Krankenkassenprämien 2007
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Trotz Anstieg unter dem schweizerischen Mittel
Die Krankenkassenprämien von erwachsenen Personen steigen im Kanton Aargau im Jahr 2007 durchschnittlich um 3.4 Prozent. Trotz des erneuten Anstiegs liegt die durchschnittliche Aargauer Monatsprämie für Erwachsene mit 277.67 Franken unter dem schweizerischen Mittel von 313.01 Franken.
Im kommenden Jahr steigen die Prämien in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung im Kanton Aargau um durchschnittlich 3.4 Prozent (im Vorjahr 5.7 Prozent). Mit diesem Anstieg liegt der Kanton Aargau über dem gesamtschweizerischen Mittel von 2.2 Prozent. Die Prämienanpassungen der 63 im Aargau tätigen Krankenkassen schwanken zwischen -36.91 und +8.43 Prozent. Die Differenzen sind je nach Altersgruppe und je nach Kasse sehr unterschiedlich.
In der Grundversicherung variiert die Prämienbelastung für Erwachsene neu zwischen 227.00 und 400.00 Franken im Monat. Junge Erwachsene bezahlen neu durchschnittlich CHF 219.07 und die Kinderprämie beträgt CHF 67.29.
Der Prämienanstieg im Kanton Aargau liegt über dem schweizerischen Mittel. Verantwortlich dafür ist trotz der Senkung der Mindestreservensätze der Nachholbedarf bei den Reserven, die nach wie vor bei vielen Krankenversicherer im Kanton Aargau unter dem gesetzlichen Minimum liegen. Im Jahr 2002 betrugen sie lediglich 1,9% und konnten seither kontinuierlich gesteigert werden. Für das Jahr 2007 werden Reserven von 8.7% prognostiziert. Krankenkassen mit bis zu 50'000 Versicherten müssen über Reserven von mindestens 20% der Bruttoprämie verfügen. Solche mit 50'000 bis 150'000 Versicherten müssen neu Reserven von mindestens 15% aufweisen. Bei grösseren Versicherern liegt das gesetzliche Minimum neu bei 10%.
Ein weiterer Grund für die erneute Erhöhung der Krankenkassenprämien ist die anhaltende Mengenausweitung in allen Bereichen. Diese ist hauptsächlich auf die demografische Entwicklung und den medizinischen Fortschritt zurückzuführen. Mit verschiedenen Massnahmen, unter anderem der Inkraftsetzung des neuen Spitalgesetzes und der flächendeckenden Einführung des Leistungseinkaufs in allen öffentlichen Spitälern anstelle der Defizitdeckung, wurden jedoch im Kanton Aargau Massnahmen getroffen, welche den Kostenanstieg dämpfen helfen.
Auch nach dem Prämienaufschlag gehört der Kanton Aargau zu den Kantonen mit einer unterdurchschnittlichen Krankenkassenprämie. Diese beträgt für Erwachsene im nächsten Jahr 277.67 Franken (Gesamtschweiz 313.01 Franken). Der Aargau liegt damit mehr als 11 Prozent unter dem schweizerischen Durchschnitt.