INV-SBA901 Schulhaus, 1906-1907 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-SBA901
Signatur Archivplan:SBA901
Titel:Schulhaus
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Strassenseitige Ansicht von Osten (2019)
Bezirk:Zofingen
Gemeinde:Staffelbach
Ortsteil / Weiler / Flurname:Staffelbach
Adresse:Schulstrasse 2
Versicherungs-Nr.:171
Parzellen-Nr.:741
Koordinate E:2645593
Koordinate N:1237411

Chronologie

Entstehungszeitraum:1906 - 1907
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Autorschaft:Arnold Müller-Jutzeler (Architekt)
Inschriften:"Schulhaus Staffelbach" (ehemaliger Haupteingang)
Würdigung:Nach Plänen des Aarauer Architekten Arnold Müller-Jutzeler errichtetes Schulhaus von 1906/07, das als grosszügiger, dreigeschossig hochragender Baukörper in Erscheinung tritt. Mit seiner malerisch-asymmetrischen Fassadengliederung, dem rustizierten Sockelbereich und der bewegten Dachlandschaft samt Treppenhausturm mit Spitzhelm zeigt das Gebäude unverkennbare Einflüsse des Späthistorismus und des Heimatstils. Im Zusammenspiel mit jüngeren Zusatzbauten bildet es ein grosszügiges Schulhofareal, welches zwischen den beiden historischen Ortsteilen Staffelbach und Wittwil gelegen ist.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die ehemals unabhängigen Gemeinden Staffelbach und Wittwil verfügten seit dem frühen 19. Jh. über zwei eigenständige Schulhäuser: Dasjenige von Wittwil bestand seit 1810, jenes von Staffelbach wurde 1822 unmittelbar an der Suhre erbaut (Bauinventarobjekt SBA910). Mit der 1900 erfolgten Verschmelzung der beiden Ortschaften zur Gemeinde Staffelbach beschloss man den Bau eines grosszügigen neuen Schulhauses. Dieses kam in strategisch günstiger Lage aufs Obere Feld, zwischen die beiden Ortsteile, zu stehen. Der nach Plänen des Aarauer Architekten Arnold Müller-Jutzeler errichtete Neubau wurde am 13. Okt. 1907 mit einem Jugendfest eingeweiht. Die Baukosten von Schulhaus und zugehöriger Turnhalle betrugen 286'000 Franken, wobei der Staat Aargau einen Beitrag von 6000 Franken leistete [1]. Die historische Situation mit dem markanten, auf freiem Feld stehenden Schulhaus und der zugehörigen Turnhalle (später abgebrochen) ist auf einer alten Fotoaufnahme anschaulich dargestellt (vgl. Fotodokumentation).
1965 fand eine umfassende Renovation des Gebäudes statt. 1987/88 hob man anlässlich einer grösseren Sanierung den strassenseitigen Haupteingang auf und verlegte die Erschliessung auf die rückwärtige Hofseite zum Turnhallen-Neubau hin.
Beschreibung:Das Schulhaus ist ein mächtiger, dreigeschossig aufragender Mauerbau, der sich im Sinne des Späthistorismus als malerisch-asymmetrischer Baukörper mit vielgestaltiger Dachlandschaft präsentiert. Die nach Osten zur Strasse gerichtete Hauptfront dominiert ein viergeschossiger, seitlich versetzter Risalit mit markantem Spitzhelm. In seiner Achse befindet sich das später aufgehobene Hauptportal des Schulhauses, in Gestalt eines aus Granit gehauenen Tempelgiebels auf Halbsäulen (Zugangstreppe entfernt). Des Weiteren wird der Risalit durch die Schulhausuhr und die vertikal zusammengefassten Kuppelfenster akzentuiert. Die Brüstungsfelder zeigen das aufgemalte Wappen der Gemeinde und die Inschrift "Schulhaus Staffelbach" mit Renovationsjahren. An der Rückfront flankieren zwei eingeschossige Flachdachtrakte mit Terrassen den übergiebelten Treppenhausrisalit.
Ein hohes, von Eckquadern gefasstes und mit einer Bänderung versehenes Sockelgeschoss gibt dem Gebäude eine rustikale Note, während ein umlaufendes Sohlbankgesims zwischen dem Parterre und den Obergeschossen zur vertikalen Fassadengliederung beiträgt. Die mehrteiligen Fensteröffnungen zeigen aus Sandstein gehauene Rechteckgewände mit gotisierenden Zierfasen.
Die innere Raumorganisation wurde bei der Eliminierung des strassenseitigen Haupteingangs verändert. Aus der Bauzeit erhalten ist der mit Granitstufen versehen Treppenaufgang (Inneres gemäss Kurzinventar von 1997).
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte des Schulwesens in Staffelbach vgl. Boner/Dätwyler 1958/1987, S. 71-73. – Vom Aarauer Architekten Arnold Müller-Jutzeler stammen auch das Schulhaus von 1908/09 in Küttigen (Bauinventarobjekt KUT904) und das 1911/12 errichtete Bezirksschulhaus von Sins (Bauinventarobjekt SIN901). Ebenso hat er die Pläne für das 1904 erbaute Wohnhaus "Alte Post" in Unterentfelden (Bauinventarobjekt UFE908) geliefert.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Literatur:- Georg Boner/Hans Dätwyler, Chronik der Gemeinde Staffelbach, Staffelbach 1958/1987.
- Heinz Baumann/Walter Widmer, Weisch no? Alte Photographien aus dem Uerken-, Suhren- und Ruedertal, Schöftland 1981.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 43.
Quellen:- Ruedi Hasler, Schulhausbau auf dem Lande. Ein Text- und Bilderbuch mit Beispielen aus dem Bezirk Zofingen (Zeitraum 1803-2008), MAS Denkmalpflege und Umnutzung, Fachhochschule Burgdorf 2008 (Bibliothek Kantonale Denkmalpflege).
- Kulturgüter-Inventar der Gemeinde Staffelbach (Nr. 24).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=136198
 

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