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Schutz / Status |
Kantonale Unterschutzstellung (DSI): | 3/4/2024 |
Kantonaler Schutzumfang: | integral |
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Chronologie |
Grundlage Datierung: | Datierung Keramikscherben |
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Typologie |
Nutzung (Stufe 1): | Archäologische Fundstätten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Religiöse Stätte |
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Dokumentation |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Erstmals waren 1987 von Waltenschwiler Schülern Keramikscherben gefunden und der Kantonsarchäoiogie Aargau gemeldet worden. Seither hatte Benjamin Burkart aus Waltenschwil hier immer wieder Keramik aufgelesen und im März 2023 der Kantonsarchäologie übergeben. Damit einher ging die Meldung über Forstarbeiten, die in den vorherigen Wintermonaten im Fundstellenbereich stattgefunden hätten. Gut erhaltene Tonscherben aus der späten Bronzezeit und der frühen Eisenzeit (11. bis 7. Jahrhundert v. Ohr.) lagen demnach direkt an der Oberfläche. |
Beschreibung: | Der "Innere Hässel" liegt südlich von Waltenschwil. Die Anhöhe ist Teil einer eiszeitlichen Endmoräne. Der höchste Punkt liegt im Osten etwa 25 m über dem südlich angrenzenden ehemaligen Moor. Auf der Spitze des "Innere Hässel" zeichnet sich ein Findling ab, der hier 20-30 cm aus dem Boden ragt. Auf der Geländekuppe befindet sich eine kompakte Keramikscherbenstreuung, die als Endeffekt eines prähistorischen Opferplatzes interpretiert wird. Im Schweizer Mittelland und Jura sind bronze- und eisenzeitliche Opferplätze sehr selten. Im Aargau ist bisher neben Waltenschwil lediglich ein weiterer vergleichbarer Platz bekannt. Dabei handelt es sich um den Bönistein bei Zeiningen. Entsprechend ist die Fundstelle von Waltenschwil - Innere Hässel von grosser überregionaler, wenn nicht sogar nationaler Bedeutung. Die etwa 2700 Jahre alte Keramik liegt direkt an der Oberfläche bzw. im Waldboden. Sie ist durch Frost, Tritt und Forstmaschinen akut gefährdet. Die Fundstelle ist in eine Gruppe von Bodendenkmälern einzureihen, die in der Forschung als Opfer- bzw. Brandopferplatz bezeichnet wird. In der Bronze- und Eisenzeit Mitteleuropas wurden an markanten Geländepunkten Opfergaben dargebracht. Typische Spuren dieser Riten sind Keramik-Ansammlungen. Diese können am Fuss von Felsen liegen oder, wie im Fall von Waltenschwil, auf der Spitze einer Anhöhe. |
Anmerkungen: | Zum Schutz dieses kantonal bedeutsamen Bodendenkmals sollte die Fundstelle künftig auf keinen Fall mehr mit Maschinen befahren werden. Auch das Schleifen von Stämmen und die Neubestockung mit grossen Bäumen sollten hier auf einer Fläche von ca. 20 m Durchmesser vermieden weren. Ein Bewuchs aus Brombeeren und niedrigen Büschen könnte die Fundstelle schützen und das Anlegen von Feuerstellen verhindern. |
Reproduktionsbestimmungen: | © Kantonale Denkmalpflege Aargau |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=141061 |
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