Hauptmenü

Alle Medienmitteilungen

Hochwasser-Alarm im Aargau :
Hochwassersituation entspannt sich in einigen Regionen - Bedrohungslage bleibt

Die Hochwassersituation im Aargau hat sich zwar in einigen Regionen, so vor allem im Reusstal, etwas entspannt, aufgrund der hohen Wasserstände in den Seen und Flüssen der Nachbarkantone bleibt die Bedrohungslage aber bestehen. Die Schäden im Kanton sind beträchtlich, Personen- und Tierschäden wurden aber bis dato nicht gemeldet. Die Zusammenarbeit der über 3000 im Einsatz stehenden Rettungskräfte ist sehr gut, die Kommunikation zwischen dem kantonalen Führungsstab und den betroffenen Gemeinden klappt.

Der Kantonale Führungsstab (KFS) bezeichnet zur Zeit die Lage im Kanton Aargau als stabil. Die Wasserpegel einiger Flüsse sinken, befinden sich aber nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Die Hochwasser - und damit auch die Problemregionen - verschieben sich langsam im Kanton von Süden nach Norden. So geht der Wasserstand in der Reuss langsam zurück, derjenige der Aare stagniert. Steigende Durchflussmengen werden am Rhein gemeldet, in Rheinfelden dürfte der Wasserhöchststand heutigen am frühen Nachmittag erreicht werden. Bis heute wurden keine Personen- und Tierschäden gemeldet. Der Sachschaden im Kanton Aargau ist jedoch beträchtlich. Trotz lokaler Verkehrsbehinderungen verlief der Verkehr am Dienstag auf den Aargauer Strassen ohne grössere Störungen.

Trotzdem verweist der KFS darauf, dass die Bedrohungslage für den Aargau nach wie vor beträchtlich ist. Die hohen Wasserstände im Vierwaldstättersee, aber auch im Bieler- und Thunersee werden dazu führen, dass die Durchflussmengen in den Flüssen Reuss und Aare auch beim Aussetzen der Regenfälle nur sehr langsam zurückgehen. Der Wasserstand des Bielersees liegt 41 Zentimerter über der Schadengrenze, der Vierwaldstättersee ist in den letzten 30 Stunden um einen Meter gestiegen. Sorgen bereitet auch noch die Situation im luzernischen Perlen, wo sich das Wasser vor einem Wehr staut und dieses zu brechen droht. Die in einem solchen Fall ausgelöste Flutwelle könnte auch im Aargau beträchtlichen Schaden anrichten.

Auch die Lage in den von den Überschwemmungen stark betroffenen Gebieten hat sich noch nicht entspannt: Viele Regionen bleiben nach wie vor überschwemmt. Im teilweise überschwemmten Windisch kämpfen die Rettungs- und Hilfskräfte immer noch mit den grossen Wassermengen und den Schäden. In Wettingen droht das vom Wasser unterspülte alte Spinnereigebäude einzustürzen.

187 Personen hatten im Verlaufe des Montags in den Aargauer Gemeinden Oberrüti, Rottenschwil, Dietwil, Mellingen, Windisch, Döttingen und Wettingen evakuiert werden müssen. Viele von ihnen konnten noch nicht in ihre Häuser zurückkehren.

Über 3000 Hilfs- und Rettungskräfte aus Feuerwehr, Polizei, Militär, Zivilschutz, Kantonaler Verwaltung, Aargauischem Elektrizitätswerk sowie kantonalem Führungsstab standen seit Montag im Einsatz. 7'500 Sandsäcke wurden abgefüllt und von den Depots Aarau, Othmarsingen und Wohlen in die Überschwemmungsregionen gebracht. Bereits sind die Depots wieder mit 8'000 neu abgefüllten Säcken bestückt worden. Die mit den Sandsäcken erstellten Dammverstärkungen im Reusstal und an der Aare beim Stausee Klingnau-Döttingen haben sich bewährt.Die Zusammenarbeit zwischen dem KFS, den kantonalen Behörden und Gemeinden sowei den anderen Kantonen verlief zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten. Auch die Bevölkerung hat sich besonnen verhalten. Die Internet-Seite, welche am Montagnachmittag um 15.30 Uhr speziell zur Information der Gemeinden aufgeschaltet wurde, hatte bis heute Mittag schon über 1000 Besucher.

  • Staatskanzlei