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Strassenverkehr

Neuigkeiten zur Sanierung der Fahrzeugprüfhalle

50 Jahre – so alt wird dieses Jahr das Strassenverkehrsamt des Kantons Aargau in Schafisheim. Anlässlich dieses Jubiläums lässt es das Strassi krachen. Allerdings nicht mit Feuerwerk und Sekt, sondern mit Bagger und Drucklufthammer. Die Fahrzeugprüfhalle des Strassenverkehrsamts, die ebenfalls ein halbes Jahrhundert alt ist, wird umfassend saniert.

Seit der Eröffnung des Strassenverkehrsamts wurden in Schafisheim unzählige Fahrzeuge auf ihre Verkehrssicherheit geprüft – zuletzt waren es rund 100'000 pro Jahr. Sie rollten alle durch die Fahrzeugprüfhalle und hinterliessen dabei Spuren. Speziell die Bodenplatte aus Beton wurde sichtlich beansprucht: Sie weist an mehreren Stellen Abplatzungen auf. Auch ihre Statik hat gelitten, weshalb unterhalb der Bodenplatte Stahlträger als Stützen montiert wurden. Daneben ist auch die Gebäudetechnik in die Jahre gekommen. Teile davon stammen noch aus dem Jahr 1973 und erfüllen die heutigen Anforderungen und Standards nicht mehr. Höchste Zeit also für eine Sanierung!

Die Bodenplatte aus Beton weist Abplatzungen auf.

Die Bodenplatte aus Beton weist Abplatzungen auf.

Stahlträger stützen die Bodenplatte.
Stahlträger stützen die Bodenplatte.

Stahlträger stützen die Bodenplatte.

Die Gebäudetechnik stammt teilweise noch aus dem Jahr 1973.
Die Gebäudetechnik stammt teilweise noch aus dem Jahr 1973.

Die Gebäudetechnik stammt teilweise noch aus dem Jahr 1973.

Spatenstich im März, Sanierung ab Mai

Durch die Sanierung wird die Prüfhalle modernisiert und nachhaltig aufgewertet. So trägt das Strassenverkehrsamt mit den Fahrzeugprüfungen auch in Zukunft zur Verkehrssicherheit bei. Der Startschuss fällt am Freitag, 10. März 2023, mit dem Spatenstich. Die Regierungsräte Dr. Markus Dieth und Dieter Egli werden den Anlass feierlich begehen. Mit dabei sind ausserdem Vertreterinnen und Vertreter der Behörden, der Immobilien Aargau als Bauherrin, der Politik und des Strassenverkehrsamts. Bis die Sanierung effektiv beginnt, vergehen nochmals zwei Monate. Voraussichtlich im Mai starten dann die Sanierungsarbeiten an der Fahrzeugprüfhalle. Dauern werden sie etwa eineinhalb Jahre, sofern keine unvorhergesehenen Verzögerungen auftreten.

Kein Stein bleibt auf dem anderen

Wo möglich und sinnvoll werden bestehende Strukturen der Prüfhalle weiterverwendet. Dennoch: Bei der grosszyklischen Sanierung bleibt kaum ein Stein auf dem anderen. Vorgesehen sind beispielsweise:

  • Erneuerung Gebäudehülle und Innenausbau
  • Erneuerung Wärmedämmung und Haustechnik
  • Umplatzierung der Verkehrsexperten-Büros für effizienteren Prüfablauf
  • Ersatz Prüfgeräte (Achsspieltester, Radlauftester, Stossdämpferprüfstände, Hebebühnen für Personenwagen und Motorräder, Grubenheber und Lichteinstellgeräte, Bremsprüfstände)
  • Erweiterung Vordach
  • Ersatz von zwei Prüfgruben durch acht Autolifte für mehr Flexibilität
  • zeitgemässe Fahrzeugwaage mit Einzelachsmessung (anstelle der Rampe)
  • barrierefreies Areal und zusätzliche Prüfinfrastruktur für IV-Fahrzeuge
  • Photovoltaikanlage an der Südfassade und auf dem erweiterten Vordach

Eine Visualisierung der Südfassade mit Photovoltaikanlage.
Eine Visualisierung der Südfassade mit Photovoltaikanlage.

Die Sanierung wird möglichst nachhaltig und umweltverträglich durchgeführt. So erfolgt beispielsweise der Rückbau der Halle gemäss kantonaler Recyclingstrategie. Dabei steht die konsequente Optimierung von Stoffkreisläufen im Vordergrund. Zudem kommen wo möglich Recycling-Baustoffe zum Einsatz.

"Lärm: ja; Lärmbelastung: nein"

Gleichwohl bringt jedes Bauprojekt vorübergehend Unannehmlichkeiten mit sich. Dazu gehören typischerweise Erschütterungen, Staubemissionen und insbesondere Lärm. Davor ist auch die Sanierung der Prüfhalle nicht gefeit. Roger Meier, Leiter Finanzen und Infrastruktur beim Strassenverkehrsamt, blickt den Bauarbeiten trotzdem optimistisch entgegen. "Unsere Fenster sind sehr gut schallisoliert. Das merkt man schon daran, dass wir die A1 gleich nebenan kaum hören. Sicher kann es auf der Baustelle mal laut werden, von Lärmbelastung sollten wir aber verschont bleiben", ist Meier zuversichtlich. Ausserdem würden besonders lärmintensive Arbeiten vorab angekündigt, damit man sich vorbereiten und beispielsweise Termine entsprechend planen kann. Sollte es doch einmal unerträglich laut werden, könne die Bauleitung kontaktiert, die Arbeiten allenfalls unterbrochen oder zu einem anderen Zeitpunkt fortgesetzt werden, führt Meier weiter aus.

Aussenstandorte für Verkehrsexperten und Fahrzeugprüfungen

Die Mitarbeitenden im Administrationsgebäude dürfen der Sanierung demnach gelassen entgegenblicken. Für sie ändert sich im täglichen Betrieb nichts und vor Emissionen sind sie geschützt. Doch wie steht es um die Verkehrsexperten? Für sie ändert sich zwangsläufig etwas, da die Fahrzeugprüfhalle in Schafisheim während der Sanierung nicht als Arbeitsort zur Verfügung steht. Dennoch muss kein Verkehrsexperte um seine Stelle bangen – alle werden natürlich vollumfänglich weiterbeschäftigt. Sie werden Fahrzeugprüfungen an zwei neu eingerichteten Prüfstellen in Frick und Hendschiken durchführen. Hinzu kommen wie bis anhin Einsätze bei der Prüfstelle in Wettingen und bei Partnerbetrieben des Strassenverkehrsamts. Die Durchführung von Führerprüfungen wird übrigens von der Sanierung nicht beeinflusst. Sie können durchgehend in Schafisheim stattfinden.

Zwei Feste in einem

Der Abschluss der Sanierungsarbeiten wird voraussichtlich 2024 mit einem Einweihungsfest zelebriert. Gleichzeitig ist angedacht, das 50-jährige Jubiläum des Strassenverkehrsamts zu feiern. Dieses ist zwar schon dieses Jahr (2023), aufgrund der Bauarbeiten ist eine gebührende Würdigung jedoch schwierig. In welchem Rahmen das Fest ausfallen wird, ist noch nicht bekannt. Man darf also gespannt sein: Vielleicht lässt es das Strassenverkehrsamt doch noch mit Feuerwerk und Korken krachen.