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Oktober 2023

Finanzpolitisches ABC

Symbolbild: Eine Hand kommt von rechts ins Bild und schaufelt mehrere Münzberge in ihre Richtung.
© Pascal Aeschbacher

Von A wie Aufgaben- und Finanzplan (AFP) bis Z wie Zentrale Rechnungsstelle. Hier finden Sie die wichtigsten Begriffe rund um den Staatshaushalt des Kantons Aargau erklärt.

I wie Investitionen

Investitionen sind Ausgaben zum Erwerb von Vermögenswerten mit mehrjähriger Nutzungsdauer. Im Gegensatz zur Privatwirtschaft werden Investitionen der öffentlichen Hand in einer separaten Rechnung, der Investitionsrechnung, geführt. In der Investitionsrechnung werden die Investitionsausgaben den Investitionseinnahmen – zum Beispiel ein Beitrag eines anderen Gemeinwesens – gegenübergestellt. Ausgaben werden allerdings erst ab einer gewissen Höhe in der Investitionsrechnung verbucht. Diese wird vom Gemeinwesen definiert und variiert aufgrund der Struktur und der Grösse des Gemeinwesens sowie aufgrund finanzpolitischer Überlegungen.

Im Kanton Aargau werden Investitionsvorhaben über 250'000 Franken in der Investitionsrechnung geführt. Für das Erreichen dieser sogenannten Wesentlichkeitsgrenze ist der Bruttoaufwand ausschlaggebend. Erreicht der Bruttoaufwand diesen Wert nicht, werden alle Aufwände und Erträge des betreffenden Vorhabens in der Erfolgsrechnung verbucht. Im interkantonalen Vergleich ist die Wesentlichkeitsgrenze des Kantons Aargau relativ hoch. So werden in vielen Kantonen Ausgaben bereits ab 50'000 oder 100'000 Franken in der Investitionsrechnung geführt.

Im Durchschnitt betragen die jährlichen Investitionsausgaben des Kantons Aargau rund 5 Prozent des Gesamtaufwands. Zwischen den einzelnen Jahren kommt es allerdings zu grösseren Schwankungen, da die Höhe der Ausgaben wesentlich von Grossvorhaben und dem Projektfortschritt einzelner Vorhaben abhängt. Etwa die Hälfte der Investitionsausgaben entfällt jeweils auf Investitionen für den Bau und Unterhalt von Strassen und Verkehrswegen. Für diese Investitionen besteht im Kanton Aargau eine Spezialfinanzierung. Hohe Investitionsausgaben werden auch für Gebäude und Grundstücke aufgewendet. Auch in diesem Bereich besteht ein besonderes Finanzierungsmodell, das die Finanzierung von Grossvorhaben, wie etwa den Bau der neuen Kantonsschulen, erleichtert.

Dank der guten Finanzlage konnte der Kanton seine Investitionen in den letzten Jahren stets aus eigenen Mitteln finanzieren. Im Aufgaben- und Finanzplan 2024–2027 ist ein Anstieg der Investitionen geplant.