Gefährdungsanalyse: Der Aargau als Trendsetter
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Schlussrapport des Kantonalen Führungsstabs
Der Jahresrückblick des Kantonalen Führungsstabs (KFS) stand ganz im Zeichen des Projektes „Gefährdungsanalyse Aargau“. Anhand praxisnaher Grundlagen sind in den vergangenen Monaten für den Kanton 25 mögliche Katastrophenszenarien und deren Folgen auf Bevölkerung, Umwelt und Wirtschaft erarbeitet worden. Im kommenden Jahr sollen die entsprechenden Prozesse und Massnahmenpläne definiert und dokumentiert werden.
Am 7. Dezember 2006 fand unter der Leitung von Martin Widmer, Leiter der Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz sowie Chef des Kantonalen Führungsstabes KFS, der Jahresrapport 2006 des KFS statt. Als Gäste konnte er Regierungsrat Ernst Hasler, Divisionär Eugen Hofmeister Kommandant Ter Reg 2 sowie alt Divisionär Peter Regli, bis 1999 Unterstabschef Nachrichten des Bundes, begrüssen.
Der Rückblick auf das Jahr 2006 stand, neben zahlreichen Übungen und Ausbildungselementen, im Zeichen der Hochwasser Prävention und der Erarbeitung eines kantonalen Pandemieplans. Besonders intensiv wurde im zu Ende gehenden Jahr an den Vorbereitungsarbeiten im Bereich der Vogelgrippe gearbeitet.
Ein Schwerpunkt im kommenden Jahr wird für den KFS die Arbeit an der kantonalen Gefährdungsanalyse sein, zu der die Kantone nach dem Bundesgesetz über den Bevölkerungsschutz und den Zivilschutz verpflichtet sind. Dabei geht es um die Definition von möglichen Katastrophen-Szenarien. Dazu gehören beispielsweise menschliche Epidemien, Erdbeben, Mangellagen oder Hochwasser. In einer ersten Phase, die nun abgeschlossen ist, haben die am Projekt Beteiligten 25 Katastrophen-Szenarien und deren mögliche Folgen auf Bevölkerung, Umwelt und Wirtschaft erarbeitet. In einem nächsten Schritt ab Januar 2007 werden nun pro möglichem Schadenfall Prozesse und Massnahmenpläne erarbeitet. Bezüglich Gefährdungsanalyse nimmt der Aargau schweizweit eine Vorreiterrolle ein.
Im zweiten Teil des KFS-Schlussrapports kamen die Teilnehmenden in den Genuss eines hochinteressanten Referats von Alt-Divisionär Peter Regli. Der ehemalige Unterstabschef Nachrichtendienst des Bundes referierte zum Thema: "Der Islamistische Terrorismus: Wie sollen wir im Aargau damit umgehen?" Er sprach von der asymmetrischen Bedrohung, welche die Welt in Atem hält und bei der sich der Gegner an keine Spielregeln hält. Regli fokussierte in seinen Ausführungen auf die sicherheitspolitischen Herausforderungen, denen Bund und Kantone gegenüber stehen und bemängelte den in unserem Land kaum existierenden sicherheitspolitischen Dialog. Nach dem Motto: "Undenkbares denken und Unerwartetes erwarten" bestätigte er die KFS-Mitglieder in ihrem Bestreben, immer und überall auf alle Eventualitäten vorbereitet zu ein.