Grenzüberschreitender Schulbesuch nimmt zu
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Wachsende Bedeutung des grenzüberschreitenden Schulbesuchs
Seit einigen Jahren nimmt der grenzüberschreitende Schulbesuch im Kanton Aargau wie auch im deutschen Bundesland Baden-Württemberg zu. Im Schuljahr 2002/2003 besuchen 45 Jugendliche aus dem Aargau das Gymnasium in Bad Säckingen, Rheinfelden und Waldshut - Tiengen. 18 deutsche Jugendliche machen ihre Berufslehre im Aargau.
Der Aargauer Regierungsrat hat von einem Bericht des Departements Bildung, Kultur und Sport (BKS) Kenntnis genommen, der die wachsende Bedeutung des grenzüberschreitenden Schulbesuchs am Hoch-rhein aufzeigt. Der vertiefte Informationsaustausch des BKS mit den deutschen Stellen (Oberschulamt Freiburg und Staatliches Schulamt Waldshut - Tiengen) trägt Früchte. Seit der Vollmitgliedschaft des Kantons Aargau in der Oberrheinkonferenz ist auch die Mitarbeit in den Arbeitsgruppen Erziehung und Bildung sowie Jugend intensiver geworden. Der Bildungsrat der Hochrheinkonferenz unterstützt diese Anstrengungen mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit.
Die Gymnasien von Baden-Württemberg machen keine Werbung für den Besuch ihrer Schulen, sie nehmen jedoch Jugendliche aus dem Kanton Aargau gerne auf. Die Schülerinnen und Schüler besitzen den Schweizer Pass oder sind im Aargau wohnhafte deutsche bzw. österreichische Staatsbürger. Für den Schulbesuch wird kein Schulgeld erhoben.
Auch in der Berufsbildung ist die Tendenz zunehmend. Deutsche Jugendliche nehmen die Möglichkeit war, auf Schweizer Seite ihre Berufslehre zu absolvieren. Schweizer Lehrlinge wiederum können im Nachbarland ein Berufspraktikum absolvieren und erhalten das Euregio-Zertifikat.
Mit Zustimmung des Ministeriums für Kultur, Jugend und Sport in Stuttgart und des BKS besuchen einzelne Schülerinnen und Schüler aus Hohentengen erfolgreich die Bezirksschule in Kaiserstuhl. Auch hier ist die Tendenz zunehmend. Der Kanton Aargau übernimmt für diese deutschen Schülerinnen und Schüler einen Anteil der zusätzlichen Schulbetriebskosten in Kaiserstuhl.
Die schulische Zusammenarbeit wirkt sich auch auf die Lehrerweiterbildung aus. Deutsche und Aargauer Lehrpersonen können gegenseitig Kursveranstaltungen besuchen. Die Inspektoren und Inspektorinnen treffen sich alle zwei Jahre zu einer gemeinsamen Weiterbildung, im Mai 2003 auf Einladung von Baden-Württemberg in Donaueschingen.