SAK-KLI006 Klingnau, Reformierte Kirche mit Kirchgemeindehaus, 1935 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-KLI006
Signatur Archivplan:SAK-KLI006
Titel:Klingnau, Reformierte Kirche mit Kirchgemeindehaus
Ansichtsbild:
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Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Klingnau
Adresse:Kirchweg 14
Parzellen-Nr.:1457
Grundbuch-Nr.:412
Koordinate N:1269995
Koordinate E:2661678
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661678&y=1269995
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Kirche (ev.-ref.)
Entstehungszeitraum:1935
Autorschaft:H. Goetz (1935); Hans Graf, Aarau (1962); Ernst Strasser, Brugg (1971)
Bau- und Nutzungsgeschichte:1912 wird eine reformierte Kirchgenossenschaft gegründet und 1935 der Kirchenneubau, geplant vom Bautechniker H. Goetz, eingeweiht. 1962 lässt der Architekt Hans Graf, Aarau, den alten Dachreiter abbrechen und stattdessen einen neuen Kirchturm errichten [1], gleichzeitig wird eine neue Chororgel aufgestellt und das Gebäude renoviert [2]. 1971 wird das Kirchgemeindehaus vom Architekt Ernst Strasser, Brugg, unterhalb der Kirche an diese angebaut. 1985 renoviert der Architekt Walter Moser, Zürich und Baden, die Kirche, dabei wird die Orgel von ihrem ursprünglichen Platz im Chor auf die Empore versetzt [3]. 2006 führen Hauenstein Märki Architekten, Leuggern, eine Aussenrenovation durch und die Glockenaufhängung wird geprüft; zur Zeit (2009) ist ein grössere Umbau in Vorbereitung [4].
Beschreibung:Das zweigeschossige Kirchgemeindehaus bildet ein Podest und zugleich einen Vorplatz für den Kirchensaalbau auf rechteckigem Grundriss mit Chor. An den giebelseitig zum Tal stehenden Kirchensaal ist ein Sitzungszimmer angebaut. Der verputzte Bau wird von Nordwesten erschlossen: Ebenerdig gelangt man zum Kirchgemeindehaus, über eine Treppe zur Kirche. Auf der gleichen Seite befindet sich der bauzeitliche Anbau des Sitzungszimmer auf rechteckigem Grundriss sowie der nachträglich ausgeführte Glockenturm. Der Kirchenbau wird über die Giebelseite durch ein nachträglich angefügtes Foyer betreten. In die südöstliche Längsseite der Kirche sind drei Rundbogenfenster eingelassen, ihre Gewände sind farblich abgesetzt, die Fensterbänke bestehen wohl aus überstrichenem Naturstein. Die gegenüberliegende Längsseite hat wegen des Anbaus nur zwei Rundbogenfenster, der Anbau selbst hochkante Drillings-, bzw. Zwillingsfenster mit geradem oberen Abschluss. Der Chor der Kirche hat einen 3/8-Schluss, die Wände in seinem eingezogen "Chorvorjoch" sind leicht schräg gestellt. Der Kirchenbau ist mit einem Satteldach mit Krüppelwalm an beiden Giebelseiten, der Anbau und der Kirchturm mit einem Zeltdach gedeckt. Das Chordach setzt deutlich unter dem Dach des Langschiffs an der rückseitigen Fassade an.
Der wie der Kirchenbau weissgestrichenen Glockenturm besteht aus Sichtbeton, seine offene Glockenstube wird von drei Betonstreifen umschlossen. Zwei seiner Glocken stammen aus dem Jahr 1935, die zwei weiteren von 1961, alle aus der Glockengiesserei Rüetschi, Aarau [5].
Das Kirchgemeindehaus präsentiert sich nach Südwesten mit einer geschlossenen Sichtbetonfassade mit zwei Fensterbändern, nach Südosten ist die im oberen Geschoss grossenteils in Glasflächen aufgelöst, im Nordwesten liegt der Eingang zurückversetzt unter dem massiven Vordach, bzw. Vorplatz der Kirche.
Im Inneren zeigt sich die Kirche als ein weissverputzter Saal mit flacher Holzbalkendecke, der niedriger Chorbereich ist ebenfalls flach gedeckt. Der durchgehende Steinboden ist im herausgezogenem Chorbereich um eine Stufe erhöht. Der Chor wird durch drei Rundbogenfenster belichtet [6]. Die hölzerne Empore mit der Orgel ruht auf zwei beschnitzten Holzpfeilern. Wegen ihrer zwei abgeschrägten Seiten ragt sie über die Fenster hinaus tief in den Raum. Oberhalb der Orgel ist die Holzdecke ausgespart worden, um die erforderliche Höhe für die Orgelpfeifen zu erreichen.
Das links des Chors liegende Sitzungszimmer wird über eine Falt-wand vom Kirchenraum getrennt; es ist mit einer flachen Balkendecke gedeckt.
Im Kirchenfoyer führt eine enge Wendeltreppe zur Empore und Glockenturm sowie zum darunterliegenden Kirchgemeindehaus. Hier befindet sich ein grosser Saal, Büroräume und ein Foyer mit Glastüren als separater Zugang. Eine Etage tiefer befindet sich der Luftschutzkeller und weitere Räume.
Würdigung:1935 wird in Klingnau eine einfache, verputzte Saalkirche im Heimatstil errichtet, bei der in typisch reformierter Tradition die Orgel im Chorbereich steht. Der Bau wird im Laufe der Zeit mehrfach überformt, dabei wird 1962 der Dachreiter durch einen Glockenturm ersetzt, 1985 die Orgel auf die Empore verlegt und 1971 wird als tiefgreifende Veränderung unter dem Vorplatz der Kirche ein modernes Kirchgemeindehaus in Sichtbeton errichtet.
Anmerkungen:[1] Angabe von Margit Anner, Präsidenten der Kirchenpflege, Notizen Dezember 2006 und Juli 2009.
[2] Zum 50jährigen Bestehen der Reformierten Kirche und deren Renovation im Jahre 1985, Broschüre 1985.
[3] Clingenǒwe - Klingnau. Epochen, Ereignisse und Episoden - 1239 bis heute, hrsg. von Gemeinde Klingnau, Baden 1989, S. 207-208; Angabe von Margit Anner, Präsidenten der Kirchenpflege, Notizen Dezember 2006 und Juli 2009.
[4] Angabe von Margit Anner, Präsidenten der Kirchenpflege, Gespräch vom 13.7.09 und Notizen Juli 2009.
[5] Angabe von Margit Anner, Präsidenten der Kirchenpflege, Notizen Dezember 2006.
[6] Während die Buntglasmotive hier alt sind, sind die der Fenster der Längsseiten 1989 von Margit Beck, Kleindöttingen, geschaffen worden. Angabe von Margit Anner, Präsidenten der Kirchenpflege, Gespräch vom 13.7.09.
Literatur:- Otto Mittler: Die Geschichte der Stadt Klingnau, Aarau 1967 (Erstauflage 1947), S. 292
- Zum 50jährigen Bestehen der Reformierten Kirche und deren Renovation im Jahre 1985, Broschüre 1985
- Clingenǒwe - Klingnau. Epochen, Ereignisse und Episoden - 1239 bis heute, hrsg. von Gemeinde Klingnau, Baden 1989, S. 207-208
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=128092
 

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