Massiver Abbau der arbeitsmarktlichen Massnahmen
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Im Jahre 2000 sind noch 1'200 Plätze nötig
Dank der günstigen Arbeitsmarktentwicklung ist der Bedarf an Beschäftigungsprogrammen und Weiterbildungskursen für Arbeitslose stark zurückgegangen. Das KIGA will daher das Angebot um 35 Prozent reduzieren.
Seit Beginn der wirtschaftlichen Erholung anfangs 1997 ist im Kanton Aargau die Zahl der Stellensuchenden um 33 Prozent gesunken, die Zahl der Arbeitslosen gar um 61 Prozent. Diese erfreuliche Entwicklung hat zu einer stark rückläufigen Nachfrage nach arbeitsmarktlichen Massnahmen geführt (von der Arbeitslosenversicherung finanzierte Beschäftigungsprogramme und Weiterbildungskurse für Arbeitslose).
Gleichzeitig hat sich der Bedarf an arbeitsmarktlichen Massnahmen auch strukturell verändert. Im Vergleich zu Zeiten hoher Arbeitslosigkeit gilt es heute vor allem beruflich unqualifizierte und schlecht integrierte Arbeitslose zu fördern, damit auch sie ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt wieder wahrnehmen können.
Das KIGA geht davon aus, dass sich die Arbeitsmarkt- und Beschäftigungslage weiter verbessern wird. Im Kanton Aargau drängt sich daher - wie in der übrigen Schweiz - eine einschneidende Redimensionierung der arbeitsmarktlichen Massnahmen auf.
Um diese Umstrukturierung geordnet und effizient realisieren zu können, führte das KIGA anfangs Juli 1999 für alle im Kanton Aargau tätigen Anbieter von arbeitsmarktlichen Massnahmen eine Orientierungsveranstaltung durch. Inzwischen hat das KIGA ein konkretes Massnahmenpaket entwickelt, das gestern den Anbietern vorgestellt worden ist.
Gegenüber dem heutigen Stand wird bis zum Jahre 2000 eine Reduktion des Angebotes um rund 35 Prozent angestrebt, d.h. von 1'850 Plätzen im Jahre 1999 auf rund 1'200 Plätze im Jahre 2000. Allein bei den Beschäftigungsprogrammen ist ein Abbau von 300 Plätzen (von 800 auf 500) vorgesehen. Stark reduziert werden soll auch das Angebot an anspruchsvollen Kursen (z.B. Informatik, Fremdsprachen). Für Kurse, die sich speziell an beruflich wenig qualifizierte Stellensuchende richten, ist hingegen ein geringerer Abbau vorgesehen.
Heute gibt es im Aargau neun Träger von Beschäftigungsprogrammen, die an insgesamt zwölf Standorten tätig sind. Mit der Redimensionierung des Angebots von arbeitsmarktlichen Massnahmen drängt sich daher auch eine Reduktion der Zahl der Träger und Standorte auf. Dringend nötig ist zumindest eine engere und umfassendere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Trägern. Nur so können wirtschaftlich sinnvolle Betriebsgrössen entstehen.
Mit der auf anfangs 2000 in Kraft tretenden Fusion des "Workcenters" (Baden) und des "HEKS LernWerks" (Windisch) wird aus eigener Initiative ein Schritt in diese Richtung getan. Das KIGA wird in den nächsten Wochen versuchen, weitere Anbieter von arbeitsmarktlichen Massnahmen von der Notwendigkeit einer stärkeren Konzentration der Kräfte zu überzeugen.