INV-HEN901 Altes Schulhaus Kirchweg 6, 1819 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-HEN901
Signatur Archivplan:HEN901
Titel:Altes Schulhaus Kirchweg 6
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Herznach
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterherznach
Hist. Name Objekt:Altes Schulhaus
Adresse:Kirchweg 6
Versicherungs-Nr.:76
Parzellen-Nr.:289
Koordinate E:2646026
Koordinate N:1258248
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646026&y=1258248

Chronologie

Entstehungszeitraum:1819
Grundlage Datierung:Inschrift (Türsturz); Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Autorschaft:Acklin Alois, Maurer
Inschriften:"AN 1819" (Türsturz)
Würdigung:Das 1819 auf den Grundmauern eines Vorgängerbaus errichtete Alte Schulhaus ist ein wohlproportionierter zweigeschossiger Mauerbau mit regelmässigen Fensterachsen, dreiseitigem Walmdach und zwei geräumigen Gewölbekellern im Sockelgeschoss. Als erster Schulhausbau der Gemeinde kommt dem Gebäude eine erhebliche lokalgeschichtliche Bedeutung zu. Am steil ansteigenden Weg zur Kirche nimmt es zusammen mit dem querstehenden Nachbargebäude Kirchweg 8 (Bauinventar HEN905) eine wichtige Stellung im Ortsbild ein.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Nach mündlicher Überlieferung soll der Schulunterricht anfänglich im so genannten "Rechenmacherhaus", auf dem Grundstück des heutigen Volg-Ladens, abgehalten worden sein. Im Frühjahr 1819 übernahm Maurer Alois Acklin, Gemeinderat von Herznach, den Akkord für ein neues Schulgebäude, das auf den Mauern der ehemaligen Wohnung von Simon Treyer errichtet wurde. Das Bauholz lieferte die Gemeinde zum damals üblichen Preis. Auf Martini 1819 war die Schule fertig gestellt. Sie umfasste Unterrichtsräume auf zwei Stockwerken, ein Feuerwerk und zwei gewölbte Keller. Die Baukosten beliefen sich auf 1800 Franken.
Nach dem Bau des neuen Schulhauses 1898 (Bauinventar HEN902) wurde das Erdgeschoss des alten Schulhauses bis 1980 noch als Gemeindelokal genutzt. Das Obergeschoss beherbergte in den 1930er Jahren eine kleine Uhrmacher-Werkstatt, später wurde es zum Probelokal der Musikgesellschaft umfunktioniert [1]. Heute ist das Gebäude geschossweise in zwei Wohnungen aufgeteilt. 1995 fand eine umfassende Renovation mit Ausbau des Dachgeschosses statt. Auf der südgerichteten Rückseite wurden anstelle einer Abortlaube hölzerne Balkone erstellt.
Beschreibung:Das Alte Schulhaus bildet den markanten Kopfbau einer kleinen Häuserzeile, welche sich hangaufwärts dem Kirchweg entlang zieht. Die Inschrift "AN 1819" am Haustürsturz nimmt Bezug auf den bestehenden Baukörper, der in den Umfassungsmauern und im Kellerbereich vermutlich noch Teile eines Vorgängerbaus enthält. Der zweigeschossige Mauerbau unter dreiseitig abgewalmtem, geknicktem Dach ist längsseitig durch vier und an der Schmalseite durch drei Fensterachsen regelmässig gegliedert. Die Fenster- und Türgewände aus gelbem Kornbergstein bilden einen lebendigen Kontrast zu den weiss gestrichenen Fassadenflächen und den grünen Fensterläden. Der Hauseingang liegt auf der Nordseite in der äussersten östlichen Fensterachse und ist über eine kleine Freitreppe erreichbar. Er hat das originale Türgewände mit der Inschrift "AN 1819" am Sturz und ein vierfeldriges Türblatt aus dem 19. Jh. bewahrt. Vom Eingang gelangt man in einen quer zum First verlaufenden Korridor mit interner Treppe ins Obergeschoss. Das Raumprogramm umfasste ursprünglich je ein grosses Schulzimmer auf beiden Geschossen. Die Trennwand zwischen Gang und Schulräumen ist im Parterre massiv gemauert, im Obergeschoss war sie früher als Fachwerk ausgebildet. Heute sind die ehemaligen Schulräume zu Geschosswohnungen ausgebaut. An der rückwärtigen Fassade findet sich ebenerdig ein Korbbogenportal, welches zwei unterschiedlich grosse, parallel zur Hauptfassade gerichtete Gewölbekeller erschliesst.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] "Schulen vor 100 Jahren", Zeitungsartikel von 1949, welcher anlässlich einer Erweiterung des Nachfolgebaus (Bauinventar HEN902) verfasst wurde; "Vor 75 Jahren weihten die Herznacher ihr neues Schulhaus ein", in: Fricktal-Bote, Mittwoch, 31. Juli 1974, Nr. 91.
Literatur:- Albert Schmid, "Mer luege zrugg", Herznach seit dem Jahre 1097, Herznach 1999, S. 153.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 160.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=14240
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds