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Feierlicher Abschied mit Wehmut :
8 junge Architekten erhielten die letzten Architektendiplome in Brugg/Windisch

In einer bewegenden Feier wurden junge Architekten diplomiert und der Lehrkörper des Studiengangs Architektur an der FHA Technik verabschiedet.

Prof. Jürg Christener, interimistischer Direktor der FHA Technik, konnte im Salzhaus in Brugg die Teilnehmenden der Diplomfeier begrüssen. Neben den Diplomanden und ihren Angehörigen waren dies speziell Herr Regierungsrat Rainer Huber, der Stadtammann von Brugg, Rolf Alder, der Gemeindeammann von Windisch, Hanspeter Schweiwiler, der Fachhochschulrat, Bruno Covelli, der Generalsekretär des Fachhochschulrats, Oswald Merkli, der Präsident der FH-Leitung, Prof. Peter F. Amacher, und seine Gattin, sowie sämtliche bisherigen Direktoren der heutigen FHA Technik Walter Winkler, Eduard Bohren und Prof. Dr. Willy Schlachter. Prof. Christener meinte an die Diplomanden gerichtet, dass dies für sie zweifellos ein besonderer Tag ist. Ihr Rucksack ist endlich gut gefüllt und jetzt können sie ihren Weg gehen, neues entdecken und den Rucksack von Zeit zu Zeit wieder nachfüllen. Michael Jeup fand zwischen den Worten mit seinen klassischen Stücken auf der Gitarre den passenden Ton für diese spezielle Abschiedsfeier.Ueli Marbach blickt zurückDie Diplomrede hielt der Architekt Ueli Marbach. Seit 1985 war er mit dem Studiengang Architektur in Brugg/Windisch verbunden und seit 1989 war er hier Diplomexperte. Er schilderte die Eigenschaften dieses Studiengangs und würdigte diese. Mit Luca Maraini war 1986 ein Dozent an die damalige HTL gekommen, der ein neues Ausbildungskonzept einführte. Mit seiner Lehrerschule ging es Prof. Maraini darum, dass hier die Grundlagen des Berufes gelehrt, diese aber von allen möglichen Gesichtspunkten her kritisch betrachtet und diskutiert wurden. Es war nicht der Blickwinkel eines einzelnen Exponenten, der für das Arbeiten der Studierenden massgebend sein sollte. Passender war das Bild eines Labors, in dem die Grundlagen erarbeitet, diskutiert und dann Lösungen entwickelt wurden. Persönliche Denkgerüste waren gefragt, weshalb der Kommunikation eine zentrale Funktion zukam. Der Aufbau dieser Lehrerschule brauchte mehrere Jahre und kann nun leider auch, da das Ende naht, nicht so einfach anderswohin transportiert werden.Der eine Trost ist die herausragende Qualität der Diplomarbeiten, welche dieses Jahr besonders gut ist. Der andere Trost ist der in den vergangenen Jahren parallel zum Auslaufen des Studiengangs Architektur aufgebaute Studiengang Bauprozessmanagement. Die Komplexität in der Arbeitsteilung hat auch im Bauwesen in den vergangenen Jahren zugenommen. Der Bedarf nach Koordination und Kommunikation ist dadurch gestiegen. Der Bauprozessmanager springt in diese Lücke und übernimmt Aufgaben, die dem Architekten bisher zugeordnet waren, die aber nicht zu seinen Hauptaufgaben gehörten.Die Hauptaufgabe des Architekten ist das Herstellen von Innen- und Aussenräumen, in denen sich Menschen wohl fühlen. Sie sollen einen Rückzug ermöglichen aber auch die Kommunikation unterstützen. Mit der fiktiven Diplomarbeit, der Planung eines Zentrums für Baukultur und Bautechnik in Baden, ging es aber genau darum, Kommunikationsräume zu schaffen.Der Abschied vom LehrkörperProf. Dr. Stefan Höchli, Leiter der Diplomausbildung der FHA Technik, verabschiedete mit einer Curta-Rechenmaschine aus der Gründerzeit der FHA Technik die drei Dozenten im Studiengang Architektur, die das Studium in den vergangen Jahren entscheidend geprägt haben.Prof. Wolf Hanak kam 1992 von der ETH Zürich und wurde Dozent im Bauingenieurwesen, aber auch Lehrbeauftragter in der Architektur. Er besitzt eine grosse Affinität zu Kunst und Architektur und war mit seiner Spezialdisziplin, dem ?Brückenbau?, auch Brückenbauer zwischen den Disziplinen. Bereits vergangenen Sommer wurde Prof. Hanak pensioniert, was ihn nicht daran hinderte, die Diplomanden bis zum Ende ihrer Abschlussarbeit zu betreuen.Prof. Alfred Kölliker wurde 1989 als Dozent gewählt. Er kennt die Architektur an der FHA Technik aus vierfacher Perspektive: als Student, als wissenschaftlicher Mitarbeiter, als Dozent und als Studiengangleiter. Nach dem Entscheid zur Beendigung des Studiengangs in Brugg/Windisch fand er jetzt ein neues Betätigungsfeld als Dozent und Abteilungsleiter ?Architektur? an der HTA Luzern in Horw.Prof. Luca Maraini schliesslich wurde1986 als Dozent an die damalige HTL berufen. Er begleitete den Prozess von der Hochbau- zur Architekturschule. Als Fachmann in der Lehre, als Experte und mit seinen praktischen Fähigkeiten als Architekt brachte er reiche Erfahrungen ins Studium ein. Seine Beteiligung in den Stadtbildkommissionen von Baden und Aarau sowie seine Mitgliedschaft in mehr als 50 Wettbewerbsjurys hinterliessen ihre Spuren im Studienleben.

Drei Lehrbeauftragte blieben dem Studiengang Architektur ebenfalls bis zum Ende der Ära treu. Als Dank für ihr Engagement wurden Hansjörg Etter, Richard Ganz und Franz Maissen ebenfalls mit Geschenken verabschiedet.

Vor der Übergabe der Diplome griff Prof. Kölliker wenige Ereignisse im Leben der Studierenden der vergangenen drei Jahre auf. Das Studium startete mit einer Einführungswoche zusammen mit den angehenden Bauingenieuren. Reisen führten etwa nach Dessau an das berühmte und wiederaufblühende Bauhaus, oder nach Tatarstan (Russland) an die Architekturschule. Die Sicht über den Tellerrand in andere Kulturen, Städte, Institutionen und andere Fachgebiete hatte zum Ziel, den Horizont der Studierenden zu erweitern. Schliesslich übergab Prof. Kölliker als Höhepunkt des Nachmittags die Diplome den 2 Diplomandinnen und den 4 Diplomanden. Dies unter grossem Beifall der Gäste, der Angehörigen und des Lehrkörpers.

Im Anschluss an die feierliche Übergabe der Diplome fand ein vom Verein der Ehemaligen (ehb) gesponserter Apéro und ein Festessen statt, zu dem sämtliche Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs ?Architektur? an der FHA Technik eingeladen waren. Dieses Fest setzte den endgültigen Schlusspunkt unter den Studiengang Architektur in Brugg/Windisch.

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