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Vergiftungen durch Kürbisgewächse :
Wilde Kreuzungen von Zier- und Speisekürbissen sind gefährlich.

Bitter schmeckende Zucchetti/Zucchini oder andere Kürbisgewächse, die wild im eigenen Garten gewachsen sind, können zu ernsthaften Vergiftungen führen.

Dem Kantonalen Laboratorium Aargau wurde eine ernsthafte Vergiftung einer Person durch den Genuss von Zucchini aus einem Hobbygarten gemeldet. Fälle mit bitter schmeckenden Zucchetti/Zucchini oder anderen Kürbisgewächsen werden um die Erntezeit den Kantonalen Laboratorien und dem Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrum (01 251 51 51) immer wieder übermittelt. Die Betroffenen leiden bereits nach Einnahme kleiner Mengen unter Erbrechen und heftigen, manchmal blutigen Durchfällen mit Koliken. Als weitere Symptome können Schwindel, starker Speichelfluss, Kopfschmerzen, beschleunigter Puls und Kollaps auftreten. Unbehandelt kann es bei Kleinkindern, Betagten und Kranken zu lebensgefährlichem Flüssigkeitsmangel kommen.

Verursacht werden diese Symptome durch Cucurbitacine. Diese Wirkstoffe sind bei den Kürbisgewächsen weit verbreitet. Die verwendeten Teile der kultivierten Kürbisgewächse wie Zucchetti/Zucchini, Gurke, Esskürbis, Melone sind als Ergebnis von Züchtungen frei von Cucurbitacinen. Allerdings kann es zu Rückmutationen oder Kreuzungen mit anderen Kürbisgewächsen kommen. In diesem Zusammenhang besonders problematisch ist der immer beliebtere Anbau von Zierkürbissen im eigenen Garten, da viele davon Cucurbitacine bilden. Weil die Befruchtung über Bienen erfolgt, können Kreuzungen von Zier- mit Esskürbissen über relativ grosse Distanzen erfolgen. Die Nachkommen dieser Pflanzen bilden dann wieder die giftigen Cucurbitacine. Sie sind den ungefährlichen Pflanzen oft zum Verwechseln ähnlich.Curcurbitacinhaltige Pflanzen sind an ihrem bitteren Geschmack erkennbar. Bitter schmeckende Zucchetti/Zucchini sind deshalb potentiell giftig und sofort wieder auszuspucken. Da der bittere Geschmack von Kindern oder Personen, welche bitter schlecht schmecken, oft nicht erkannt wird, wird zudem empfohlen, keine im Garten wild aufkommende (z.B. aus dem eigenen Kompost) oder aus eigenen Samen gezogene Kürbisgewächse zu essen.

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