Untersuchen - sanieren - nutzen
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Der Aargau braucht für die Untersuchung der Altlasten mehr Mittel
Im Interesse der baulichen Nutzung und des Umweltschutzes beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat, den Verpflichtungskredit aus dem Jahre 1988 von 8 Millionen Franken um 2,25 Millionen Franken zu erhöhen.
Altlasten bedrohen und belasten durch die unkontrollierte Abgabe von Schadstoffen unsere Umwelt, beispielsweise das Grund- und Quellwasser oder den fruchtbaren Boden. Die Sanierung der Altlasten mit hoher Umweltbelastung und Umweltgefährdung ist in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe. Sie soll die bauliche Nutzung betroffener Areale klären und möglichst sicherstellen sowie die Umwelt schützen. Damit beeinflusst die Altlastensanierung die raumplanerische und siedlungspolitische Weiterentwicklung unseres Kantons.
Lokal stark verunreinigter Untergrund regeneriert sich in der Regel nicht innert nützlicher Frist, sondern muss saniert werden. Im Gegensatz zu Verunreinigungen in der Luft oder in Fliessgewässern dauert es bei Altlasten nicht nur Stunden oder Tage, bis Schadstoffe auf ungefährliche Kon-zentrationswerte gesunken sind. Ein natürlicher Abbau auf tolerierbare Schadstoffwerte dauert meist Jahrzehnte, für einzelne Schadstoffe noch länger.
Im Mai 1988 beauftragte der Grosse Rat den Regierungsrat mit der Untersuchung von rund hundert als am risikoreichsten eingestuften Altlasten und Altlast-Verdachtsflächen auf ihren Sanierungsbedarf. Der damals beschlossene Verpflichtungskredit von 8 Millionen Franken beruhte auf einer Kostenschätzung ohne praktische Erfahrungswerte und ist inzwischen - überwiegend teuerungsbedingt - aufgebraucht. Die 1988 begonnenen Untersuchungsarbeiten müssen nun abgeschlossen werden. Das erfordert zusätzliche Mittel von 2,25 Millionen Franken.
Generelles Ziel der Untersuchungen im Rahmen dieses Vorsorgeprogrammes ist die Ermittlung des Sanierungsbedarfs zum nachhaltigen Schutz der öffentlichen Güter, insbesondere der Trinkwasserressourcen, aber auch zur Wiederherstellung der Nutzbarkeit der betroffenen Areale, allen voran verschiedener Industriebrachen.