Ziel 1: Erhöhung der Verlässlichkeit und Verkürzung der Reisezeiten des öffentlichen Verkehrs
Die Verlässlichkeit der Reisezeit der Busse hat leicht zugenommen. Zudem verkürzte sich die durchschnittliche Reisezeit. Diese Verbesserungen sind auf die Neugestaltung des Schulhausplatzes sowie auf das Verkehrsmanagement Baden-Wettingen zurückzuführen.
Um das Ziel 1 für den öV zu überprüfen, wurden Verspätungsdaten der RVBW-Buslinien 1, 3, 4, 6 und 7 und der Postautolinien 320, 321, 322, 332, 334, 352, 353 und 354 aus den Jahren 2014 und 2019 miteinander verglichen.
Busse der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW)
Bei den Daten der RVBW wurden folgende Abschnitte jeweils in beide Richtungen ausgewertet:
- "Baden, Badener Tor" – Baden Bahnhof (Linien 6 und 7)
- "Wettingen, Zentrumsplatz" – Baden Bahnhof (Linien 1 und 7)
- "Baden, Schwimmbad" – Baden Bahnhof (Linien 3 und 4)
Insgesamt ist festzustellen, dass die Verlässlichkeit der Reisezeit der Busse auf allen Abschnitten und Richtungen leicht zugenommen hat. Das heisst, die Reisezeiten sind tendenziell weniger Schwankungen unterworfen als vor der Neugestaltung des Schulhausplatzes. Die Verbesserung der Fahrplanstabilität führt zu einer Erhöhung der Attraktivität der Reisen mit dem öV, da sich so insbesondere das Umsteigen auf den Zug besser und verlässlicher einplanen lässt.
In Bezug auf die Länge der Reisezeit ist zwischen 2014 und 2019 auf den Routen "Wettingen, Zentrumsplatz" – Bahnhof Baden sowie "Baden, Schwimmbad" – Bahnhof Baden eine leichte Verkürzung von durchschnittlich etwas weniger als einer Minute festzustellen. Hingegen hat sich die Reisezeit mit dem Bus auf der Route "Baden, Badener Tor" – Bahnhof Baden (Mellingerstrasse) im Durchschnitt um ca. 3 Minuten verkürzt (beispielsweise von ca. 8 Minuten auf ca. 5 Minuten auf dem erwähnten Abschnitt morgens stadteinwärts). Auf dem Abschnitt Mellingerstrasse hat auch die vorher bereits erwähnte Verlässlichkeit der Reisezeit am stärksten zugenommen (insbesondere in der Morgenspitzenstunde stadteinwärts).

Die Grafik zeigt, dass im Jahr 2019 die Reisezeit gegenüber dem Jahr 2014 abgenommen hat. Konkret:
- Buslinie 6 und 7, vom Badener Tor zum Bahnhof: Abnahme um 3 Minuten
- Buslinie 3 und 4, von Baden Schwimmbad zum Bahnhof: Abnahme um 0,5 Minuten
- Buslinie 1 und 7, von Wettingen Zentrumsplatz zum Bahnhof: Abnahme um 0,5 Minuten
Die Verbesserungen für den öV auf der Mellingerstrasse können direkt mit den Verkehrsmanagement-Massnahmen – insbesondere mit der Dosierung am Badener Tor inkl. doppelspuriger Stauraumerweiterung – und der Neugestaltung des Schulhausplatzes in Verbindung gebracht werden. Diese führen dazu, dass der Verkehr zwischen Badener Tor und Schulhausplatz flüssiger fliesst. Davon profitiert auch der Busverkehr. Die Auswertung der Reisezeiten des MIV bestätigt dies (siehe Ziel 6). Die Verkürzung des Rückstaus am Schulhausplatz ermöglicht, dass der Bus ohne Behinderung in die Haltestelle "Baden, Lindenplatz" einfahren kann. Dies und die optimierte Priorisierung des öV an der Lichtsignalanlage Schulhausplatz führen dazu, dass die Busse über den Schulhausplatz hinweg insgesamt weniger Zeit verlieren.
Busse der Postauto AG
Während die Auswertung der RVBW-Daten insbesondere Rückschlüsse auf die Funktionalität der Verkehrsmanagement-Massnahmen zulässt, sind die Verspätungsdaten der Postauto AG besonders interessant in Bezug auf die Auswirkungen des Bustunnels auf die Fahrzeiten der Busse. Aufgrund unterschiedlicher Erhebungstechniken in den beiden Jahren 2014 und 2019 lassen sich die Daten der Postauto AG jedoch nicht direkt und statistisch einwandfrei miteinander vergleichen. Die Analyse der Daten lässt aber trotzdem einige verlässliche Schlüsse zu.
Über den Tag hinweg betrachtet ist die Fahrzeit im Postauto vom Bahnhof Baden durch den Bustunnel bis zur Haltestelle "Baden, Lindenplatz", beziehungsweise "Baden, Schulhausplatz" deutlich verlässlicher geworden. Das heisst, die Fahrzeiten sind über den ganzen Tag relativ konstant, unabhängig davon, ob die Strecke zu den Spitzenstunden oder zu anderen Tageszeiten befahren wird. So kann der Fahrplan im Vergleich zum früheren Zustand auch zu den Hauptverkehrszeiten deutlich besser eingehalten werden.
In den Hauptverkehrszeiten konnte zudem eine deutliche Verkürzung der Fahrzeiten festgestellt werden. Der Fahrzeitgewinn in den Hauptverkehrszeiten ist dabei merklich grösser als zu den anderen Tageszeiten, da mit der Fahrt durch den Bustunnel die Zeitverluste im Stau auf der Hasel- und Bruggerstrasse vermieden werden können. Zu den anderen Tageszeiten weist die Linienführung durch den Bustunnel zusätzliche Hindernisse (Begegnungszone vor dem Bahnhof, Lichtsignalanlage bei der Tunneleinfahrt, maximal drei Busse im Bustunnel inkl. Haltestelle Schulhausplatz) auf und es kann daher im Vergleich zur bisherigen Linienführung nur wenig Fahrzeit eingespart werden.