DSI-GAN001 Hinterdorfstrasse 3, Pfarrhaus, 1815 (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:DSI-GAN001
Signatur Archivplan:GAN001
Titel:Hinterdorfstrasse 3, Pfarrhaus
Frühere Titel:Ehem. Pfarrhaus
Ansichtsbild:
1/1
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Gansingen
Adresse:Hinterdorfstrasse 3
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hinterdorf
Versicherungs-Nr.:57
Parzellen-Nr.:82
Grundbuch-Nr.:82
Koordinate E:2652380
Koordinate N:1266157
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2652380&y=1266157

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):11/3/1966
Kantonaler Schutzumfang:Integral

Chronologie

Entstehungszeitraum:1815

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Pfarrhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Klassizismus

Dokumentation

Autorschaft:Obrist, Fidel ; Schneider, Johann (Kantonsbaumeister)
Inschriften:Am Architrav über dem Eingangsportal"EXUSTA ∙MDCCCXIV ∙ AEDIFICATA ∙ MDCCCXV" (niedergebrannt 1814, aufgebaut 1815). Lorbeerumkränztes Kantonswappen am Gewände mit Inschrift "PORTA PATET – MAGIS COR" (Die Tür steht offen, mehr aber noch das Herz).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Pfarrhaus an der Hinterdorfstrasse 3 wurde 1816 fertiggestellt. Dies nachdem es 1765 durch einen zweiten Flügel vergrössert, 1793 als stark reparaturbedürftig beschrieben und 1814 bei einem Dorfbrand zerstört wurde. Nach dem Dorfbrand erfolgte der Wiederaufbau durch den kantonalen Hochbaumeister Johann Schneider, der den Wiederaufbau auf die Pläne und Kostenrechnungen eines nicht namentlich bekannten ländlichen Werkmeisters stützte.
Bereits kurze Zeit später, im Jahre 1838, wurden die Experten Hans Jakob Schmied, Mitglied der Baukommission, und Hochbaumeister Franz Heinrich Hemmann gebeten den Zustand des Pfarrhauses zu beurteilen. Sie stellten einen bedenklichen Zustand fest. Der Bau wurde von ihnen als mit "äusserst schlechtem Machwerk" eingestuft, wobei mangelnde Pflege und die ungünstige Hanglage ebenfalls negative Einflüsse auf die Architektur gehabt haben sollen. Es wurde entschieden, dass die einzige Alternative zu einem Abbruch des Hauses der vollständige Ersatz der Westfassade und die teilweise Neuerrichtung der Süd- und Nordfassade sowie der Kellergewölbe sei. Joseph Wächter aus Laufenburg. 1848 erhält Maurermeister Joseph Wächter aus Laufenburg zusätzlich den Auftrag für ein an das Pfarrhaus angebautes neues Wasch- und Holzhaus mit Abtritt.
Im Jahre 1965 wurde ein neues Pfarrhaus südlich der Kirche errichtet. Der Altbau gelangte danach in Privatbesitz. 1993 wurde ein Umbau im Inneren durchgeführt, der durch die Entfernung einzelner Zwischenwände zu Veränderungen im Grundriss führte. In den Jahren 2007/08 war eine weitere Innensanierung geplant, welche aber nicht ausgeführt wurde.
Beschreibung:Der zweigeschossige, verputzte Massivbau aus Mauerwerk liegt unterhalb der Kirche. Dieser trägt ein geknicktes Walmdach. Auf Grund des stark gegen den Bürerbach abfallenden Terrains steht das Haus auf einem hohen, von Süden her ebenerdig zugänglichen Sockelgeschoss. Das Sockelgeschoss beinhaltet zwei quer zum First angelegte Gewölbekeller. Die Ostfassade, welche als Hauptfassade gedeutet werden kann, ist zur Kirche gerichtet. Ihre Mittelachse akzentuiert das über wenige Stufen zugängliche Portal aus lasierend gefasstem Oberhofner Schilfsandstein. Das Portal wird durch ein fein gestuftes Gewände, einen Eierstabfries und Architrav mit Inschrift zusätzlich akzentuiert. Das Türblatt ist in vier Felder eingeteilt und der linsenförmige Mittelteil dürfte beim partiellem Neubau 1839 entstanden sein. Im Inneren haben einige Einzelteile der ursprünglichen Ausstattung wie einfache Deckenstuckrahmen, Eckrosetten und Riemenböden erhalten.
Das 1848 angefügte Waschhaus wird durch ein Satteldach bedeckt und überrascht mit seiner repräsentativen, dreigeteiltenEingangsfront aus graugrünem Ittenthaler Sandstein.. Die zentrale Türe setzt sich durch zwei profilierte Pfeiler von den seitlichen Fenstern in gestuftem Gewände ab. Die darüber angeordnete Wandzone ist durch drei runde Blendöffnungen geschmückt.
Das klassizistische Pfarrhaus ermöglicht durch die Umbaupläne von 1839 einen anschaulichen Einblick in die damaligen Bauvorgänge. Zusammen mit den Akten der Baubehörden sind diese von grossem dokumentarischem Wert. Zudem stellte der Bau bei seiner Erbauung 1815 in dem von bäuerlichen Vielzweckbauten geprägten dörflichen Umfeld einen Architekturtypus dar, der von städtischen Vorbildern geprägt war.
Literatur:Edith Hunziker, Susanne Ritter-Lutz. Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau X. Der Bezirk Laufenburg. Bern 2019, S. 276-277.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=13367
 

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