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Neuer Brückenschlag über die Reuss :
Startsitzung der Plattform Aargau-Zug

In Zukunft treffen sich die Kantone Aargau und Zug regelmässig und suchen, zusammen mit den Gemeinden, eine noch engere Zusammenarbeit für die Lösung grenzüberschreitender Probleme. Die beiden Baudirektoren Peter C. Beyeler (AG) und Hans-Beat Uttinger (ZG) eröffneten am 19. Mai 2005 die erste Sitzung der Plattform im zugerischen Hünenberg.

Die beiden Kantone grenzen auf 13 km Länge aneinander, teilen sich den Reuss-Lauf und sind durch wichtige Eisenbahn- und Strassen-Stränge miteinander verbunden. Zwischen dem Oberen Freiamt und der Region Zug bestehen rege Pendlerbeziehungen; die Reusslandschaft ist für beide Kantone ein attraktiver und stark genutzter Erholungsraum.

Vertreter der Kantone Aargau und Zug pflegen seit langem Kontakte, und die kantonalen Fachstellen kooperieren in vielen Fachbereichen. Um den gegenseitigen Informationsaustausch zu institutionalisieren, haben sich am 19. Mai 2005 Vertreter der beiden Kantone, der Regionalplanungsgruppe Oberes Freiamt und der acht "Grenzgemeinden" zur ersten Sitzung der Plattform Aargau-Zug in Hünenberg getroffen.

Das Programm, das den Anwesenden im Saal "Heinrich von Hünenberg" geboten wurde, war ein Spiegelbild der vielseitigen Region. Unter dem Titel "Wohin geht die Reise" orientierte der Planer Hugo Wandeler über die von ihm geleitete Erarbeitung einer "Vision Freiamt".

René Hutter, Kantonsplaner Zug, bot einen Überblick über die grenzüberschreitenden Fragen zum Verkehr. Die immer grösseren Pendlerströme im südlichen Freiamt zeigen, dass die Verflechtung des Freiamts und des Kantons Zug stetig zunimmt. Zusätzlich wird die Eröffnung der Nationalstrasse A4/A20 weitere Entwicklungsschübe auslösen, die ebenfalls beide Seiten betreffen. Die geplanten Infrastrukturvorhaben im Kanton Zug dienen auch dem Oberen Freiamt: Sofern der 6-Spurausbau der A4 im Kanton Zug nicht gleichzeitig mit der Eröffnung der Autobahn im Knonaueramt realisiert wird, ist mit Ausweichfahrten via Oberes Freiamt zu rechnen. Ohne den Doppelspurausbau des Eisenbahntrassees zwischen Cham und Rotkreuz ist eine Verlängerung der Stadtbahn ins Obere Freiamt nicht diskutierbar.

André Stapfer vom Baudepartement des Kantons Aargau berichtete über die Bestrebungen, die Wege der Erholungssuchenden in der Reussebene in geordnete Bahnen zu lenken. Diese Aufgabe muss gemeinsam angegangen werden, da die Reuss immer weniger als markante Kantonsgrenze empfunden wird.

Weitere grenzüberschreitende Themen waren das Schul- und das Rettungswesen. Die Frage wurde diskutiert, ob die Freiämter Kantonsschüler langfristig in Zug zur Kanti gehen, oder ob Wohlen ihre Kanti bleibt. Beim Rettungswesen konnte festgehalten werden, dass das Obere Freiamt von Aarau aus bedient wird. In Notsituationen fährt aber auch der Zuger Rettungsdienst ins Freiamt.

In der Diskussion zeigte sich, dass oftmals auch kleine Themen wichtig sind für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Sei dies bei Fragen der Zivilschutzausbildung, der Feuerwehrkoordination oder bei gemeinsamen Volksfesten im Grenzraum. Erwähnt seien: Der alljährliche "Bruggemärt" von Sins und Hünenberg (24. September 2005) oder die Eröffnungsfeier der Reussausweitung auf Zuger Seite (11. Juni 2005), zu der die Aargauer Gemeinden ebenfalls herzlich eingeladen sind.

Am Ende der Veranstaltung konnten die Baudirektoren der beiden Kantone, Hans-Beat Uttinger und Peter C. Beyeler, eine sehr positive Bilanz des Abends ziehen. Die Versammlung beschloss, dass dieses wertvollem Treffen jährlich zu wiederholen ist: Am 18. Mai 2006 wird man sich wieder treffen, diesmal auf der linken Seite der Reuss.

  • Departement Bau, Verkehr und Umwelt