende Deckenrahmung.

Technik:

gegossen bzw. gezogen und Antragsstuck

Gemeinde:

Klingnau

Adresse:

Unterstadt

Parzellen-Nr.:

1151

Grundbuch-Nr.:

2720, Bl. 28

Nutzung (Stufe 1):

Sakrale Bauten und Anlagen

Nutzungstyp (Stufe 2):

Klösterliches Verwaltungsgebäude

Epoche / Baustil (Stufe 3):

Rokoko

Entstehungszeitraum:

between 1745 and 1753

Grundlage Datierung:

Literatur

Autorschaft:

Pozzi, Francesco, 1704-1789, Castel San Pietro, Tessin.

Literatur:

Bauinventar, Archiv DP AG. - Christoph Herzig, Artikel zu Klingnau im Historischen Lexikon der Schweiz, 2008 (http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D1837.php).- Ursula Stevens, Francesco Pozzi, 1794 Bruzella - 1789 Castel San Pietro. Ein Wanderstuckateur aus dem Tessin, Mendrisio 2007, S. 61. - Hans Martin Gubler, Johann Caspar Bagnato und das Bauwesen des Deutschen Ordens in der Ballei Elsass-Burgund im 18. Jahrhundert, Sigmaringen 1985, S. 263-265.