Döttingen: Mehrere Polizeieinsätze am Winzerfest
Am Rande des traditionellen Winzerfestes kam es am Wochenende zu mehreren Zwischenfällen. Insbesondere sorgten Schlägereien für Polizeieinsätze. Mindestens sechs Personen wurden verletzt. Sorge bereitet der Polizei die hohe Aggressivität von Festbesuchern.
Wegen Schlägereien im Spital
Eine der Schlägereien ereignete sich am Samstag, 1. Oktober 2011, kurz nach 23 Uhr bei einem der Festzelte. Nach vorliegenden Aussagen trat ein Unbekannter an einen 19-jährigen Mann heran und schlug ihm grundlos die Faust ins Gesicht. Danach verprügelte er ihn mit weiteren Faustschlägen und Fusstritten. Als die 19-jährige Freundin des Opfers schlichten wollte, wurde sie am Bauch ebenfalls von einer Faust getroffen. Eine Ambulanz brachte den 19-Jährigen mit einem gebrochenen Finger, einer Hirnerschütterung und Verdacht auf eine Jochbeinfraktur ins Kantonsspital Baden. Die schwangere Freundin wurde dort ebenfalls vorsorglich untersucht. Die Polizei ist zuversichtlich, den Schläger demnächst ermitteln zu können.
Die Ambulanz musste am Sonntag um ein Uhr erneut notfallmässig ausrücken, nachdem ein 21-Jähriger von mehreren jungen Männern verprügelt worden war. Die Verletzungen des stark betrunkenen Opfers erwiesen sich als eher leicht. Auch hier liegen keine Erkenntnisse über die Täterschaft vor.
Die Polizei musste insbesondere in der Nacht auf Sonntag wegen weiteren vier Schlägereien einschreiten. Die Beteiligten waren mehrheitlich betrunken. Ernsthaft verletzt wurde allerdings niemand.
Transportpolizei angegriffen
Drei Mitarbeiter der Transportpolizei der SBB beobachteten am Sonntag kurz nach ein Uhr, wie ein Mann verbotenerweise die Geleise überquerte. Als sie den offensichtlich betrunkenen Mann kontrollieren wollten, wurde dieser sofort aggressiv und wehrte sich nach Leibeskräften. Sofort mischten sich etliche junge Männer und Frauen ein und bewarfen die Polizisten sowie eingetroffene Securitas-Mitarbeiter mit Schottersteinen. Diese mussten sich in Sicherheit bringen, wodurch der Mann in Handschellen flüchten konnte. Auch die Angreifer konnten sich so aus dem Staub machen.
Als Verstärkung rückten sofort Patrouillen der Kantonspolizei und der Regionalpolizei Zurzibiet an. Der Flüchtige konnte kurz danach gefasst werden. Es handelt sich um einen 21-jährigen Schweizer. Er wird sich wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte zu verantworten haben.
Eine Bahnpolizistin und zwei Securitas-Angestellte wurden leicht verletzt.
Auto entwendet und verunfallt
Ebenfalls in der Nacht auf Sonntag beschädigten Vandalen bei einem Gewerbebetrieb in Döttingen einen Gabelstapler und Fensterscheiben. Danach entwendeten sie auf dem Gelände ein Auto. Während der Spritzfahrt auf Feld- und Waldwegen verunfallten die Insassen zweimal und liessen dann das stark beschädigte Auto bei der Waldhütte in Untersiggenthal stehen.
Die Kantonspolizei konnte im Laufe des Sonntag zwei 22-jährige Schweizer als mutmassliche Täterschaft ermitteln. Beide wurden festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach hat inzwischen beide in Untersuchungshaft gesetzt und eine Strafuntersuchung eröffnet.
Beide Männer hatten das Winzerfest besucht und die Straftaten in den frühen Morgenstunden auf dem Heimweg begangen.
Zunehmende Aggressivität
Während des ganzen Winzerfestes zeigten die Kantonspolizei und die Regionalpolizei Zurzibiet insbesondere während der Nacht auf dem Festgelände sowie auf den Verkehrsachsen sichtbare Präsenz. Bei Verkehrskontrollen musste die Polizei lediglich einen alkoholisierten Autofahrer aus dem Verkehr ziehen.
Im Gegensatz zu den letzten Jahren hatte die Polizei an diesem Wochenende jedoch vermehrt mit stark betrunkenen und auffällig aggressiven Festbesuchern zu tun. Diese Tatsache und die unnötigen Schlägereien trübt die polizeiliche Bilanz des sonst reibungslos verlaufenen Winzerfestes.