SAK-SCL002 Schöftland, Katholische Pfarrkirche Hl. Familie mit Kirchgemeindhaus, 1979-1980 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-SCL002
Signatur Archivplan:SAK-SCL002
Titel:Schöftland, Katholische Pfarrkirche Hl. Familie mit Kirchgemeindhaus
Ansichtsbild:
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Bezirk:Kulm
Gemeinde:Schöftland
Adresse:Birkenweg 6
Parzellen-Nr.:1188
Grundbuch-Nr.:998
Koordinate N:1239774
Koordinate E:2646471
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646471&y=1239774
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (christkath.)
Entstehungszeitraum:1979 - 1980
Autorschaft:Walter Moser, Baden
Bau- und Nutzungsgeschichte:1932 findet die Einweihung der ersten katholischen Kirche in Schöftland statt. Der Bau mit nebenstehendem Pfarrhaus ist mit Flachdach im Stil des Neuen Bauens von Adolf Studer errichtet worden. Bei einem für später geplanten grösseren Kirchenbau soll dieser Bau zum Pfarrsaal werden. 1933 wird ein Pfarrsaal angebaut [1]. 1976 findet ein eingeladener Wettbewerb für den Kirchenneubau statt; das Pfarrhaus soll erhalten bleiben. Der zweitplatzierte Entwurf von Walter Moser wird umgesetzt [2]. 1979 ist Grundsteinlegung, 1980 die Einweihung der Kirche [3]. Die Orgel stammt von 1983. 2002 führen Werner Schibli, Aarau, und Marcel Haller, Schöftland, eine Renovation mit Betonsanierung durch [4].
Beschreibung:Das Pfarreiheim und der Kirchenraum werden in einem Baukörper geplant, der in Mischbauweise als Betonkonstruktion mit Mauerwerk auf organischem Grundriss errichtet wird. Der Bau wird dominiert von seinem expressiven Glockenturm an der Strassenseite. Die unterschiedlichen Bereiche des Baus werden mit strassenparallelen Pultdächern gedeckt, die in etwa der Mitte des Baues aufeinander zulaufen. Die ursprünglich betonsichtigen Bauteile wie der Glockenturm und Bereiche der Giebelfassade standen im Kontrast zu den weissverputzten Mauern; sie sind jedoch bei der letzten Renovierung ebenfalls weiss gestrichen worden, so dass der Materialkontrast verloren ist. Das Giebelfeld der Westfassade des Versammlungssaals ist teilweise mit Kupfer verkleidet. Der inzwischen gestrichene Sichtbetonglockenturm wird aus einer Seitenwand und einer schmalen, rechtwinkligen "Röhre" gebildet, beides wird durch die Glockenstube und ein Querband auf ca. der Hälfte der Höhe miteinander verbunden. Die expressive, weit auskragende Glockenstube in Form eines breitgelagerten U bildet den oberen Abschluss, ihre Seiten sind mit dünnen Betonstäben verkleidet. Der vor der Strassenfassade liegende Turm bildet eine Torsi-tuation als Zugang zum erhöhten Vorplatz vor der Kirche aus. Von dem Vorplatz aus wird das durch ein Vordach geschützte Foyer betreten, das wiederum den L-förmigen, mehrfach unterteilbaren Hauptsaal erschliesst. Dieser multifunktionale Raum hat einen eher profan genutzten, hinteren Bereich mit Bühne und rechtwinkligen Wänden, der als Pfarreisaal dient, und einen marmorverkleideten Altarbereich mit geschwungenen Wänden, die sich an der Aussenfassade abzeichnen. Die holzverschalte Decke zieht sich in Wellenbewegungen tief nach unten in den Raum, unterbrochen wird sie von Oberlichtbändern. Im sakralen Raumbereich sind in die Wände Glasfenster von Heinrich Danioth (1896-1953) [5] aus der Vorgängerkirche eingebaut. Hinter dem Sakralbereich liegt in Richtung Strasse ein turmartiges Beichtzimmer mit Oberlicht und dahinter die Sakristei. Vom Foyer aus werden ausser dem Multifunktionsraum auch die Küche und über eine Treppe das UG erschlossen, dort befinden sich Unterrichtszimmer und der Luftschutzkeller.
Würdigung:1980 errichtet Walter Moser in expressiven Formen die Kirchenanlage in Schöftland in einer Sichtbeton-Mauerwerk-Mischbauweise. Der L-förmige, mit Schiebewänden flexibel aufteilbare, multifunktionale Saal bildet im kleineren Raumabschnitt einen Sakralbereich aus, wie dies für katholische Diasporagemeinden dieser Zeit typisch ist. Die ursprünglichen Materialkontraste von Sichtbeton und weissverputzten Mauern im Äusseren sind nach der Betonsanierung, bei der die Sichtbetonteile gestrichen wurden, nicht mehr erkennbar.
Anmerkungen:[1] Einweihungsfeier der Katholischen Kirche zur "Heiligen Familie" in Schöftland, Broschüre 1932, S. 9-15; Bauschrift zur Einweihung der neuen kath. Kirche St. Peter und Paul in Aarau 18. August 1940, S. 51-54; Christian Holliger: Schöftland. Geschichte und Geschichten, Schöftland 1992, S. 100.
[2] Kirchenneubau in Schöftland, in: Pfarrblattbeilage 10.6.1977.
[3] Christian Holliger: Schöftland. Geschichte und Geschichten, Schöftland 1992, S. 101.
[4] Angaben von Beat Niederberger, Pfarrer, Gespräch vom 15.6.2009. Ein kompletter Plansatz liegt im Archiv der Kirchgemeinde.
[5] http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx, Stand vom 24.8.2009.
Literatur:- Kunstführer Bd.1, S. 44
- Einweihungsfeier der Katholischen Kirche zur "Heiligen Familie" in Schöftland, Broschüre 1932
- Bauschrift zur Einweihung der neuen kath. Kirche St. Peter und Paul in Aarau 18. August 1940, S. 51-54
- Kirchenneubau in Schöftland, in: Pfarrblattbeilage 10.6.1977
- Kirchenneubau in Schöftland, in: Pfarrblattbeilage 9.6.1978
- Christian Holliger: Schöftland. Geschichte und Geschichten, Schöftland 1992, S. 100-101
- Pfarrei Heilige Familie Schöftland / Kölliken, Broschüre o.O., o.J.
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128377
 

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