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Zeitfenster zur Erdgeschichte

Verein Bergwerk Herznach – Kulturgeschichte – 3. bis 9. Klasse, Sekundarstufe II

Foto: Geri Hirt

Im kleinen Museum erhalten die Schülerinnen und Schüler einen ersten Einblick in die Erdgeschichte mit einer einzigartigen Ammoniten-Sammlung. Anschaulich präsentiert wird die Jurageologie mit dem Eisenerzvorkommen und dessen Verarbeitung speziell im Mittelalter. Weiter wird der Erzabbau im 20. Jahrhundert dargestellt. Mit der Bergwerkbahn fahren die Schülerinnen und Schüler anschliessend zum Bergwerkstollen, dort eröffnet sich ihnen eine geheimnisvolle Welt. Insgesamt sind rund 300 Meter Stollen gesichert und öffentlich zugänglich. Höhepunkt ist der eindrückliche Ammoniten-Meeresboden. Geologen datieren die einst am Rand des Urmeers zu Hunderten angeschwemmten Ammoniten auf rund 165 Millionen Jahre.

Bezug zum Aargauer Lehrplan Volksschule:

  • Die Schülerinnen und Schüler können natürliche Ressourcen und Energieträger untersuchen. (RZG.1.4)
  • Die Schülerinnen und Schüler können natürliche Systeme und deren Nutzung erforschen. (RZG.3.1)
  • Die Schülerinnen und Schüler können Vorstellungen zur Geschichte der Erde und der Entwicklung von Pflanzen, Tieren und Menschen entwickeln. (NMG.2.5)
  • Die Schülerinnen und Schüler können Dauer und Wandel bei sich sowie in der eigenen Lebenswelt und Umgebung erschliessen. (NMG.9.2)

Detailinformationen

OrtBergwerk Herznach
DatenApril bis Oktober, nach Vereinbarung
Kosten/DauerFr. 250.– für 2 Stunden (mit Impulskredit Fr. 125.–)
FahrtkostenBeteiligung möglich
Gruppengrösse1 Schulklasse
KontaktDavid Kläusler, Tel. 062 878 17 48
info@bergwerkherznach.ch
Websitewww.bergwerkherznach.ch

Interview mit Geri Hirt, Vizepräsident Verein Bergwerk Herznach

Jahrmillionen alte Ammoniten üben speziell auf die Jugendlichen, die Schülerinnen und Schüler, eine grosse Faszination aus.

Ein Mann mit grauen Haaren und grauem Bart lächelt in die Kamera.
© Geri Hirt
Geri Hirt

Wie unterscheidet sich das Bergwerk Herznach von anderen Gedächtnisinstitutionen?

Bergwerkstollen zur Eisenerz-Gewinnung. Foto: Geri Hirt

Das Bergwerk Herznach ist als ehemaliges Eisenbergwerk in der Nordwestschweiz einzigartig. Nationale Bedeutung erlangte es als wichtiger Rohstoff-Lieferant während dem Zweiten Weltkrieg. Regional war das Bergwerk in der Krisen- und Kriegszeit mit über 140 Mitarbeitenden der wichtigste Arbeitgeber im oberen Fricktal. Seit einigen Jahren ist der Verein Bergwerk Herznach an der Arbeit, diesen einmaligen Industrie- und Kulturzeugen zu einem Besucherbergwerk zu gestalten und Teile des rund 32 km messenden Stollensystems zu sichern und zugänglich zu machen. Wichtige Elemente sind dabei: Wie und mit welchen Mitteln wurde damals gearbeitet.

Welche Schätze der Erd- und Industriegeschichte gibt es für die Schülerinnen und Schüler im Bergwerk Herznach zu entdecken?

Blick 165 Millionen Jahre zurück: einstiger Meeresboden mit Hunderten von Ammoniten. Foto: Geri Hirt

In einem kleinen Museum wird die Geschichte des Eisenerzabbaus im Tagebau und die Verhüttung des Eisenerzes im Mittelalter dargestellt sowie die unterirdische Erzgewinnung von 1937 bis 1967 thematisiert. Ammoniten, die bis zu 165 Millionen Jahre alt sind, werden in Schaukästen präsentiert. Im Bergwerkstollen kann zudem ein Meeresboden des Urmeers mit Hunderten von Ammoniten bestaunt werden – eine europaweite Einzigartigkeit. Im Bergwerk lassen sich zudem die verschiedensten Schichten der Erdgeschichte ablesen.

Wie wird das Wissen über Erd- und Industriegeschichte aufbereitet und den Schülerinnen und Schülern vermittelt?

Ammonit aus dem Bergwerk Herznach. Foto: Geri Hirt

Kurze, verständliche Sätze in Verbindung mit Skizzen, Grafiken und Fotos veranschaulichen die verschiedenen Aspekte der Erdgeschichte und des Eisenerzabbaus sowohl im Mittelalter als auch im 20. Jahrhundert. Unsere Gruppenführerinnen und -führer begleiten die Schulklassen und vertiefen mit ihnen – je nach Interessenlage – die verschiedenen Themen.

Was lässt die Schülerinnen und Schüler erfahrungsgemäss besonders staunen?

Die Bergwerkbahn mit dem Silo, das zur Zwischenlagerung des Eisenerzes gedient hat. Foto: Geri Hirt

Jahrmillionen alte Ammoniten üben speziell auf die Jugendlichen, die Schülerinnen und Schüler, eine grosse Faszination aus. Zudem ist die Fahrt mit der Stollenbahn ein besonderes Erlebnis, das Spass und Freude macht.

Ein Besuch im Bergwerk Herznach erlaubt den Blick zurück in vergangene Zeiten. Welche Bezüge können die Schülerinnen und Schüler zur Gegenwart herstellen?

Bergwerkmuseum präsentiert Besonderheiten des Urmeers. Foto: Geri Hirt

Die im Stollen sichtbaren Erdschichten und speziell der mit Ammoniten übersäte Meeresboden erlauben einen vertieften Einblick in die Entwicklung der Erdgeschichte. Die wirtschaftliche Bedeutung des Bergwerks und die Arbeitsweise, die auch im 20. Jahrhundert weitgehend aus harter Handarbeit bestand, zeigen den Jugendlichen unbekannte Aspekte auf und schaffen einen Kontrapunkt zur Automation und Digitalisierung der heutigen Zeit.