Krankenkassenprämien 2006
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Anstieg im Aargau liegt im Mittel des gesamtschweizerischen Durchschnitts
Die Krankenkassenprämien von erwachsenen Personen steigen im Kanton Aargau im Jahr 2006 durchschnittlich um 5,7 Prozent. Trotz des erneuten Anstiegs liegt die durchschnittliche Aargauer Monatsprämie für Erwachsene mit 268.49 Franken unter dem schweizerischen Mittel von 306.41 Franken.
Im kommenden Jahr steigen die Prämien in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung im Kanton Aargau um durchschnittlich 5.7 Prozent (im Vorjahr 3.9 Prozent). Mit diesem Anstieg liegt der Kanton Aargau in der Nähe des gesamtschweizerischen Mittels von 5.6 Prozent.
In der Grundversicherung variiert die Prämienbelastung für Erwachsene neu zwischen 228.00 und 425.00 Franken im Monat, je nach Krankenkasse. Junge Erwachsene bezahlen neu durchschnittlich CHF 211.55 und die Kinderprämie beträgt CHF 65.10.
Durch diverse kostendämpfende Massnahmen auf kantonaler Seite konnte der Prämienanstieg im Kanton Aargau im schweizerischen Durchschnitt gehalten werden. Mit der Umsetzung des neuen Spitalgesetzes wurde die flächendeckende Einführung des Leistungseinkaufs in allen Spitälern anstelle der Defizitdeckung vorgenommen. Weiter wurden die kantonalen Häuser in öffentlich-rechtliche Aktiengesellschaften umgewandelt. Die zwischen den Krankenversicherungen und den Aargauer Spitäler ausgehandelten Tarife des Jahres 2005 gelten auch für das Jahr 2006.
Obwohl der Kanton bei der Prämiengestaltung nur Anhörungsrecht hat und nicht über die Detailkalkulationen verfügt, führen aus kantonaler Sicht vor allem 2 Gründe zu der Prämiensteigerung. Einerseits rechnen die Krankenversicherungen mit einem weiteren Mengenwachstum im Bereich der Hausärzte, der Spitex, der Medikamente wie auch dem stationären und ambulanten Akutbereich. Dies obwohl der neue ambulante Tarif kostenneutral per 1.1.2004 eingeführt wurde.
Andererseits führt der Nachholbedarf bei den Reserven zu einem Prämienanstieg. Dies aufgrund der Tatsache, dass viele Krankenversicherer im Aargau unter dem gesetzlichen Minimum liegen. Im Jahr 2002 betrugen die Reserven lediglich 1,9% und konnten seither kontinuierlich gesteigert werden. Für das Jahr 2006 werden Reserven von 13.2% prognostiziert. Krankenkassen mit bis zu 250'000 Versicherten müssen über Reserven von mindestens 20% der Bruttoprämie verfügen. Bei grösseren Versicherern liegt das gesetzliche Minimum bei 15%.
Auch nach dem Prämienaufschlag gehört der Kanton Aargau zu den Kantonen mit einer unterdurchschnittlichen Krankenkassenprämie. Diese beträgt für Erwachsene im nächsten Jahr 268.49 Franken (Gesamtschweiz 306.41 Franken). Der Aargau liegt damit mehr als 12 Prozent unter dem schweizerischen Durchschnitt.
Trotzdem müssen die fast schon zur Gewohnheit gewordenen Prämienerhöhungen in den Überlegungen bei der Revision des Krankenversicherungsgesetzes miteinbezogen werden.