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Kantonsschule Baden

Um den steigenden Lernendenzahlen gerecht zu werden, erweitert der Kanton Aargau die Kantonsschule Baden auf 66 Abteilungen.

Aussenansicht Kantonsschule Baden
Visualisierung: indievisual AG, Zürich

Das Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) rechnet in seinem Prognosemodell für die kommenden Jahre mit einem starken Wachstum der Lernendenzahlen an der Mittelschule. Bereits heute sind die Aargauer Mittelschulen zu 106% ausgelastet, so dass zeitgerecht neuer Schulraum zur Verfügung gestellt werden muss. Um den steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden ist in der Entwicklungsstrategie 2045 die Kapazitätserweiterung für die Kantonsschule Baden (KSBA) auf 66 Abteilungen begründet.

Steckbrief

Standort 5400 Baden
Besteller Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS)
Nutzer Abteilung Berufsbildung und Mittelschulen
Generalplaner Bernath + Widmer Architekten AG, Zürich
Bauzeit 2024–2027
Kosten Kreditkosten 51.3 Millionen Franken (Stand Projektierungskredit 2022, inkl. Anpassungen im Bestand) zuzüglich Teuerung

Projektbeschrieb

Die Kantonsschule Baden wurde 1962 nach einem Masterplan von Fritz Haller und einem Umgebungsgestaltungsplan von Albert Zulauf gebaut und 1976 erweitert. Die KSBA ist im Schweizerischen Kulturgüterschutzinventar (KGS-Inventar) als bedeutendes Kulturgut von regionaler Bedeutung aufgeführt ("Regional" bedeutet in diesem Zusammenhang aus Bundessicht "über die Kantonsgrenzen hinaus" bedeutendes Kulturgut). Wie der Bund auch haben die Kantone bei der Erfüllung ihrer Aufgaben dafür zu sorgen, dass Kulturdenkmäler geschont, sowie deren Erhaltung und Pflege gefördert werden.

Weitere Details

Aufgrund des starken Wachstums der Lernendenzahlen bestand 2012 ein dringender Handlungsbedarf zur Raumerweiterung. Die Schulanlage wurde um ein Schulraum- und ein Sporthallenprovisorium ergänzt. Die befristete Baubewilligung gilt noch bis zum 31. Juli 2027. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Provisorien ersetzt werden. Die KSBA (ohne Provisorien) bietet Platz für 50 Abteilungen. Für die angestrebte Kapazitätserhöhung der Schulanlage auf 66 Abteilungen ist eine Erweiterung für 16 Abteilungen und Sporthallenkapazitäten im Umfang von zwei Sporthallen notwendig.

Für dieses bedeutende Bauvorhaben wurde ein Projektwettbewerb im einstufigen offenen Verfahren für Generalplanerteams durchgeführt. Das Preisgericht konnte einstimmig das Projekt "achtmalacht" des Büros Bernath+Widmer Architekten AG, Zürich zur weiteren Bearbeitung und zur Ausführung empfehlen. Das Projekt stach sowohl in städtebaulicher und architektonischer Sicht wie auch mit seinen betrieblich überzeugenden Qualitäten heraus.

Das Siegerprojekt führt den Masterplan von Fritz Haller sinngemäss weiter und die Erweiterungsbauten fügen sich oberirdisch in die vorgesehene Hierarchisierung und Volumetrie der Bauten auf den Mittel- und Seitenzonen ein. Das Projekt besteht aus zwei Gebäudeteilen, die im Untergrund miteinander verbunden sind.

Im vierstöckigen MINT-Trakt sind die Räume für die Fächer Mathematik, Informatik, Physik und Geografie untergebracht. Im Sport-Trakt befinden sich die unterirdische Doppelsporthalle und im darüber liegenden zweigeschossigen Gebäude der Zugang für die Abend- und Wochenendnutzung für die Vereine, weitere sportorientierte Räume sowie im Erdgeschoss zudienende Räume für das gesamte Areal. Die Aussensportplätze werden zweckmässig auf dem Areal angeordnet. Die Erweiterung ist in der Tradition der bestehenden Haller-Bauten als Skelettbau mit Glas-Metall-Fassade geplant. Die Geschossdecken sind als Holz-Hybrid-Decken ausgeführt. Diese Konstruktion führt zusammen mit einer konsequenten Systemtrennung von Struktur, Fassade, Einbauten und Gebäudetechnik zu einem nachhaltigen Gebäudesystem. Die geplante Anbindung an das lokale Fernwärme- und Fernkältenetz, sowie die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung und Photovoltaik-Anlage unterstreichen die nachhaltige Planung dieses Bauvorhabens. Mit den angestrebten Umweltstandards nach Minergie®-P-Eco, SNBS 2.1 Bildungsbauten Gold und der Verwendung von Holz für die Erweiterung der KSBA werden wirtschaftliche und ökologische Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt.

Nachhaltigkeit

Mit den angestrebten Umweltstandards nach MINERGIE P Eco, SNBS 2.1 Bildungsbauten Gold, dem begrünten Dach in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage und der Verwendung von Holz für die Erweiterung der KSBA werden die Umwelt und das Klima langfristig geschont. Die vorgesehene Photovoltaik-Anlage entspricht der vom Regierungsrat verabschiedeten Solaroffensive und der vom Grossen Rat im November 2021 überwiesenen (21.151) Motion Martin Brügger, SP, Brugg (Sprecher), Gabriel Lüthy, FDP, Widen, Dr. Roland Frauchiger, EVP, Thalheim, Ralf Bucher, Die Mitte, Mühlau, Gian von Planta, GLP, Baden, und Jonas Fricker, Grüne, Baden, vom 8. Juni 2021 betreffend Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf kantonalen Liegenschaften (wichtige Vorbildwirkung des Kantons). Mit der in der Solaroffensive enthaltenen Strategie "Vorbildwirkung Kanton" übernimmt der Kanton eine wichtige Vorbildfunktion, indem er mit einer glaubwürdigen und ambitionierten Vorbildrolle die Wirkung von weiteren Massnahmen durch Private und die Wirtschaft positiv beeinflussen kann.