Neue Lebensräume im Gippinger Grien
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Mehrjahresprogramm Natur 2001
Mit dem Umbau des Waldbestandes und dem Verzicht auf Waldbewirtschaftung, mit Pflege und dem Wiederherstellen von Altwassern soll das grösste und wertvollste Auengebiet beim Klingnauer Stausee wiederbelebt werden.
Das Baudepartement und das Finanzdepartement wollen dieses Ziel in Zusammenarbeit mit der Waldkorporation Gippingen-Felsenau in Etappen erreichen. Die erste Etappe der Ausbaggerung von Gräben und Altwassern ist abgeschlossen. Die zweite Etappe, nämlich das Wiederherstellen der Altwasser und Giessen am Westrand des Gippinger Griens, steht ab Mitte September bevor. Diese Arbeiten werden vier bis fünf Wochen dauern. Zuvor wird der zuständige Förster vorbereitende Holzerarbeiten ausführen. Ferner verzichten die Waldeigentümer in den Naturschutzzonen sowie auf den zusätzlichen Waldflächen auf die Bewirtschaftung des Waldes. Darüberhinaus werden seit mehreren Jahren spezielle Pflegeeingriffe ausgeführt, um dieses Gebiet in einen möglichst naturnahen Zustand zu überführen.
Die Altwasser und Giessen werden auf einer Länge von rund fünfhundert Metern teilweise ausgetieft oder neu gestaltet, wobei insgesamt etwa 1800 m3 Schlamm auszuheben sind. Ausserdem werden zwei grössere Weiher angelegt. Diese Massnahmen sind notwendig geworden, weil mit der Umgestaltung der Flusslandschaft (Ausbau der Aare) seit dem Ende des letzten Jahrhunderts die ehemaligen Seitenarme zunehmend vom übrigen Flusslauf abgeschnitten wurden. Deshalb ist eine natürliche Erneuerung durch An- und Abschwemmen heute nicht mehr möglich. Die Massnahmen bezwecken unter anderem, den Wasseraustausch zwischen der Aare und den Altwassern herzustellen. Damit kann Fischen und Vögeln sowie zahlreichen Kleintieren und Pflanzen neuer Lebensraum erschlossen werden.