INV-RUP901 Reformierte Pfarrkirche, 1921-1922 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Identifikation

Signatur:INV-RUP901
Signatur Archivplan:RUP901
Titel:Reformierte Pfarrkirche
Ansichtsbild:
1/2
Bildlegende:Ansicht von Süden (2016)
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Rupperswil
Adresse:Kirchweg
Versicherungs-Nr.:193
Parzellen-Nr.:89
Koordinate E:2652066
Koordinate N:1250642
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2652066&y=1250642

Chronologie

Entstehungszeitraum:1921 - 1922
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:RUP902, RUP001, RUP002
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)

Dokumentation

Autorschaft:Ernst Benedikt und Paul Vischer, Basel (Architekt)
Würdigung:1921/22 nach Plänen der Basler Architekten Ernst Benedikt und Paul Vischer im neubarocken Stil errichtete Pfarrkirche, welche das bedauerlicherweise abgebrochene mittelalterliche Gotteshaus ersetzte. Es handelt sich um einen konventionellen Saalbau mit eingezogenem halbrundem Chorhaupt und eingestelltem Frontturm. Zusammen mit dem frühbarocken Pfarrhaus von 1679-81 (Bauinventarobjekt RUP901) bildet die Kirche ein reizvoll ins ich geschlossenes, von Grünflächen durchdrungenes Areal nordöstlich des Bahnhofs.

Vom abgebrochenen Vorgängerbau übernommene Ausstattungselemente (Taufstein, Glocke, 2 Wappenscheiben, 2 Grabdenkmäler) stehen unter kantonalem Denkmalschutz (RUP002).
Bau- und Nutzungsgeschichte:1921/22 wurde südwestlich der alten Kirche, einem mittelalterlichen Saalbau mit reicher Freskenausstattung aus dem frühen 15.Jh., die neue Kirche nach Plänen der Basler Architekten Ernst Benedikt und Paul Vischer erbaut [1]. Das alte Gotteshaus riss man trotz vielfältiger Proteste im August 1922 ab [2].
Beschreibung:Die im neubarocken Stil errichtete Kirche von 1921/22 ist ein Saalbau mit eingezogener, halbrunder Apsis und eingestelltem Frontturm. Den von Putzlisenen gefassten Baukörper belichten längsseitig fünf Achsen hoher, rundbogig schliessender Lichter, zusätzlich ist das Chorhaupt ist mit drei Fenstern besetzt. Auf die in das Gebäudevolumen einbezogene Vorhalle öffnen sich drei Rundbögen, überhöht von runden Lichtern (Okuli). Der von einer Zwiebelhaube bekrönte Glockenturm wird von rundbogigen Schallöffnungen durchbrochen.
Im Kircheninnern liegt die originale hölzerne Tonnendecke seit der umfassenden Renovation von 1977 unter einer herabgehängten flachen Holzdecke verborgen. die Ausstattung zeigt sich seither stark purifiziert. Vom genannten Umbau stammen die Orgel samt Orgelempore, der Tonplattenboden und wohl auch das Gestühl. Grössere kunsthistorische Bedeutung kommt der Glasmalereien an den Chorfenstern zu, welche 1937/39 nach Entwürfen von Felix Hoffmann durch das Atelier E. Boss, Bern, ausgeführt wurden. Dabei soll es sich um die erste Arbeit von Hoffmann für ein Gotteshaus gehandelt haben; weitere Glasmalereien aus den 1970er Jahren finden sich in den Fenstern der Nordfassade. Das von der Aarauer Glockengiesserei Rüetschi gefertigte Geläut wurde der Gemeinde von einem Mitbürger gestiftet. Alle fünf Glocken sind mit der Jahreszahl 1922, dem Wappen von Rupperswil sowie verschiedenen Inschriften versehen.

Unter kantonalem Denkmalschutz (RUP002) stehen diverse Ausstattungsteile, welche aus dem 1922 abgebrochenen mittelalterlichen Gotteshaus stammen: Taufstein von 1684 mit einem achteckigen Kelch, aus weissem, grau geädertem Marmor; zwei Wappenscheiben aus dem 17.Jh.; zwei Grabplatten aus Mägenwiler Muschelkalk von 1702, eingelassen in die südliche Vorhallenwand. Eine Glocke aus dem 15. Jh. mit der Inschrift "O REX GLORIE VENI CVM PACE" ist im 1970 erbauten Kirchgemeindehaus aufgestellt.
Anmerkungen:[1] Ernst Benedikt Vischer (1878-1948) und Paul G. Vischer (1881-1971) betrieben zusammen mit ihrem Vater Eduard Vischer (1843-1929) von 1907-1923 das Architekturbüro E. Vischer & Söhne in Basel. Im Aargau bauten sie unter anderem die reformierte Kirche in Frick (1910/11). Zu den Architekten Vischer vgl. Rucki/Huber 1998, S. 549.
[2] Vgl. Pfister 1977, S. 45-56; Stettler/Maurer 1953, S.170-173.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Literatur:- Willy Pfister, Der Abbruch der mittelalterlichen Kirche in Rupperswil im Jahre 1922, in: Willy Pfister/Traugott Berner, Rupperswiler Ortsgeschichte, Band IV, 1977, S. 44-56.
- Michael Stettler/Emil Maurer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band II: Die Bezirke Lenzburg und Brugg, Basel 1953, S. 170-173.
- Isabelle Rucki/Dorthee Huber (Hrsg.), Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert, Basel 1998, S. 549.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 28.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-RUP839.001 Alte Kirche (=RUP901), Keine Angabe (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=131999
 

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