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Sehenswürdigkeiten & Fundorte

Motte auf dem Herrain

Blick von weitem auf die Motte.

Die Motte auf dem Herrain in Schupfart ist im Aargau einzigartig. Solche Holz-Erd-Burgen gibt es sonst häufiger im Ausland.

Der Herrain liegt am nördlichen Rand des alten Dorfkerns von Schupfart. Die imposante Wehranlage besteht im Zentrum aus einem kegelförmigen Burghügel und im Süden aus einer tieferliegenden Terrasse. Burghügel und Terrasse werden durch einen breiten u-förmigen Wehrgraben vom Berghang abgeschnitten. Die gesamte Anlage wurde künstlich in Handaushub aus dem Berghang herausgearbeitet und aufgeschüttet.

Die Burganlage ist archäologisch noch unerforscht und entsprechende Funde sind daher nicht bekannt.

Eine Holz-Erde-Burg

Da auf dem Burghügel bislang keine Spuren gemauerter Bauten nachgewiesen sind, geht die Forschung davon aus, dass es sich beim Herrain um eine mittelalterliche Holz-Erde-Burg handelt. Dieser wegen der umfangreichen Terrainaufschüttung auch "Motte"(öffnet in einem neuen Fenster) genannte Burgenbautyp ist im Ausland sehr häufig, so in Frankreich, Deutschland, auf den Britischen Inseln oder in Osteuropa. Typisch sind kreisrunde bis ovale Aufschüttungen in Kombination mit flankierenden oder tieferliegenden Terrassen, die durch Wall-Graben-Systeme gesichert werden.

Motten wurden überall da errichtet, wo für den Burgenbau bevorzugtes kupiertes Gelände wie Felsköpfe, Geländesporne und àhnliches fehlte. Da oftmals auch Steine als Baumaterial fehlten, wurden die Gebäude aus Holz errichtet.

Einzigartiger Burgentyp

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Die europäische Burgenforschung datiert den Bau der Holz-Erd-Burgen oder Motten vom 10. bis in das 13. Jahrhundert. Aufgrund der Vergleiche aus dem Ausland ist anzunehmen, dass auf dem zentralen Burghügel einst ein grosser hölzerner, turmartiger Wohnbau stand. Dieser war Wohnsitz eines Adeligen. Die Ökonomiebauten befanden sich auf der tieferliegenden Terrasse. Nebst den Wehrgräben wurden die Gebäude durch Palisaden oder ähnliche Annäherungshindernisse geschützt.

In der Schweiz ist dieser Burgenbautyp selten und noch wenig erforscht. Die Motte von Schupfart ist im Aargau gar einzigartig.

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Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau