PISA im Aargau: Aargauer Resultate dürfen sich
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Vergleich zwischen 12 Kantonen und dem Fürstentum Liechtenstein
Die PISA-Ergebnisse des Kantons Aargau dürfen sich sehen lassen: In der Mathematik, in den Naturwissenschaften und im Lesen liegen die Leistungen der Neuntklässlerinnen und Neuntklässler aus dem Aargau signifikant über dem schweizerischen Durchschnitt, im Teilbereich Problemlösen im schweizerischen Schnitt. Spitzenresultate liefert der Aargau keine. An der Untersuchung haben sich 12 Kantone und das Fürstentum Liechtenstein beteiligt.
Die Schweizerische Konferenz der Erziehungsdirektoren (EDK) und das Bundesamt für Statistik (BfS) haben am Montag an einer Medienkonferenz den zweiten nationalen Pisabericht vorgestellt. Erstmals werden in der Schweiz Sprachgrenzen übergreifend die Leistungen der Schülerinnen und Schüler des neunten Schuljahrs untersucht. An der Studie haben sich die Kantone Aargau, Bern, Freiburg, Genf, Jura, Neuenburg, St. Gallen, Tessin, Thurgau, Waadt, Wallis und Zürich sowie das Fürstentum Liechtenstein beteiligt.
In einer ersten Stellungnahme machte Landammann Rainer Huber deutlich, dass sich der Aargau mit diesem guten Abschneiden nicht zufrieden geben dürfe. Erkennbare Defizite müssten gezielt angegangen werden, zudem müsse die internationale Spitzengruppe der Massstab für das Aargauer Bildungssystem sein. Folgende Ergebnisse sieht der Bildungsdirektor als besonderen Grund zum Nachdenken:
- Der Aargau liefert in keinem Bereich Spitzenresultate.
- Innerhalb der Oberstufe überschneiden sich die Leistungskurven der drei Typen sehr stark. Die Durchlässigkeit zwischen Real-, Sekundar- und Bezirksschule ist noch zu gering.
- Im Kanton Aargau umfasst das höchste Anspruchsniveau der Oberstufe (Bezirksschule) vergleichsweise viele Schülerinnen und Schüler mit einem äusserst unterschiedlichen Leistungsspektrum. Dies führt dazu, dass die Bezirksschule im interkantonalen Vergleich keine Spitzenposition einnimmt.
- Im tiefsten Anspruchsniveau (Realschule) hat der Aargau im interkantonalen Vergleich wenig Schülerinnen und Schüler. Sie erzielen in der vorliegenden Studie in allen Fächern das zweitschwächste Resultat aller an der Studie beteiligten Kantone.
- In allen Testbereichen zeigen sich zu deutlich die Einflüsse des sozioökonomischen Hintergrunds der Jugendlichen und zu grosse Leistungsunterschiede zwischen Knaben und Mädchen.
- Zudem zeigt die Studie, dass an der Aargauer Oberstufe im interkantonalen Vergleich der Computer zu wenig eingesetzt wird.
Das BKS wird die vorliegenden Resultate weiter analysieren. Die in den letzten Jahren bereits eingeleiteten Entwicklungsschritte erweisen sich in ihrer Stossrichtung als richtig. Ihr Nutzen für den Schulerfolg muss sorgfältig gemessen werden.Weitere Informationen auf www.ag.ch/bks.