3. Bulletin i. S. Hochwasser-Alarm
Wegen der intensiven Regenfälle der letzten Tage und Stunden herrscht im Kanton Aargau akute Hochwassergefahr. Im Reusstal ist die Lage kritisch. Mehrere Strassen und Brücken, unter anderem die Brücke Vogelsang, mussten gesperrt werden. Die Evaquation von Teilen des Gemeindegebietes von Rottenschwil wurde vorbereitet. Aufgrund der Situation im Kanton LU ist im Laufe des Tages ein weiteres Anschwellen des Wasserstandes in der Reuss zu erwarten. Die Verantwortlichen des KFS beurteilen die Lage nach wie vor als ernst.
Aufgrund der intensiven Niederschläge stiegen die Wasserspiegel der Flüsse und Seen im Kanton Aargau erheblich an. Vom Hochwasser besonders betroffen ist das Reusstal. Insgesamt stehen im ganzen Kanton 35 Feuerwehren im Einsatz. Bei der Kantonspolizei gingen im Verlaufe der Nacht über 100 Hochwassermeldungen ein. Folgende Strassen sind zur Zeit gesperrt: Brücke Vogelsang (Turgi-Lauffohr), Reussbrücke Werd, Holzbrücke Sins und Reussbrücke in Mühlau. Strasse Dietwil-Gehrenschwil, Strasse Mühlau - Maschwanden. Hauptstrasse Men-ziken, Hauptstrasse Auw, Strasse Aesch-Mosen. Das Kraftwerk Bremgarten hat bereits im Laufe des gestrigen Abends den Wasserspiegel abgesenkt.
Problematisch ist die Situation vor allem im oberen Reusstal: Um 0400 Uhr führte die Reuss bei Mühlau eine Wassermenge von 875 m3/pro Sek., um 0630 Uhr waren es schon 950 m3/Sek. Dies ist ein sehr kritischer Wert, wobei das Wasser weiter ansteigt. Der Höchststand wird auf Montag, 1400 Uhr, erwartet.
Auch in Wettingen und Baden gab es Überschwemmungen der Limmat. So wurden in der Region "Klösterli" Wettingen zwei Baumaschinen von den Fluten mitgerissen, eine davon ein 20-Tonnen-Bagger. Eine Person musste von der Feuerwehr aus dem Wasser gerettet werden.
Um Mitternacht hat der Kantonale Führungsstab (KFS) seine Arbeit aufgenommen und die erforderlichen Massnahmen veranlasst: Die Dämme der Reuss werden in den kritischen Abschnitten permanent durch Patrouillen mit Fachleuten des Baudepartementes überwacht. Die Gemeinderäte der 12 betroffenen Reusstalgemeinden Mühlau, Rottenschwil, Merenschwand, Unterlunkhofen, Oberlunkhofen, Jonen, Aristau, Bremgarten, Sins, Oberrüti, Dietwil und Hermetschwil stehen in ständigem Kontakt mit dem KFS und der Bevölkerung in den gefährdeten Zonen und haben entsprechende Vorbereitungsarbeiten zum Schutz von Mensch und Tier vorgenommen. In Rottenschwil wurden für Teile des Gemeindegebietes Evaquationen vorbereitet.
Eine ernste Situation dürfte sich im Laufe des Tages auch für das Rheintal ergeben. Dort erwartet man einen Durchfluss von gegen 3'600 m3/Sek., ein Wert, der immerhin noch rund 1'000 m3/Sek. unter dem Stand im Überschwemmungsjahr 1999 liegt. Zur Vorsicht mahnen jedoch die weiterhin anhaltenden Niederschläge.
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Der KFS ist in Verbindung mit den Verantwortlichen der umliegenden, ebenfalls betroffenen Kantone.
Die Bevölkerung wird laufend über die Medien orientiert.
Die Bevölkerung wird gebeten , sich von Flüssen und Brücken fernzuhalten. Es besteht Lebensgefahr.