SAK-LUP002 Lupfig, Katholische Pfarrkirche St. Paulus, 1966 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-LUP002
Signatur Archivplan:SAK-LUP002
Titel:Lupfig, Katholische Pfarrkirche St. Paulus
Ansichtsbild:
1/1
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Lupfig
Adresse:Wydenstrasse 1, Birrfeld
Parzellen-Nr.:542
Grundbuch-Nr.:261
Koordinate N:1254565
Koordinate E:2657918
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2657918&y=1254565
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (christkath.)
Entstehungszeitraum:1966
Autorschaft:Josef Wernle, Holzbau, Küttigen
Bau- und Nutzungsgeschichte:1960 wird in Lupfig Land für einen Kirchenneubau erworben. 1965 wird beschlossen, eine Notkirche für 300'000 Franken als schlüs-selfertigen Bau bei der Holzbaufirma J. Wernle, Küttigen, zu bestellen [1]. Nach denselben Plänen erstellt die Firma HORTA AG, Zürich, noch fünf weitere Kirchen, von denen die meisten inzwischen verändert oder abgerissen sind; einer dieser Bauten steht in Seon [2]. Im Herbst 1965 ist Baubeginn, am 13. Mai 1966 wird die Kirche der Kirchenpflege übergeben. Sie kann demontiert und an einem anderen Ort wieder aufgestellt werden [3]. Laut dem Bauunternehmer Wernle ist der Bau im Birrfeld ein Prototyp [4]. Im Laufe der Zeit ist die Trittstufe vor dem Eingang eingeebnet und die Kirche im Inneren gesäubert worden. Es ist geplant, die Fenster der Eingangsfront demnächst auszutauschen [5].
Beschreibung:In dem einfachen Holzbau mit seinem steilen, bis auf den Boden herabgezogenen Satteldach sind ausser dem Sakralraum auch die Räumlichkeiten eines Pfarreiheims untergebracht. Das den Bau beherrschende Dach ist mit Welleternit gedeckt. Die Sparren laufen über den niedrigen Kniestock aus verputzten Betonblöcken weiter bis zu Sichtbetonblöcken, auf denen sie aufliegen. Zwischen der Dachhaut und dem Kniestock liegt eine waagrechte Fensterfuge. Die Dachfläche des zehnachsigen Kirchenbaus wird nach der sechsten Achse unterbrochen von einem seitlich angestellten zweiachsigen Anbau mit Sakristei, über dem sich der Glockenturm mit einer Glocke erhebt. In den hinteren beiden Achsen liegen die Räume des Pfarreiheims. Um den Glockenturm zu bilden werden die westlichen Dachsparren weiter in die Höhe geführt und von Osten wird parallel vor die durchgehende Dachhaut eine zweite Ebene gestellt. Der sich zwischen den beiden Dächern ergebende Raum wird für die Sakristei sowie für den Eingangsbereich der Pfarreiräume genutzt und mit einem zum Kirchenraum hin geneigten Dach abgeschlossen, so dass sich hier im Querschnitt mehrere Dreiecke überlagern. Die rückwärtige, holzverschalte Giebelfassade hat drei schmale, horizontale Fensterbänder, das unterste liegt direkt über der Betonwand. Die Eingangsfassade ist über dem Betonsockel als durchgehende Fensterfront gestaltet, der Eingang mit Holztüren hat einen vorgesetzten Windfang mit Vordach.
Im Inneren des siebenachsigen Kirchenraums bildet die Decke die äussere Dachform ab, die Zwischenräume zwischen den sichtbaren Sparren sind ebenso wie die Altarwand mit Nut-und-Feder-Brettern verkleidet. Belichtet wird der Kirchenraum durch die Eingangsfassade, die Lichtstreifen zwischen Kniestock und Dach sowie über ein Dachfeld auf der Ostseite des Altarbereichs, das mit gewelltem Plexiglas gedeckt ist. Unter dem Lichtfeld befindet sich der Zugang der Sakristei. Der Boden ist aus Terrazzo, der Kniestock (wohl mit Ölfarbe) gestrichen. Der Altarbereich ist um eine Stufe erhöht. Die sich rückwärtig anschliessenden, sehr engen Räume des Pfarreiheims sind auf drei Geschosse verteilt, die Wände sind auch hier mit Nut-und-Feder-Brettern verkleidet.
Würdigung:Der 1966 errichtet Bau von Josef Wernle, Holzbau, Küttigen, ist ein Prototyp für Notkirchen. Der schlichte Bau beinhaltet auf beengtem Platz neben dem Sakralraum auch Räume eines Pfarreiheims. Trotz einfacher Materialien und Konstruktionen gelingt es, im Kirchenraum die Zonen des Gemeinde- und des Altarbereichs dank der Lichtführung zu differenzieren. Insgesamt werden sechs dieser Bauten in der Schweiz errichtet. Während die meisten heute stark verändert oder abgerissen sind, hat der Bau in Lupfig-Birrfeld weitgehend sein ursprüngliches Erscheinungsbild behalten.
Anmerkungen:[1] Einweihung der Pauluskirche im Birrfeld, in: (Zeitung ohne weitere Angaben, wohl 18.5.1966). Der Kostenvoranschlag samt Plänen wird in der kath. Kirchgemeinde Brugg aufbewahrt.
[2] Fabrizio Brentini: Bauen für die Kirche. Katholischer Kirchenbau des 20. Jahrhunderts in der Schweiz (Brückenschlag zwischen Kunst und Kirche 4), Luzern 1994, S. 113, 300.
[3] Einweihung der Pauluskirche im Birrfeld, in: (Zeitung ohne weitere Angaben, wohl 18.5.1966).
[4] Feierliche Weihe der Pauluskirche in Birrfeld, in: (Zeitung ohne Titel) 21.5.1966.
[5] Angaben von Thomas Mauchle, Leiter der Seelsorgestelle, Gespräch vom 18.8.2009.
Literatur:- Einweihung der Pauluskirche im Birrfeld, in: (Zeitung ohne weitere Angaben, wohl 18.5.1966)
- Feierliche Weihe der Pauluskirche in Birrfeld, in: (Zeitung ohne Titel) 21.5.1966
- Die Pauluskirche im Birrfeld ist geweiht, in: (Zeitung ohne weitere Angaben)
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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DSI-LUP001 Röm.-kath. Pfarrkirche St. Paulus, 1965-1966 (Dossier (Denkmalschutzinventar))
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128109
 

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