"Es gibt nur noch eine Schweizer Armee"
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Armeechef Keckeis am 56. Habsburg-Rapport des Regierungsrates
Nach der Auflösung der kantonalen Truppen gebe es nur noch eine Armee: die nationale. Daran erinnerte Korpskommandant Christophe Keckeis am 56. Offiziersempfang der Aargauer Regierung auf Schloss Habsburg.
Nach der Auflösung der kantonalen Truppen gebe es nur noch eine Armee: die nationale. Daran erinnerte Korpskommandant Christophe Keckeis am 56. Offiziersempfang der Aargauer Regierung auf Schloss Habsburg.
Alljährlich lädt der Aargauer Regierungsrat die abtretenden und die neuen Kommandanten der Aargauer Formationen zum Empfang auf Schloss Habsburg ein. Der 56. Habsburg-Rapport war der erste seit Inkrafttreten der Armeereform XXI, die keine kantonalen Truppen mehr kennt. Entsprechend hoch war die Anzahl der verabschiedeten Kommandanten, die aus der Hand von Regierungsrat Ernst Hasler die traditionelle Wappenscheibe entgegennehmen durften: Mit 32 Verabschiedungen wurde ein historischer Rekord erreicht.
Auch mit der neuen Schweizer Armee (so heisst die Armee XXI jetzt offiziell) werde der Traditionsanlass wohl noch lange bestehen, prophezeite Korpskommandant Christophe Keckeis. Der Habsburg-Rapport habe schliesslich bereits drei Armeereformen überlebt. Das lasse "auf einen robusten Charakter und eine gewisse Flexibilität schliessen".
Der neue Armeechef erinnerte an den Wandel von der Ausbildungs- und Verteidigungs- in eine Einsatzarmee und unterstrich die Notwendigkeit, in nationalen Dimensionen zu denken: "Es gibt keine fünf Armeen - drei Feldarmeekorps, ein Gebirgsarmeekorps und eine Luftwaffe - mehr in der Schweiz. Es gibt nur noch eine Schweizer Armee." Doch auch diese baue auf den 26 Kantonen auf.
Auch Landammann Peter C. Beyeler unterstrich den Bruch mit der 130-jährigen Tradition der kantonalen Truppen. Gleichzeitig freute er sich über den nach wie vor traditionellen Rahmen des Anlasses, der die nötige Bodenhaftung garantiere. Die Verbundenheit des Aargaus mit der Armee bleibe bestehen, nicht zuletzt durch die Ausbildungs- und Arbeitsplätze der Armee im Aargau.
Militärdirektor Ernst Hasler freute sich über das "volle Haus" und zog Parallelen zwischen dem Kantonsjubiläum und der Armee XXI: "Beide haben ihre Fans und ihre in inniger Hassliebe verbundenen Kritiker gefunden." Von Divisionär Paul Müller durfte Ernst Hasler einen speziellen Dank für die Verbundenheit von Regierung und Armee entgegennehmen: ein selbst gemaltes Bild des Aarauer Säulenhauses, das der aufgelösten Felddivision 5 als Domizil diente. Den Schlüssel zum staatlichen Weinkeller im Säulenhaus behalte er aber noch, stellte der Divisionskommandant a D augenzwinkernd fest.
Der von der Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz unter Oberst Martin Widmer wie immer mustergültig organisierte Anlass wurde erstmals durch ein Ensemble des Spiels der neuen Territorialregion 3 begleitet. Der Habsburgrapport dient seit 1948 der Kontaktpflege zwischen Regierung und Militär.