INV-WIT906 Altes Schulhaus, 1849 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-WIT906
Signatur Archivplan:WIT906
Titel:Altes Schulhaus
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Wittnau
Hist. Name Objekt:Altes Schulhaus
Adresse:Oberer Kirchweg 8
Versicherungs-Nr.:81
Parzellen-Nr.:327
Koordinate E:2640319
Koordinate N:1258953
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2640319&y=1258953

Chronologie

Entstehungszeitraum:1849
Grundlage Datierung:Literatur; Inschrift (Eingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schulhaus

Dokumentation

Inschriften:1849 (Hauseingang)
Würdigung:Wohlproportionierter spätklassizistischer Schulhausbau von 1849, mit integriertem Feuerspritzenmagazin und rückwärtigem Abortanbau. Der für die damaligen Verhältnisse grosszügige Walmdachbau mit zeittypisch schlichter, axialer Fassadengliederung prägt das Schulareal in der Nähe der Kirche (WIT901). Er ist ein bedeutender lokalgeschichtlicher Zeuge für die Entwicklung des Schulwesens im 19. Jahrhundert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Erste schriftliche Hinweise auf eine Schule in Wittnau stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jh., wo in verschiedenen Bereinen von einem Schulmeister Fridlin Rüetschin die Rede ist. Ein älteres Schulhaus stand offenbar "im Chilbach". Da dieses die anwachsenden Schülerzahlen nicht mehr aufnehmen konnte, beschloss die Gemeindeversammlung am 20. Febr. 1848 den Bau eines neuen Schulhauses in der "Fischermatt". Der Bauplatz wurde von Peter Speiser zur Verfügung gestellt und die Gemeinde lieferte sämtliches Bauholz aus den eigenen Wäldern. Das Schulhaus wurde 1849 fertig gestellt und am 7. Jan. 1850 feierlich eingeweiht [1].
Im Brandkataster von 1850 ist das als Gebäude als Schulhaus ohne Wohnung, mit Feuerspritzenlokal und Archiv im Parterre, Schulzimmern in den beiden Obergeschossen sowie zwei Gewölbekellern, verzeichnet [2]. Der rückwärtige Abortanbau dürfte nachträglich hinzugekommen sein. 1989 fand im Innern ein durchgreifender Umbau statt [3]. Heute beherbergt das Gebäude die Gemeindeverwaltung, die Bibliothek sowie Schul- und Abwarträume.
Beschreibung:Der für damalige Verhältnisse grosszügig konzipierte dreigeschossige Mauerbau trägt ein knappes, ungebrochenes Walmdach. Ein kräftig vorspringendes Sohlbankgesims am ersten Obergeschoss gliedert die sieben Achsen zählende Vorderseite, in deren Mittelachse das Hauptportal liegt. Dessen profilierte Bekrönung ist auf die Höhe des Sohlbankgesimses gesetzt. Im darunter liegenden Schriftfeld ist die Jahrzahl "1849" mit dem Spruch "für Gott und Vaterland" aufgemalt. In der rechten Gebäudehälfte durchbricht ein steinernes Korbbogenportal in der Tradition der biedermeierlichen Juragiebelhäuser. Es handelt sich dabei um die Einfahrt ins ehemalige Feuerspritzenmagazin. Für sämtliche Hausteinpartien, so auch für die mit Ladenfalz und Blockbank ausgestatteten schlanken Rechteckfenster, verwendete man Kornbergstein. Die Rückfront des Schulhauses besetzt ein vermutlich etwas jüngerer Walmdachrisalit mit den Sanitäranlagen. Dreiteilige neugotische Reihenfenster bezeugen hier den stilistischen Einfluss des Historismus.
Anlässlich der Renovation von 1989 wurde das Gebäudeinnere unter Wahrung der Mittelgangerschliessung umgestaltet und modernisiert. Erhalten geblieben sind die beiden quer zur Firstrichtung angelegten Gewölbekeller im westlichen Gebäudeteil.
In die südliche Eingangsfront integriert ist ein schmucker Wandbrunnen aus Kunststein, der wohl aus der ersten Hälfte des 20. Jh. stammt. Das halbrunde Becken ist mit reliefierten Kleeblattrosetten verziert. Eine ähnlich gestaltete Blattrosette umgibt das gusseiserne Auslaufrohr in der Hausmauer.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte des Schulwesens in Wittnau vgl. Tschudi/Benz 1997, S. 3-5.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0362: Brandkataster Gemeinde Wittnau 1850.
[3] Bauarchiv Wittnau: Umbaupläne von 1988.
Literatur:- Heidi Tschudi-Burkart / Christoph Benz. Geschichte und Geschichten aus der Wittnauer Schule, in: Adlerauge 1997, S. 3-5.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0362-0364: Brandkataster Gemeinde Wittnau 1850-1936.
- Gemeindearchiv Wittnau, Bauakten.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=112920
 

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