10. Bulletin: Hochwasser-Alarm im Aargau
Hochwassersituation entspannt sich weiter - Bedrohungslage bleibt Die Hochwassersituation im Aargau entspannt sich langsam. Aufgrund der hohen Wasserstände in den Seen und Flüssen der Nachbarkantone bleibt die Bedrohungslage aber bestehen. Kritisch ist vor allem noch die Situation im luzernischen Perlen, wo sich das Wasser vor einem Wehr staut und die-ses zu brechen droht. Die Schäden im Kanton Aar-gau sind beträchtlich, Personen- und Tierschäden wurden aber bis dato nicht gemeldet.
Die Hochwasserlage hat sich im Kanton AG auf einem immer noch hohen Niveau stabilisiert. Die Wasserpe-gel einiger Flüsse sinken, befinden sich aber nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Die hohen Wasserstände im Vierwaldstättersee, aber auch im Bieler- und Thunersee werden dazu führen, dass die Durchfluss-mengen in den Flüssen Reuss und Aare auch beim Aussetzen der Regenfälle nur sehr langsam zurückge-hen. Der Wasserstand des Bielersees liegt 41 Zenti-meter über der Schadengrenze, der Vierwaldstättersee ist in den letzten 30 Stunden um einen Meter gestiegen.
Sorgen bereitet vor allem noch die Situation im luzerni-schen Perlen, wo sich das Wasser vor einem Wehr staut und dieses zu brechen droht. Die in einem sol-chen Fall frei werdende Wassermenge könnte auch im Aargau beträchtlichen Schaden anrichten. Die Lage wurde um 1800 Uhr von Fachleuten der Kantone AG und LU vor Ort überprüft und analysiert. Es wurde festgestellt, dass das Wehr im Moment dem Wasser-druck noch Stand hält. Zur Druckentlastung werden zur Zeit mehrere Ausweichkanäle erstellt. Sollte das Wehr trotzdem brechen, muss mit weiteren Überschwem-mungen im oberen Reusstal gerechnet werden. Eine zerstörerischen Flutwelle ist nach Angaben von Fachleuten aber unwahrscheinlich. Die Alarmierung der be-troffenen Gemeinden ist über die Führungsstäbe der beiden Kantone AG und LU sichergestellt.
Auch die Lage in den von den Überschwemmungen stark betroffenen Gebieten im Aargau hat sich noch nicht entspannt. Viele Regionen bleiben nach wie vor überschwemmt. In Windisch kämpfen die Rettungs- und Hilfskräfte immer noch mit den grossen Wasser-mengen und den Schäden. 142 Personen können noch nicht, 60 Personen nur bedingt in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.
Für die Verstärkung der Dämme und zur Kanalisierung des Wassers wurden Zehntausende von Sandsäcken eingesetzt. Seit 1100 Uhr ist das Wasser nun aber bei den Dämmen um rund 40 cm gesunken.
Nach einer eingehenden Lageburteilung und diversen Rückfragen bei den direkt betroffenen Gemeinden wurde der Kantonale Führungsstab ab Dienstag 1800 Uhr, angemessen reduziert. Die Einsatzbereitschaft ist jedoch sichergestellt, innerhalb einer Stunde kann das Team den Betrieb im Vollbestand wieder aufnehmen. Zur Zeit stehen auf Kantonsgebiet noch insgesamt 6 Feuerwehren sowie 4 Zivilschutzorganisationen im Einsatz. Die Internet-Seite, welche am Montagnach-mittag um 15.30 Uhr speziell zur Information der Ge-meinden aufgeschaltet wurde, bleibt nach wie vor in Betrieb.