SAK-AAR006 Aarau, Minoritätskirche, 1874-1891 (Dossier (Spezialinventare))

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Signatur:SAK-AAR006
Signatur Archivplan:SAK-AAR006
Titel:Aarau, Minoritätskirche
Ansichtsbild:
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Bezirk:Aarau
Gemeinde:Aarau
Adresse:Bahnhofstrasse 30
Parzellen-Nr.:1491 (Kirche), 1490 (Vereinshaus)
Grundbuch-Nr.:567 (Kirche), 568 (Vereinshaus)
Koordinate N:1249071
Koordinate E:2645950
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2645950&y=1249071
Nutzung (Stufe 1):Sakrale Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Bethaus, Versammlungssraum (freikirchlich)
Entstehungszeitraum:1874 - 1891
Autorschaft:Firma Asmus & Gutekunst, Basel
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Gemeinde in Aarau wird zwischen 1854 und 1879 gegründet [1]. Als Grundstück für einen Kirchenneubau wird auch das Feergut erwogen [2]; 1874 wird die Kirche von der Baufirma Asmus & Gutekunst, Basel, jedoch an der Bahnhofstrasse errichtet [3]. 1891 wird rückwärtig das Vereinshaus mit einer Wohnung und Seminarräumen angebaut [4]. Kirche und Vereinshaus werden um 1900 durch den Architekten Rothpeltz renoviert [5]. 1954-55 findet eine weitere, grundlegende Renovierung statt: Unter den bis dahin nicht-unterkellerten Gottesdienstsaal wird ein Keller gegraben sowie im Saal eine Empore eingebaut; vermutlich entsteht in diesem Zusammenhang auch die Fassadengestaltung des Querhauses [6]. 1984 wird das Vereinshaus, 1991 die Kirche renoviert und dabei ein Eingangsfoyer mit Glasholzelementen abgetrennt [7]. 1998 wird der Kirchenraum erneut renoviert. 2009 wird eine Machbar-keitsstudie für einen Neubau auf dem bestehenden Grundriss erstellt [8].
Beschreibung:Der zur Bahnhofstrasse giebelständige, eingeschossige Saalbau steht auf rechteckigem Grundriss mit einem an der Strasse liegendem Querhaus. Die Strassenfassade ist mit farblich abgesetzten Eckpilastern und einem Giebelfries gerahmt. Ein vor die Fassade gesetztes Eingangsportal wird von zwei Rundbogenfenstern mit farblich abgesetzten Fenstergewänden flankiert. Ein zweigeschossiges Portal mit Verdachung wird seitlich mit massiven Pilastern abgeschlossen. Über dem doppelflügligen Glaseingang umfasst ein Rundbogen zwei ursprünglich zweibahnige Fenster samt Rundfenster, deren frühere, reduzierte Masswerkgliederung entfernt und die zudem im Zuge des Emporeneinbaus zugemauert wurden. Die fünfachsige Längsfassade schliesst bündig mit dem Querhaus ab, das Querhaus-fenster nimmt Grösse und Gestaltung der seitlichen Fenster der Eingangsfassade auf. Die fünf kleineren Rundbogenfenster des Langhauses sind bündig in die Wand eingeschnitten. Das fluchtend an den Kirchenbau angebaute, zweigeschossige Vereinshaus steht giebelständig neben der traufständigen Langhausfassade. Verbunden werden beide Baukörper zusätzlich über ein auskragendes Vordach über dem Eingangsbereich des Vereinshauses, dem Abgang zum Keller sowie einem seitlichen Zugang zum Kirchenraum. Bauzeitliche, steinerne Fenstergewände mit erhabenen Scheitelstein sind im Vereinshaus im vierachsigen OG ebenso erhalten wie die schlichteren Steingewände im Dachge-schoss. Im EG ist der ursprünglich offene Eingangsbereich geschlossen.
Im Inneren ist im Vereinshaus nur im Dachgeschoss der Zustand der Erbauungszeit annähernd erhalten, das UG, EG und 1.OG wurden 1984 grundlegend renoviert, wobei auch Wände und Treppe versetzt wurden. Im Inneren des Kirchensaals wurde die von Fotos bekannte, die Kanzel rahmende zentrale Nische in der Stirnseite zugemauert und die ursprüngliche, historistische Ausmalung entfernt. Das Foyer ist mit Holzglaselementen abgeteilt, zur Empore führt eine geschwungene Treppe. Das Querhaus wird im Inneren nicht wirksam. Die Decke des Kirchenraums mit ihren abgeschrägten seitlichen Partien zeigt die Lage der verkleideten Dachsparren an, deren Unterspannung aus Metall sichtbar ist.
Würdigung:Nach mehreren tiefgreifenden Renovierungen ist sowohl bei der Kirche von 1874 als auch beim angebauten Vereinshaus von 1891 nur noch die äussere bauzeitliche Hülle erhalten, die aber bei der Kirche später mit einem Querhaus verändert wurde. Im Inneren des Kirchenraumes ist die ingenieurmässige Dachstuhlunterspannung aus Eisen teilweise sichtbar, ansonsten spiegelt die Ausstattung des Raumes die unterschiedlichen Renovierungsphasen.
Anmerkungen:[1] Einer ist euer Meister Christus ihr aber seid Brüder. Festschrift, o.O. o.J. (1965), S. 6; Rudolf Imhoof-Ahrens: Lobt Gott getrost. Festschrift, Aarau 1974, S. 18.
[2] Ebd., S. 21.
[3] INSA Bd. 1, S. 128.
[4] Einer ist euer Meister Christus ihr aber seid Brüder. Festschrift, o.O. o.J. (1965), S. 1.
[5] Rudolf Imhoof-Ahrens: Lobt Gott getrost. Festschrift, Aarau 1974, S. 35.
[6] Ebd., S. 57; Angaben von Urs Merz, Mitglied der Gebäudekommission der Kirchgemeinde, Schriftstück vom Juni 2009.
[7] Aarau: 2100 Stunden Frondienst für Kapellenrenovation, in: Aargauer Tagblatt 17.5.1991.
[8] Angaben von Urs Merz, Mitglied der Gebäudekommission der Kirchgemeinde, Schriftstück vom Juni 2009.
Literatur:- INSA Bd. 1, S. 128
- Einer ist euer Meister Christus ihr aber seid Brüder. Festschrift, o.O. o.J. (1965)
- P. Erismann, in: Aargauer Tagblatt 30.1.1969, Rudolf Imhoof-Ahrens: Lobt Gott getrost. Festschrift, Aarau 1974
- Aarau: 2100 Stunden Frondienst für Kapellenrenovation, in: Aargauer Tagblatt 17.5.1991
Reproduktionsbestimmungen:© Kantonale Denkmalpflege Aargau
Standort:Archiv Denkmalpflege
Behältnis:Säulenhaus, 1. OG, Inventar
Verzeichnungsstufe:Dossier (Spezialinventare)
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=127842
 

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