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Wachsen lassen oder bekämpfen – was kommt da in der Brache?

Bei der Pflege von Bunt- und Rotationsbrachen ist es wichtig, gesäte von spontan auftretenden Pflanzen zu unterscheiden. Bei einigen Arten besteht Verwechslungsgefahr.

Blühende Buntbrache
Quelle: Agrofutura AG

Brachen sind das "Multitool" unter den Biodiversitätsförderflächen: Sie bieten ein Blütenangebot während der ganzen Vegetationsperiode, offene Bodenstellen für brütende Wildbienen, Sitzwarten für Vögel sowie Rückzugsorte und Winterquartier für Nützlinge. Eine regelmässige Unkrautkontrolle und -bekämpfung fördert die Qualität und die Dauerhaftigkeit der Brache.

Einteilung der Pflanzen in Brachen

Gesäte Arten

Rund 30 einheimische Kräuter- und Kleearten, die ein breites Spektrum an Ansprüchen bedienen (Futter und Strukturen für mehrere hundert Tierarten)

Malve, Buchweizen, Johanniskraut, Flockenblume, Karde, Königskerze, Margerite, Natternkopf, Oregano, Pastinak, Wilde Möhre, Wegwarte, Weisse Waldnelke und andere
(vgl. Merkblatt am Ende des Beitrags unter "Mehr zum Thema").

Problempflanzen

Sie verdrängen die gesäten Arten und können sich auf weitere Flächen ausbreiten. Für bestimmte Problempflanzen bestehen Schwellenwerte mit Bekämpfungspflicht.

Ackerfuchsschwanz, Ackerkratzdistel, Armenische Brombeere*, Einjähriges Berufkraut*, Blacke, Jakobskreuzkraut, Kanadische Goldrute*, Quecke, Sommerflieder*, Japan-Knöterich*, Winde

*Invasive Neophyten

Unproblematische, spontan auftretende Arten

Mehrere Dutzend Wildpflanzen und Ackerunkräuter, die in Brachen spontan auflaufen; sie verursachen in der Regel keine Probleme und dienen, ebenso wie die gesäten Arten, als Futterpflanzen für Insekten.

Folgende Arten können dominant werden. Bei ersten Anzeichen für Dominanz (oft auf Teilflächen) sollen diese Arten mittels Ausreissens/Ausstechens auf ein tolerierbares Mass zurückgedrängt werden.

Brennnessel, versch. Gänsedisteln, Nachtkerze, Natternkopf, versch. Weidenröschen, aufkommende Gehölze

Drei typische Arten aus der Brachemischung

Quelle: Agrofutura AG

Wegwarte

Wertvoll als Insektenfutterpflanze von Juli bis September; an trockenen Standorten ist sie konkurrenzstark und wird deshalb in extensiven Weiden bekämpft.

Nicht verwechseln:
Die Blattrosette ist leicht mit dem Löwenzahn zu verwechseln. Die Blattstängel sind jedoch gefüllt, beim Löwenzahn sind die Stängel hohl.

Quelle: Agrofutura AG

Wilde Karde

Die Blüten sind im Juli und August ein Magnet für Bienen und Schmetterlinge; die Samen sind Winterfutter für Distelfinken. In den Blattbechern sammelt sich Wasser, wovon Bienen bei Trockenheit profitieren; in den markigen Stängeln legen Nützlinge ihre Eier ab. In Wiesen und Weiden bilden Karden unerwünschte Rosetten: wenn Brachen an Grünland angrenzen, sollten die Kardenköpfe am Brachenrand nach der Blüte abgeschnitten werden, damit sie nicht ins Grünland hinein versamen.

Nicht verwechseln:
Karden sind keine Disteln!

Quelle: Agnieszka Kwiecień (Nova, Hypericum perforatum Dziurawiec zwyczajny 2020-07-12 02, CC BY-SA 4.0)

Echtes Johanniskraut

Blüht bis spät im September; wertvoll für Bienen und Schwebfliegen; wichtige Futterpflanze für Schmetterlingsraupen.

Nicht verwechseln:
Mit dem giftigen Jakobs-Kreuzkraut

Quelle: Christian Fischer (SenecioJacobaeaJacobaea, CC BY-SA 3.0)

Giftiges Jakobs-Kreuzkraut

Das giftige Jakobs-Kreuzkraut hat geteilte Blätter; die Blätter des Johanniskrauts sind klein, ganzrandig, oval und durchscheinend punktiert ("perforiert").

Nicht verwechseln:
Mit dem Echten Johanniskraut