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Ja zur Modernisierung der Bahn im Aargau :
"Bern" und "Aarau" informierten gemeinsam über FinöV

Die Abstimmungsvorlage über die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs (FinöV) ist auch im Interesse des Kantons Aargau. Das haben am Dienstag an einer Medienkonferenz in Aarau Baudirektor Dr. Thomas Pfisterer und Vertreter des Bundesamts für Verkehr und der Generaldirektion SBB betont.

Ein Ja an der Volksabstimmung vom 29. November ist Grundlage für die Finanzierung der Schnellzüge Bahn 2000, den Ausbau der nördlichen Zufahrtsstrecken zur NEAT, den Anschluss an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz und die Lärmsanierung des Eisenbahnnetzes. Damit besteht auch Raum für den Regionalverkehr im Aargau.

Die längsten NEAT-Zufahrten ausserhalb von Tunnels finden sich im Aargau, Bahn 2000-Züge brausen durch den Aargau, Kapazitäten für den Regionalverkehr sind hier bedroht und der Aargau ist lärmbetroffen. Daher hat, so Baudirektor Dr. Thomas Pfisterer, der Regierungsrat dem Bund und den SBB eine Reihe von kritischen Fragen gestellt. Zwei namhafte Vertreter nahmen dazu Stellung. Gemäss Peter Testoni, Chef Abteilung Infrastruktur im Bundesamt für Verkehr, entspricht die FinöV-Vorlage der konsequenten Fortsetzung einer Verkehrspolitik, welche die Schiene und damit den öffentlichen Verkehr stärken will. Es geht am 29. November um eine umfassende Modernisierung der Bahn, von welcher auch der Kanton Aargau profitieren kann. Durch die Sanierung des Rollmaterials wird der Eisenbahnlärm auf dem ganzen Netz reduziert. Ferner sollen gegen 30'000 Personen im Aargau zusätzlich durch Lärmschutzwände und Schallschutzfenster geschützt werden. Die Realisierung der Lärmschutzmassnahmen entlang des Huckepack-Korridors Gotthard erfolgt in erster Priorität. Vorteile für den Aargau sieht Testoni auch bei den Anschlüssen an die Hochleistungsbahnen Deutschlands und Frankreichs via Basel und Zürich, den Investitionen in Bahn 2000, die in erster Linie dem Personenverkehr dienen und den Impulsen für die Volkswirtschaft. Die Modernisierung der Bahn ist letztlich auch Voraussetzung für den Abschluss der bilateralen Abkommen mit der Europäischen Union.

Der Aargau sei nicht nur Durchgangskanton, bemerkte Nicolas Perrin, stellvertretender Direktor der Bahn 2000. Die 1. Etappe von Bahn 2000 bringt dem Aargau raschere Verbindungen via Jurafusslinie in die Westschweiz, Entlastungen Richtung Zürich während den Berufsverkehrszeiten, kürzere Reisezeiten ins Bündnerland und eine Halbierung der Reisezeit Zofingen - Bern. Baden, Brugg und Aarau profitieren vom "Aargauer Intercity", welcher ab Olten nonstop über die Neubaustrecke Rothrist - Mattstetten nach Bern fährt. Die Fahrt Aarau-Bern dauert nur noch 40 Minuten; die heutige Fahrzeit beträgt 60 Minuten. Zu Bahn 2000 2. Etappe bemerkte Perrin, dass diese vorab bei Verbesserungen des Angebots in den Agglomerationen und Grenzregionen einsetze. Davon könne der Aargau speziell profitieren. Auf die Infrastrukturausbauten der 2. Etappe wollen sich die SBB hingegen noch nicht festlegen. Perrin stellte immerhin in Aussicht, Fragen der Kapazitäten Richtung Zürich und bezüglich Juraquerung mit dem Kanton Aargau vertieft zu untersuchen.

Regierungsrat Dr. Thomas Pfisterer führte aus, dass Wohlstand und Wohlergehen im Verkehrskanton Aargau wesentlich von der Qualität des Verkehrssystems abhängen. Also müssen wir dieses laufend modernisieren. Das setzt eine ausreichende Finanzierung voraus. Ohne gesicherte Finanzierung bleiben aber auch die aargauischen Anliegen auf der Strecke. Die FinöV bringe keine fertigen Lösungen für den Aargau, sondern primär "Geld". Das eröffne Chancen, Weichen Richtung Aargau zu stellen.

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