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Kanton Aargau ehrt die Kunstsammlerin Peggy Guggenheim :
Übergabe einer Fotografie an die Solomon R. Guggenheim Stiftung

Der Kanton Aargau hat zwei Abzüge einer Portraitfotografie der Kunstsammlerin Peggy Guggenheim erworben, deren Familie aus dem aargauischen Lengnau stammt. Das Bild wurde 1945 von André Kertész aufgenommen. Eines der Bilder geht an die Sammlung des Kunsthaus Aargau, das andere an die Peggy-Guggenheim Collection in Venedig.

Die Übergabefeier der Fotografie von Peggy Guggenheim an die Solomon R. Guggenheim Stiftung fand auf Schloss Lenzburg in Anwesenheit von Regierungsrat Rainer Huber, Vorsteher des Departementes Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau, Karole Vail, Enkelin von Peggy Guggenheim und Philip Rylands, Direktor der Peggy Guggenheim Collection, sowie Roy Oppenheim, Direktor der Suisa, statt. "Der Erwerb dieser bedeutenden fotografischen Arbeit ist eine einmalige und glückliche Gelegenheit, die Welt an die schweizerische und aargauische Herkunft der Guggenheim-Dynastie zu erinnern", sagte Rainer Huber anlässlich der Übergabe. Gemäss Philip Rylands ist es eine der Aufgaben der Guggenheim Stiftung herausragende Werke zeitgenössischer Kunst zu sammeln. Er dankte dem Kanton Aargau für die Schenkung und bemerkte, dass das fotografische Porträt von Peggy Guggenheim sehr gut in die Guggenheim-Sammlung passe und künftig in Venedig ausgestellt werde.

Im 17. Jahrhundert waren die Guggenheim eine der führenden Familien im jüdischen Dorf Lengnau im Aargau. Simon Guggenheim, 1792 in Lengnau geboren, wanderte 1847 in die Vereinigten Staaten aus, um dort sein Glück zu suchen. Er nahm seinen 19 Jahre alten Sohn Meyer mit. Der Kauf von zwei Silberminen nahe Leadville, Colorado, förderte das schnelle Wachstum des Unternehmens, das von Meyer Guggenheim und seinen sieben Söhnen geleitet wurde. Das Unternehmen stand unter einem der glücklichsten Sterne in der Geschichte der amerikanischen Industrie. Salomon R. Guggenheim, einer der Söhne Meyers, war ein bekannter Sammler zeitgenössischer Kunst und der Gründer des heute legendären Guggenheim Museums in New York, das von Frank Lloyd Wright an der Fifth Avenue erbaut wurde.

Peggy war die Tochter von Benjamin Guggenheim, dem jüngsten der Söhne Meyers, und ebenso Sammlerin zeitgenössischer Kunst. Zwischen den Jahren 1938 und 1947, während sie in Europa und vor allem in New York lebte, kam das meiste ihrer Sammlung zusammen. 1947 kehrte sie nach Europa zurück und stellte ihre Sammlung erstmals auf der Biennale in Venedig aus. Kurz darauf kaufte sie den Palazzo Venier dei Leoni, einen unvollendeten Palast aus dem 18. Jahrhundert am Canale Grande in Venedig, wo sie 30 Jahre lebte, und wo ihre Sammlung heute ausgestellt ist. Peggy Guggenheim liess sich bei ihrer Sammlungstätigkeit von Künstlern und Kritikern wie Marcel Duchamp, Herbert Read, André Breton und ihrem zweiten Ehemann Max Ernst beraten. Die Sammlung ist weltbekannt und eine der bedeutendsten ihrer Art. 1967 schenkte Peggy Guggenheim ihre gesamte Sammlung und den Palazzo der Solomon R. Guggenheim Stiftung in New York, die heute mit der Peggy Guggenheim Collection, dem Guggenheim Museum Soho in New York, dem Guggenheim Museum Bilbao, dem Guggenheim Museum Berlin, dem Guggenheim Museum Las Vegas und dem Guggenheim Hermitage Museum in Las Vegas zusammenarbeitet.

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