Bademeister auf der Schulbank
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Weiterbildungskurs zur neuen Bäderverordnung
130 Bademeisterinnen und Bademeister aus dem ganzen Kanton Aargau drückten für einen halben Tag die Schulbank. Grund war unter anderem die neue Bäderverordnung, die per Ende April in Kraft getreten ist. Sie berücksichtigt erstmals auch Biobäder.
Die neue Verordnung soll Benützende und Personal der öffentlichen Bäder vor gesundheitlichen Schädigungen schützen, die durch mangelhafte hygienische Zustände in Badeanlagen oder durch die bei der Wasseraufbereitung und im Unterhalt dieser Anlagen verwendeten Chemikalien verursacht worden.Für die Bademeisterinnen und Bademeister im Kanton Aargau bringt die neue Bäderverordnung eine erhöhte Selbstverantwortung. Die Bäder können inskünftig das Analyselabor frei wählen, sofern dieses über eine Akkreditierung verfügt, d.h. den Qualitätsstandards genügt. Das Kantonale Labor wird nur noch in Ausnahmefällen Analysen im Rahmen der amtlichen Kontrolle durchführen.
Kantonschemiker Dr. Peter Grütter, Chef des Kantonalen Labors, wies an den beiden Kurshalbtagen darauf hin, dass im Vordergrund der amtlichen Kontrolle inskünftig die Überwachung der Selbstkontrolle stehe. Daneben sollen auch die Messgeräte des Betriebspersonals überprüft werden.Bei diesen Kontrollen soll das Personal der Bäder aber auch von den Erfahrungen der kantonalen Badewasserinspektorin profitieren können und die Möglichkeit haben, sich beraten zu lassen.
Auslöser für die Revision der aus dem Jahre 1960 stammenden Bäderverordnung war u.a. der Bau des Biobades Biberstein. Da bisher in der Schweiz für Schwimmbäder mit biologischer Wasseraufbereitung noch keine Höchstwerte festgelegt waren, hat der Kanton Aargau auf Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit die Werte der deutschen Badewasserkommission übernommen. Diese Werte sind weniger streng als jene bei herkömmlichen Anlagen, jedoch strenger als die Werte für Flüsse und Seen. Anzufügen ist, dass die für Bio-Bäder vorgesehenen Höchstwerte im Hallwilersee problemlos eingehalten werden.
Auch wenn die Teilnehmenden teilweise gewisse Befürchtungen hegten, die verordnete Qualitätssicherung könnte einen zu grossen administrativen Arbeitsaufwand zur Folge haben, spürte man doch das Engagement und den Willen, ihrer Kundschaft stets einwandfreies Badewasser und Badeanlagen zur Verfügung zu stellen. Mit viel Optimismus blicken daher die Bademeisterinnen und Bademeister der kommenden Freibädersaison entgegen.