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Gesamtverkehrskonzept (GVK) Raum Baden und Umgebung: Rund 130 Personen setzten sich mit Spielräumen und Lösungsansätzen für die Mobilität in ihrer Region auseinander

Am Samstag, 17. Juni 2023, hat die dritte Mobilitätskonferenz im Rahmen des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) Raum Baden und Umgebung stattgefunden. Rund 130 Personen diskutierten in Baden über verschiedene Thesen zu Spielräumen und Lösungsansätzen des GVK. Die Inputs der Teilnehmenden an der Mobilitätskonferenz fliessen in die dritte ePartizipation des GVK ein. Diese Online-Mitwirkung, an der sich die breite Bevölkerung beteiligen kann, findet vom 26. Juni bis 16. Juli 2023 statt.

Die erste Mobilitätskonferenz des Gesamtverkehrskonzepts (GVK) Raum Baden und Umgebung im September 2022 war schwergewichtig der Lagebeurteilung zur Mobilität in dieser Region gewidmet. In der zweiten Mobilitätskonferenz im Januar 2023 stand einerseits die Jugendpartizipation im Mittelpunkt, andererseits wurde über die Ziele des GVK und die Erfolgskriterien für das Erreichen dieser Ziele diskutiert. An der dritten Mobilitätskonferenz vom Samstag, 17. Juni 2023 haben wiederum rund 130 Personen aus der Bevölkerung sowie Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden, Verbänden und Interessengruppen teilgenommen.

Das GVK-Planerteam stellte den Teilnehmenden verschiedene Thesen zu Spielräumen und Lösungsansätzen in den fünf Handlungsfeldern des GVK vor: Fuss- und Veloverkehr, Stadt- und Freiraum, Mobilitätsmanagement, Bahn und Bus, Strassennetz und Betrieb. Die Spielräume und Lösungsansätze bauen auf der Lagebeurteilung und den Zielen / Erfolgskriterien auf (siehe Mitteilung vom 15. Juni 2023)

Zahlreiche Inputs und Priorisierung durch die Teilnehmende

In einer engagierten Diskussion gab es zahlreiche Inputs, die jeweils von den Teilnehmenden selber priorisiert wurden. Diese konnten zwischendurch auch immer wieder Fragen stellen; die wichtigsten wurden durch das Planerteam gleich am Anlass selber beantwortet. Hier die Stossrichtungen und Themen, die am meisten Zustimmung erhalten haben:

  • Fuss- und Veloverkehr: Massnahmen zum Thema Velo sind zu priorisieren und wenn immer möglich zeitlich vorzuziehen; das Angebot soll schnell, einfach, sicher, durchgängig sein; nicht nur Velovorzugsrouten, sondern das gesamte Velonetz fördern (Tangentialverbindungen, zusätzliche Velobrücken), mit Fokus auf die bestehenden Lücken und dem Ziel von Velorouten direkt ins Zentrum und bis zum Zielpunkt; Veloabstellanlagen mitdenken.
  • Stadt- und Freiraum: Themen wie Temporeduktion und Tempo 30 sind für viele Teilnehmende der Mobilitätskonferenz zentrale Massnahmen, sie erhöhen die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden; Tempo 30 soll nicht generell für Kantonsstrassen gelten, aber punktuell möglich sein; kritisch hinterfragt wird, ob entlang der Ortsdurchfahrten wirklich genügend Fläche für alle Bedürfnisse inklusive qualitativ wertvolle Aussenräume vorhanden sind; gefragt wird, wie mit den heutigen privaten Flächen umgegangen wird.
  • Mobilitätsmanagement: Die Parkplätze vor allem in den Zentren sind zu reduzieren, zu verwalten und intelligent zu bewirtschaften, was den Umstieg auf andere Verkehrsträger fördert; auch die Arbeitgeber sind einzubeziehen und Massnahmen in den Unternehmen umzusetzen; es sollen Anreize geschaffen werden, die das Umsteigen fördern und das Mobilitätsverhalten beeinflussen; Mobility Pricing mitdenken; der Nutzen von Verkehrsdrehscheiben wird hinterfragt.
  • Bahn und Bus: Der öV muss im Vergleich mit dem motorisierten Individualverkehr attraktiv sein und priorisiert werden; Umsteigmöglichkeiten sind nicht nur im Zentrum zu schaffen, sondern auch in der Peripherie; Tangentialverbindungen – allenfalls mit kleinen Bussen – haben grosses Potenzial; die Siedlungsentwicklung soll gesteuert werden, indem die öV-Hauptkorridore festgelegt werden; ein gutes öV-Angebot unterstützt die Siedlungsentwicklung.
  • Strassennetz und Betrieb: Der motorisierte Individualverkehr soll dosiert werden; insbesondere bei einer Tunnellösung sind Kosten und Nutzen vorsichtig gegeneinander abzuwägen; viele heute überlastete Kantonsstrassenabschnitte und Knoten sollen umfahren werden können.

Am Schluss der Veranstaltung hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, der Projektleitung allgemeine Punkte mit auf den Weg zu geben, die sie für die weiteren Arbeiten in Richtung konkrete Massnahmen und für den Erfolg des Projekts als wichtig erachten. Hier die am meisten genannten Punkte:

  • Die Velo- und öV-Angebote müssen attraktiv sein und die angestrebte Verhaltensänderung ist kommunikativ und mit Anreizen zu unterstützen.
  • Tangentialverbindungen beim öV realisieren.
  • Neben mittel- und langfristigen Massnahmen sind Sofortmassnahmen wichtig.
  • Tunnelbauten für den motorisierten Individualverkehr sind langfristige Möglichkeiten.
  • Das Zusammenspiel von Kanton und Gemeinden ist wichtig; Realisierungsprogramm und Wirkungskontrolle erstellen, zum Beispiel alle vier Jahre prüfen.
  • Das Gesamtverkehrskonzept soll der ganzen Region etwas bringen.

Online-Mitwirkung vom 26. Juni bis 16. Juli 2023

Die Inputs und die Priorisierungen werden nun aufbereitet und in eine breite ePartizipation einfliessen. Diese Online-Mitwirkung, an der sich die gesamte Bevölkerung beteiligen kann, startet am Montag, 26. Juni 2023, und dauert bis Sonntag, 16. Juli 2023. Link zur dritten ePartizipation.

Ausblick

Bis Ende 2024 finden zwei weitere Partizipationsrunden statt. In der nächsten Runde werden die konkreten Massnahmen diskutiert. Schlussendlich soll ein zukunftweisendes Konzept für ein funktionierendes Gesamtsystem 2040 vorliegen; die konkreten Massnahmen und deren Zusammenspiel werden dargelegt. Flächen für die künftigen Mobilitätsbedürfnisse sollen damit frühzeitig erkannt und nach der GVK-Planung voraussichtlich im Jahr 2025 im kantonalen Richtplan gesichert werden.

Dokumentation zur Mobilitätskonferenz vom 17. Juni 2023

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