DSI-SRU007 Schlosshügel, Knappenhaus und Waschhaus Schloss Rued, 1750 (ca.)-1800 (ca.) (Dossier (Denkmalschutzinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:DSI-SRU007
Signatur Archivplan:SRU007
Frühere Signaturen:KI-901 u.903
Titel:Schlosshügel, Knappenhaus und Waschhaus Schloss Rued
Ansichtsbild:
1/1
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Schlossrued
Adresse:Schlosshügel
Versicherungs-Nr.:35, 36
Parzellen-Nr.:940
Koordinate E:2649237
Koordinate N:1238227
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2649237&y=1238227

Schutz / Status

Kantonale Unterschutzstellung (DSI):11/14/2017
Kantonaler Schutzumfang:integral

Chronologie

Entstehungszeitraum:between approx. 1750 and approx. 1800

Typologie

Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Waschhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Dokumentation

Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Knappenhaus (auch "Neuhaus" oder "Stöckli" genannt) und das Waschhaus (auch "Ofenhaus" genannt) sind wesentliche Elemente der Gesamtanlage von Schloss Rued, die oberhalb des Dorfes auf einem Hügelsporn thront. Das Schlossgebäude selbst, welches nach dem Brand von 1775 in den Jahren 1792 bis 1796 auf den alten Grundmauern nach Plänen des Architekten Carl Ahasver von Sinner (1754-1821) erbaut worden ist, steht seit 1950 unter kantonalem Schutz. Es wird derzeit zu einem Tagungszentrum umgebaut.
Knappenhaus und Waschhaus stehen im Schlossbezirk nordöstlich des ehemaligen Schlossgrabens, der 1792 mit dem Bauschutt des abgebrannten alten Schlosses aufgefüllt worden war. Diese beiden Bauten begrenzen das Schlossplateau auf der nach Nordwesten steil abfallenden Seite und bestimmen zusammen mit dem Schlossbrunnen das direkte Vorfeld des Schlossgebäudes. Die beiden Bauten bilden zusammen mit dem kantonal geschützten Schloss als Bautengruppe eine Einheit. Sie haben damit einen sehr hohen ortsbaulichen Wert.
Der spätgotische Mauerbau des Knappenhauses stammt aus der 2. Hälfte des 17. Jh. und wurde nach dem Schlossbrand 1775 zum Wohnsitz des Verwalters ausgebaut. Fortan wurde das Gebäude "Neuhaus" genannt und diente bis das Schloss 1796 fertig gestellt war bisweilen auch der Herrschaft als Wohnung.
Das Waschhaus (Geb.-Nr. 36) steht oberhalb des „Neuhauses“, längs des Fahrwegs zum Schloss. Das langgestreckte eingeschossige Nebengebäude mit geknicktem Walmdach wurde um 1800 erbaut. Auf einer Karte aus dem Jahr 1837 ist es als "Ofenhaus u. Baadhaus" bezeichnet, es diente aber wohl auch als Waschhaus.
Beschreibung:Knappenhaus - Das traufbetonte zweigeschossige Gebäude ist aus mächtigem, verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt und trägt ein steiles, geknicktes Gerschilddach mit verschaltem Fluggespärre auf zierbeschnitzten Bügen. Der Baukörper ist mit seiner fünfachsigen Hauptfassade nach Südosten gerichtet, davor verläuft der Zufahrtsweg zum Schloss. Die Fassaden sind streng symmetrisch durchgebildet und zeigen hohe, durch eine Mittelstütze unterteilte Fenster mit spätgotisch gekehlten Gewänden aus (Muschel-)Sandstein. Die verputzten Fachwerkgiebel sind mit holzgerahmten Zwillingsfenstern bestückt. Das auf der Schaufassade mittig angeordnete, mit Kehle und Wulst profilierte rechteckige Portal schmückt eine skulptierte Halbrosette mit Steinmetzzeichen. Vor der Südostfassade liegt der Aussenzugang zu zwei quer angeordneten tonnengewölbten Kellern mit gefasten Rechteckgewänden. Das Hauptportal erschliesst im Erdgeschoss einen durchlaufenden Quergang mit Treppenhaus. Auch im Obergeschoss erfolgt die Erschliessung über einen Mittelgang. Auf einem wohl kurz nach dem Schlossbrand aufgezeichneten Grundriss sind die erdgeschossigen Räumlichkeiten auf der Nordostseite mit "alte Küche" und "alte Stuben" bezeichnet. Auf die urspr. Funktion verweist noch heute ein grosser Rauchfang. Die Südwestseite nehmen zwei Stuben ein, die von einem Ofen mit Einfeuerung im Gang beheizt werden. Ausser dem in den Korridor verlegten Treppenhaus ist die ursprüngliche Raumaufteilung noch intakt. Die Aborte sind in einem rückwärtigen Mittelrisalit untergebracht. Das Dach, das mit einer doppelten Biberschwanzdeckung versehen ist, zeigt eine intakte Sparrendachkonstruktion auf liegendem Stuhl mit tief ansetzenden Aufschieblingen. Die Stuhljoche sind mittels überblatteter Büge verstärkt. Der Längsversteifung des Dachwerks dienen überkreuzte Windstreben. Der Dachraum wurde nachträglich in zwei Hälften unterteilt, wobei in der südlichen ein langgestreckter Kornkasten untergebracht ist. Es haben sich neben der Grundkonstruktion auch wertvolle historische Ausstattungsteile aus dem 17.-19. Jh. erhalten, so u.a. der urspr. Sandsteinplattenboden im Korridor und Bohlenböden mit Eichenriementeilung in den Zimmern, Füllungstüren mit historischen Beschlägen, einige Fenster, Vertäfelungen und eine sichtbare Balkendecke mit Schrägboden.
Waschhaus - Das teils gemauerte, teils als Riegelbau erstellte Gebäude dürfte in zwei Etappen entstanden sein, wobei für die südwestliche, ältere Gebäudehälfte mit verputztem Mauerwerk eine möglichst feuersichere Bauweise gewählt wurde. Dieser Hausteil weist denn auch ein Feuerwerk an der Zwischenwand der beiden Kammern auf. Der stichbogige Hauseingang ist in Sandstein gefertigt. Die vergitterten Lichter deuten auf eine frühere Funktion mit Vorratshaltung hin. Die in Fachwerk errichtete nordöstliche Partie hat hölzerne Fenster- und Türrahmen. Die erhaltene innere Grundstruktur erlaubte 2020 einen denkmalgerechten Umbau für eine Neunutzung mit drei Gästezimmern.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Kurzinventar (Kantonale Denkmalpflege Aargau 1991-2002).
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

Related units of description

Related units of description:Mutiert von:
KI-SRU901 Neuhaus, Stöckli, Knappenhaus, 1675 (ca.)-1775 (Dossier (Platzhalter))

Mutiert von:
KI-SRU903 Ofenhaus, Badhaus, 1800 (ca.) (Dossier (Platzhalter))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=132751
 

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