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Im Herzen des Kastells: Rettungsgrabung in Kaiseraugst

Drohnenbild der Ausgrabungsfläche, die inmitten von Häusern liegt.

An der Stelle eines abgebrannten Hauses entstand ein neues Mehrfamilienhaus. Zuvor fand 2022 eine Grabung statt, um die Überreste zu dokumentieren.

Das Bauvorhaben an der Dorfstrasse 39 beinhaltete auch eine Erweiterung des bestehenden Kellers, wodurch die archäologischen Hinterlassenschaften im Boden zerstört wurden. Deshalb untersuchte, dokumentierte und barg die Kaiseraugster Equipe der Kantonsarchäologie im Zeitraum von Anfang Februar bis Ende April 2022 die Überreste im historischen Dorfkern von Kaiseraugst.

Archivaufnahme der Ausgrabung von 1939 an der Dorfstrasse 39 in Kaiseraugst.

Das um 300 nach Christus erbaute Kastell Kaiseraugst, das Castrum Rauracense, gehört zu den wichtigsten archäologischen Fundplätzen der Schweiz und ist international als Ausgrabungs- und Forschungsplatz bekannt. Der Neubau des Mehrfamilienhauses an der Dorfstrasse 39 tangierte eine Fläche, die im Zentrum des Kastells, im Kreuzungsbereich zweier römischer Strassen liegt. Bei den Grabungen für die mittlerweile abgerissene Liegenschaft Dorfstrasse 39 konnten im Jahr 1939 mehrere römische Mauern ausgegraben werden. Es war deshalb auch im von der neuen Unterkellerung betroffenen Bereich mit römischen Befunden der frühen und mittleren Kaiserzeit sowie der Spätantike zu rechnen.

Die Rettungsgrabung im Zentrum des Kastells. © Augusta Raurica, Markus Schaub.

Der Bauperimeter liegt inmitten des historischen Dorfkerns von Kaiseraugst und im Herzen des spätantiken Castrum Rauracense. Die Rettungsgrabung lieferte neue Erkenntnisse zu Fragen wie: Standen hier einst Kasernen für die Soldaten? Welche Funde zeugen vom Alltag und der Lebensweise der Kastellbesatzung?

Das Grabungsteam dokumentierte die Überreste, die Funde wurden bereits auf der Grabung registriert und dann in den Depots der Römerstadt Augusta Raurica restauriert und fachgerecht eingelagert.