INV-TEG921 Alte Zurzacherstrasse 2, 1644 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-TEG921
Signatur Archivplan:TEG921
Titel:Alte Zurzacherstrasse 2
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Tegerfelden
Adresse:Alte Zurzacherstrasse 2
Versicherungs-Nr.:138
Parzellen-Nr.:96
Koordinate E:2663811
Koordinate N:1268290
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2663811&y=1268290

Chronologie

Entstehungszeitraum:1644
Grundlage Datierung:Inschrift (Tenntor)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:TEG005, TEG920, TEG930
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:"HH S 1644" (Tenntorsturz)
Würdigung:Im nördlichen Ortseil von Tegerfelden gelegenes Haus, dessen Wappenschild von 1644 mit Löwenmotiv am Tenntorsturz einen geschichtlichen Bezug zur unmittelbar benachbarten Tavernenwirtschaft "Löwen" (Bauinventar TEG920) vermuten lässt. Mit dem rundbogigen Tennportal und dem gekehlten Fenstergewände auf der südlichen Giebelseite weist der markante, auffallend steilgieblige Baukörper noch Spuren spätgotischen Bauens auf. Zusammen mit dem Gasthof, dem dahinter gelegenen Gerichtshaus (Denkmalschutzobjekt TEG005), dem so genannten Amtshaus (Bauinventar TEG930) und einer westlich benachbarten Hofanlage mit Steinspeicher (Denkmalschutzobjekt TEG006) und Bauernhaus (unmittelbar beim Gasthaus " Löwen" (Bauinventar TEG931) bildet die Liegenschaft eine ländliche Baugruppe von grosser lokalgeschichtlicher und ortsbaulicher Bedeutung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Ein am Tenntorscheitel platziertes Wappenschild mit Löwen über Dreiberg und Pflugschar lässt einen nutzungsgeschichtlichen Bezug zum gegenüberliegenden Gasthof "Löwen" (Bauinventar TEG920) vermuten. Aus dem Brandkataster von 1850 geht hervor, dass das Haus schon Mitte des 19. Jh. stockwerkweise aufgeteilt war. Die untere Wohnung sowie die Hälfte von Scheune und Estrich gehörten Jacob Fierz, während die obere Wohnung und ein Anteil der Scheune sich in den Händen von Andreas Hauenstein befand [1].
Von den ursprünglichen spätgotischen Verhältnissen zeugen heute noch das rundbogige Tennportal und ein spätgotisch gekehltes Zwillingsfenster in der südöstlichen Giebelmauer. Eine historische Fotoaufnahme zeigt an der Trauffassade zur Alten Zurzacherstrasse hin ebenfalls noch ein spätgotisches Reihenfenster vor der oberen Stube (bei einem Umbau um 1935 eliminiert). Ansonsten hat das Gebäude im Verlauf des 19. und 20. Jh. eine sukzessive Umgestaltung erfahren. Das Innere wurde modernisiert, der Scheunentrakt teilweise zu Garage, Lager- und Wohnraum umgenutzt.
Beschreibung:Das Haus erhebt sich als zweigeschossiger Mauerbau unter steilem, nur knapp vorspringendem Satteldach. Die südöstlich zur Hauptstrasse gerichtete Giebelfront zeigt verschieden grosse, unregelmässig verteilte Fensteröffnungen verschiedenen Alters. Ein gekehltes Zwillingsfenster vor der oberen Stube wie auch die hochrechteckigen Lüftungsöffnungen im Giebelfeld dürfte noch aus der Bauzeit des Hauses stammen. Demgegenüber wurde die Befensterung an der Trauffront zur Alten Zurzacherstrasse im 19./20. Jh. gänzlich umgestaltet. Einen Blickfang bildet das rundbogige Tennportal mit dem im Scheitel angebrachten Löwenwappen, begleitet vom Baujahr 1644 und den Initialen "HH S" (nicht gedeutet). Der nordwestliche Remisenanbau unter niedrigerem First dürfte etwas jüngeren Datums sein.
Das Hausinnere ist heutigen Wohnverhältnissen angepasst, zeigt in der Anlage aber noch den bei spätgotischen Bauten typischen dreiraumtiefen Grundriss. In der Stube der oberen Wohnung wurde ein vom "Amtshaus" (Bauinventar TEG930) stammender grüner Kachelofen aus dem 19. Jh. in Zweitverwendung eingebaut [2].
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937.
[2] Mündliche Auskunft Arnold Christen, Eigentümer (2011).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0754-0756: Brandkataster Gemeinde Tegerfelden 1851-1937.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Tegerfelden XI-20/4.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=116231
 

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