Hauptmenü

Sehenswürdigkeiten & Fundorte

Römisches Kastell auf dem Kirchlibuck

Blick in die römischen Kastellruinen.
Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

In Bad Zurzach sind die Reste eines römischen Kastells zu sehen und ausserdem ein frühchristliches Taufbecken.

Das römische Doppelkastell liegt auf den linksrheinischen Hügeln Kirchlibuck im Westen und Siedelen im Osten. Die Anlage entstand um 300 n. Chr. östlich des kaiserzeitlichen Vicus (städtische Siedlung). Dieser wurde im 3. Jahrhundert aufgelassen. Das Kastell schützte zusammen mit dem rechtsrheinischen Brückenkopf Rheinaus (Deutschland), errichtet 308 bis 319 n. Chr., den neuen Rheinübergang der Fernstrasse von Vindonissa an die Donau.

Auf dem Kirchlibuck sichtbar sind noch heute innerhalb der Befestigungsmauern mit runden Türmen die Reste einer Saalkirche (Ende 4. Jahrhundert?) mit Baptisterium (Taufanlage) und einigen weiteren Anbauten. Die Kirche diente der Kastellbevölkerung als "Gemeindekirche". Innerhalb der heute vollständig verschwundenen Anlage auf Siedelen ist ein länglicher Holzbau nachgewiesen, der als Kaserne interpretiert wird. Zwischen beiden Kastellen befand sich ein geschütztes Badegebäude. Unter Archäologen wird diskutiert, ob die Anlagen eine differenzierte Funktion hatten: Eine befestigte Zivilsiedlung oder ein religiöses Zentrum auf dem Kirchlibuck und ein Militärquartier auf Siedelen.

Besucherinformationen

Foto Kantonsarchäologie, © Kanton Aargau

Die Ruinen liegen zwischen Burghaldenweg und Zürcherstrasse unweit vom Rheinufer.

Hervorgehoben:Wandertipp: Machen Sie sich zu Fuss auf in die Vergangenheit...

Auf dem Rheinuferweg von Bad Zurzach aus passiert man die römische Vergangenheit der Region. Vom Bahnhof Zurzach gelangt man in rund 10 Minuten zum römischen Kastell auf dem Kirchlibuck. Hier findet sich eine Informationstafel zur Anlage. Über die Rheinbrücke geht es weiter auf die deutsche Seite nach Rheinheim und von dort bis nach Dangstetten. Hier gab es ein frühes römisches Militärlager. Von hier verläuft die Route durch den Naturpark Südschwarzwald bis nach Kadelburg. Mit der Fähre gelangt man wieder auf die Schweizer Seite nach Barz. Der Weg führt entlang des Rheins wieder zurück nach Bad Zurzach. Als Abschluss lohnt ein Besuch im Bezirksmuseum Höfli, wo Funde vom Kirchlibuck ausgestellt sind.