Labiola macht Schule
Im Wahlfach "Biodiversitätsförderung als Betriebszweig" setzen sich angehende Landwirtinnen und Landwirte mit der Frage auseinander, wie Biodiversitätsförderflächen sinnvoll angelegt und aufgewertet werden können. Sie profitieren dabei vom Erfahrungsschatz der Labiola-Betriebe.

Zahlreiche Bauernfamilien, die sich im Programm Labiola engagieren, haben über die Jahre ein beeindruckendes Praxiswissen rund um die Biodiversitätsförderung aufgebaut. Von diesem Wissens- und Erfahrungsschatz profitieren Lernende der Landwirtschaftlichen Zentren Liebegg, Wallierhof und Ebenrain im Wahlfach "Biodiversitätsförderung als Betriebszweig". Der dreitägige Kurs wird im Rahmen der EFZ-Ausbildung jährlich angeboten.
Zu Besuch auf Labiola-Betrieben
Auf Betriebsbesuchen setzen sich die Lernenden mit der Frage auseinander, wie Biodiversitätsförderflächen sinnvoll angelegt und aufgewertet werden können. Im Zentrum stehen dabei Überlegungen zur Standorteignung, zur zielführenden Bewirtschaftung sowie zu Aufwand und Profit. Denn ein Betriebszweig Biodiversität verdient die gleiche Professionalität wie jede andere Tätigkeit, die zum Betriebseinkommen beiträgt.
Biodiversitätsleistungen schaffen Mehrwert
Betriebsleistungen zu Gunsten der Biodiversität bieten die Chance, Mehrwerte zu generieren, die über die Summe der Biodiversitätsbeiträge hinausgehen. Im Wahlfach holen sich die Lernenden Ideen und Inspiration für die Entwicklung von Produkten und Angeboten, die mit der Biodiversitätsförderung gekoppelt sind. Wittnauer Hochstamm-Obstproduzenten machen es vor: Sie vermarkten erfolgreich den "Steichüzli-Moscht", der Genuss und Artenförderung verbindet.
Die Sinnfrage stellen
Neben den rationalen Überlegungen geht es im Austausch zwischen den Lernenden und den Betriebsleiterfamilien auch um persönliche Wertvorstellungen. Lässt es der Berufsstolz zu, die Produktionsfläche zu Gunsten der Biodiversität zu verkleinern? Das Wahlfach bietet Gelegenheiten, verschiedene Ansichten zu dieser Frage kennenzulernen und die eigene Haltung weiterzuentwickeln. Klar ist: Wer bei der Bewirtschaftung seiner naturnahen Flächen Freude empfindet und einen Sinn erkennen kann, dem wird es leicht fallen, Produktion und Biodiversitätsförderung als zwei Seiten derselben Münze anzusehen.