In der Landschaft

Heute ist die Halbinsel Riesi dicht bewaldet, vor fast 100 Jahren zur Zeit der Ausgrabungen ist sie nur von Schilf und Sträuchern bewachsen. Wie anders muss es vor 3000 Jahren ausgesehen haben?
Hören Sie Episode 2: In der Landschaft(öffnet in einem neuen Fenster)
Im Juni 1923 liegt in einem Schacht die Ecke eines Hauses aus der späten Bronzezeit. Auf einem Boden tief unter der heutigen Oberfläche haben einmal Menschen gewohnt. Sie hinterliessen nicht nur die Überreste ihrer Bauten, sondern auch unscheinbare Spuren: Haselnussschalen, Samen, Früchte, Kerne und Pollen. Konserviert über die Jahrtausende, erhalten wie neu.
Solche organischen Reste waren schon bald nach der Entdeckung der Pfahlbauten ein Forschungsgebiet für Botaniker und Archäologen. Auch die Funde der Riesi werden analysiert. Das ermöglicht schon 1923 herauszufinden, welche Pflanzen die Menschen in der späten Bronzezeit angebaut, gegessen und genutzt haben. Heute ermöglichen solche Untersuchungen noch viel mehr.
Was heute alles mit botanischen Resten erforscht wird und wie es vor 3000 Jahren am Hallwilersee aussah, das skizziert diese zweite Episode.
Pflanzen der Bronzezeit
Pflanzen im Tagebuch
In den Tagebüchern von Reinhold Bosch sind folgende Pflanzen aus der Ausgrabungstätigkeit aufgeführt (zusammengetragen von Werner, Freiwilliger):
- Birke
- Buche
- Buchnuss(reste)
- Eiche, Eichel(schalen)
- Eichenspältling
- Erle
- Haselnuss(schalen)
- Kirschkerne
- Laubmoos
- Moorzweige
- Pappeln
- Pilzmyzelien
- Riedgräser
- Rohrkolben
- Sauergräser
- Schachtelhalm
- Schilf
- Schilfwurzel
- Seebinse
- Seerose
- Segge
- Süssgräser
- Sumpftau
- Wasserschierling
- Weide
- Weisstanne
- Winterlinde
- Wolfstrapp
- Zweizahn
- Zwetschgen
Links
- Palafitfood − Wissenschaft, die durch den Magen geht(öffnet in einem neuen Fenster)
- Integrative und naturwissenschaftliche Prähistorische Archäologie (IPNA)(öffnet in einem neuen Fenster)
Literatur
- Oswald Heer, Die Pflanzen der Pfahlbauer, Neujahrsblatt der Naturforschenden Gesellschaft (Zürich 1965)(öffnet in einem neuen Fenster)
- Oswald Heer auf Wikipedia(öffnet in einem neuen Fenster)
- Stefanie Jacomet, Christoph Brombacher, Martin Dick, Archäobotanik am Zürichsee. Ackerbau, Sammelwirtschaft und Umwelt von neolithischen und bronzezeitlichen Seeufersiedlungen im Raum Zürich (Zürich 1989, vergriffen, aber als e-book erhältlich)(öffnet in einem neuen Fenster)