Hauptmenü

Alle Medienmitteilungen

Wer sind die Panaschierkönige? :
Interessante Statistik der Nationalratswahlen 2011

Mit Abstand am meisten Stimmen von fremden Listen erhalten haben die beiden wieder gewählten Nationalräte Geri Müller (Grüne) und Philipp Müller (FDP). Dies und viel Interessantes mehr wird aus der Wahlanalyse von Statistik Aargau ersichtlich, die ab heute vorliegt.

Die Statistik der Nationalratswahlen 2011 zeigt unter anderem, von welchen Listen die Gewählten ihre Stimmen erhielten: Am meisten "parteifremde" Stimmen erhielten Philipp Müller (FDP) und Geri Müller (Grüne). Beide erzielten über 60 Prozent ihrer Stimmen auf fremden Listen. Ebenfalls hohe Fremdstimmenanteile erreichten Ruth Humbel (CVP, 51,3%), Corina Eichenberger (FDP, 44,2%), Bernhard Guhl (BDP, 43,8%) und Beat Flach (GLP, 43,2%). Die SVP-Nationalräte hingegen wurden vorwiegend durch die eigenen Wählerinnen und Wähler gewählt. Ihre Fremdstimmenanteile lagen zwischen 9 und 20 Prozent.

Die Wählerschaften der SVP und der SP unterstützten parteifremde Kandidaturen am grosszügigsten. Insbesondere Philipp Müller von der FDP erhielt sehr viele Stimmen (11'226) von SVP-Wählerinnen und -Wählern. Am meisten Stimmen gab es von der SVP für die FDP (20'405) und die CVP (11'488). Aber auch die SP erhielt noch 6'312 Stimmen von SVP-Listen. Die FDP ihrerseits hat 11'585 Stimmen an die SVP, 8'072 an die CVP und 5'351 an die SP abgegeben. Von der CVP gingen 7'661 Stimmen an die FDP und 9'573 an die SP. Kleiner war der Austausch zwischen SVP und SP. Die Grünen hingegen holten von SP-Listen 23'066 Stimmen (Geri Müller allein bekam 10'091 Stimmen von SP-Listen), gaben aber auch 13'048 an die SP ab.

Die Beziehungen der beiden neuen Parteien BDP und GLP zu den traditionellen Parteien sind sehr unterschiedlich: Von den BDP-Listen erhielten SVP, SP, FDP und CVP jeweils zwischen 7'600 und 8'800 Stimmen, von den Fremdstimmen der GLP hingegen profitierten vor allem die SP (8'400 Stimmen) und die Grünen (5'200 Stimmen). Umgekehrt bekamen die Kandidierenden der BDP aber nur 3'600 Stimmen von der SVP und die Grünliberalen 4'200 Stimmen von der SP. Sie gaben damit beide deutlich mehr Stimmen an Kandidierende der traditionellen Parteien ab, als sie von diesen erhielten.

Bezogen auf die Stimmen von fremden Listen erzielten Philipp Müller (FDP) und Geri Müller (Grüne) die höchsten Werte. Im Durchschnitt wurde der Name von Philipp Müller auf 21 und derjenige von Geri Müller auf 17 von 100 fremden Listen aufgeführt. Aber auch bezüglich der eingelegten eigenen Listen erreichte wiederum Philipp Müller (FDP) den höchsten Wert. Er wurde auf 100 eigenen Listen im Durchschnitt 131 Mal aufgeführt. Alle übrigen gewählten Kandidatinnen und Kandidaten erreichten deutlich tiefere Werte. Auffallend ist bei dieser Betrachtung, dass Max Chopard-Acklin (SP) rund 1'200 Stimmen mehr von SP-Listen erhielt als der Spitzenkandidat Cédric Wermuth (Quote: 105 gegenüber 101 Stimmen pro 100 eigene Listen).

Die Statistik über die Nationalratswahlen 2011 im Kanton Aargau umfasst 56 Seiten und kann bei Statistik Aargau, Bleichemattstrasse 4, 5000 Aarau (Telefon: 062 835 1300; E-Mail: statistik@ag.ch ; Internet: www.ag.ch/staag) zum Preis von 20 Franken bezogen werden.

  • Departement Finanzen und Ressourcen